Uranus und Pluto

Mit Uranus und Pluto entstehen im Kollektiv offenbar ganz neue Ideen (z.B. Kommunismus, Humanismus, Feminismus), die eine enorme Anziehungskraft auf die Menschheit ausüben und bisweilen auch eine große Sprengkraft haben. Der göttliche Blitz der Idee (Uranus) trifft auf das kollektive Unbewusste oder den kollektiven Schatten (Pluto).

Uranus und Pluto gehören zu den „gefürchteten“ Planeten in der Astrologie. Beide stehen für Unruhe, Revolution, Begegnung mit Schattenthemen und ganz allgemein eher schwierige Erfahrungen. Schon die Entdeckung dieser beiden Planeten koinzidierte mit Revolution, Gewalt und epochalen Umwälzungen. So wurde Uranus 1781, wenige Jahre vor der französischen Revolution und kurz vor Ende der amerikanischen Revolution entdeckt. Pluto hingegen wurde 1930, zum Zeitpunkt des Aufstiegs der Nationalsozialisten und kurz vor dem 2. Weltkrieg, entdeckt. Das Zusammentreffen beider Planeten wird daher üblicherweise mit Revolution und großen Veränderungen der Gesellschaft in Verbindung gebracht.

Mythologie

Was verrät uns die Mythologie über diese beiden Planeten? Uranus ist eigentlich der Großvater von Pluto bzw. um ganz korrekt zu sein, Uranus ist der Großvater von Hades (römisch Pluto), denn in der römischen Mythologie spielt Uranus kaum eine Rolle. Uranus war der erste und oberste der Götter, der mit der irdischen Wirklichkeit wenig anfangen konnte. Seine eigenen Söhne, die Titanen, waren ihm zu hässlich, weshalb er sie in die Unterwelt verbannte. Das wiederum nahm im Gaia, seine Frau, sehr übel. Sie gab ihrem jüngsten Sohn Kronos (röm. Saturn) eine Sichel, damit er ihren Gatten entmannte. Was dieser auch tat. Kronos schließlich war der neue Herrscher über das goldene Zeitalter.

Aus Angst, selbst entmachtet zu werden, fraß Kronos alle seine Kinder, die aus der Verbindung mit seiner Gattin Rhea entstanden. Es waren dies Hestia, Demeter, Hera, Hades und Poseidon (röm. Neptun). Den jüngsten Sohn Zeus (röm. Jupiter) versteckte Rhea jedoch vor Kronos. Zeus sollte Kronos später durch List und Gewalt überwinden und zum neuen Herrscher des Olymps aufsteigen. Zeus, Poseidon und Hades, die in der römischen Mythologie Jupiter, Neptun und Pluto heißen, sind also Geschwister. Sie sollten schließlich die Herrscher über den Himmel (Jupiter), das Meer (Neptun) und die Unterwelt (Pluto) werden.

So gesehen ist Uranus der alte Herrscher des höchsten Himmels und Pluto der neue Herrscher der Unterwelt. Christlich betrachtet könnte man Uranus als alttestamentarischen Gott sehen und Pluto als Satan. Interessant ist auch, dass die griechische Mythologie die Seelen in die Unterwelt (unter die Erde) gehen sieht, während die christliche Vorstellung die Seelen in den Himmel (der üblicherweise über den Wolken vorgestellt wird) aufsteigen sieht. Ausnahmen in der griechischen Mythologie waren lediglich ganz hervorragende Seelen, die schließlich in den Olymp aufgenommen wurden und in der christlichen Vorstellung die sehr bösen Menschen, die direkt in die Hölle kommen. Ist das möglicherweise ein Hinweis darauf, dass die griechische Mythologie ursprünglich in matriarchalischen Mythen wurzelt? Schließlich war die Erde immer schon eine eher weiblich-mütterliche Entsprechung, während der Himmel eine männlich-väterliche Entsprechung darstellt.

Denn obwohl Hades bei den Griechen und Pluto bei den Römern männlichen Geschlechts ist, entspricht Pluto mythologisch und auch in der Astrologie eher einem weiblichen Archetypus. Dies wird u.a. auch bei dem sumerischen Mythos von Ereshkigal deutlich, der vermutlich 5000 Jahre alt ist und zeitlich vor der griechischen Mythologie entstand. Ereshkigal ist in der sumerischen Vorstellung die Göttin der Unterwelt und die Unterwelt ist durch sieben Tore von der Welt der Lebenden getrennt. An jedem Tor hatte man etwas von seinem weltlichen Reichtum und Besitz abzulegen, bis man vollkommen nackt in die Unterwelt einging. Heute noch sagt der Volksmund: "Wir können uns nichts mitnehmen." Und Jesus sagte: "Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Rost sie zerstören, und wo Diebe einbrechen und sie stehlen; sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz." (Mt 6, 19-21).

Pluto-Transite haben sehr viel mit dieser Vorstellung zu tun. Wir müssen unter solchen Transiten alles abstreifen, was unecht ist an uns bzw. auch, was nicht mehr passend und authentisch ist. Es geht um die Schaffung eines seelischen Reichtums und nicht um einen äußeren. Häufig wird Pluto deshalb auch mit dem Schatten, dem Unbewussten oder dem kollektiven Unbewussten im Sinne C.G. Jungs in Verbindung gebracht.

Überwindung von Einseitigkeit

Was geschieht also auf Erden, wenn der männliche Gott des höchsten Himmels, Uranus, und der weibliche Gott der tiefsten Unterwelt, Pluto, sich begegnen? Diese Frage beschäftigte die Menschen wohl schon immer. Literarische Bearbeitungen dieses Stoffes finden wir zum Beispiel im Buch Hiob des Alten Testaments oder in Goethes Faust (Prolog im Himmel). Hiob ist ein reicher, rechtschaffener Mann, der von Gott völlig grundlos geprüft wird und schließlich allen Besitz und sogar seine Gesundheit verliert. Warum tut Gott ihm das an? Ist dieser alttestamentarische Gott ein Sadist? Faust hingegen ist ein sehr gebildeter Mann, der schließlich schuldig wird, indem er seinen Elfenbeinturm verlässt und zu leben beginnt. Am Ende wird er, genau wie Hiob, aber doch gerettet. Beide sind am Ende ihres Weges sehr viel vollständiger oder wie wir heute sagen würden "runder" als am Beginn ihres Weges. Genau betrachtet stehen ja sowohl Uranus als auch Pluto für Einseitigkeit, ja sogar Spaltung. Uranus kann mit der irdischen Wirklichkeit nichts anfangen, sie ist ihm zu materiell, zu hässlich, zu unvollkommen. Und Pluto regiert über die Schatten, kann also wiederum mit dem Licht, der Lebendigkeit, Freude und Unschuld wenig anfangen. Wir könnten also vermuten, dass in einem Treffen dieser beiden Planeten Ganzheit, Vollständigkeit und eine Überwindung der Spaltung entstehen soll. Der Weg dahin könnte allerdings schmerzhaft sein, je nachdem, wie viel zuvor im Schatten lag und wie groß die Einseitigkeit war.

Der Uranus-Pluto-Zyklus

Astrologisch können wir für diese Entwicklungen den Pluto-Uranus-Zyklus betrachten, der zwischen 111 Jahre und die 144 Jahre dauert. Dies hängt mit der stark elliptischen Bahn Plutos zusammen, die dazu führt, dass sich Pluto durch die unterschiedlichen Tierkreiszeichen verschieden lang bewegt. So benötigt er etwa durch Widder und Stier fast 30 Jahre, während er durch den Skorpion nur etwa 12 Jahre benötigt. Die letzten Konjunktionen von Uranus und Pluto fanden zu folgenden Zeiten statt:

  •  6.7.947 (J) auf 15°50′ Krebs (J… julianischer Kalender)
  • 22.3.1090 (J) auf 1°09′ Widder
  • 28.7.1201 (J) auf 28°51′ Krebs
  • 10.6.1343 (J), 17.8.1343 (J) und 2.3.1344 (J) auf 11°27′, 11°13′ und 10°32′ Widder
  • 21.9.1455 (J), 14.1.1455 (J) und 14.6.1455 (J) auf 13°32′, 13°36′ und 12°24′ Löwe
  • 1.5.1597, 25.11.1597 und 21.1.1598 auf 20°15‘,19°33‘ und 19°21‘ Widder
  • 7.9.1710 auf 28°52‘ Löwe
  • 25.6.1850, 25.9.1850 und 23.3.1851 auf 29°39‘, 29°21‘ und 28°42‘ Widder
  • 9.10.1965, 4.4.1966 und 30.6.1966 auf 17°09‘, 16°28‘ und 16°06‘ Jungfrau

Die nächste Konjunktion von Uranus und Pluto wird am Beginn des 22. Jahrhunderts stattfinden und zwar am:

  • 24.4.2104 auf 7°36‘ Stier

Die Konjunktionen von Uranus und Pluto finden jeweils ca. 800 Jahre lang in Zeichen des gleichen Elements statt. So fanden alle Konjunktionen der beiden Planeten am Anfang unserer christlichen Zeitrechnung in den Zwillingen oder im Wassermann (Luftzeichen) statt. 582 gab es dann erstmals eine Konjunktion in den Fischen. Bis 1201 fanden dann alle Konjunktionen in den Fischen oder im Krebs (Wasserzeichen) statt, mit Ausnahme von 1090, wo es erstmals eine Konjunktion im Widder gab. Bis 1850 gab es dann ausschließlich Konjunktionen in den Zeichen Widder oder Löwe (Feuerzeichen). 1965 und 1966 kam es dann erstmals zu einer Konjunktion in Jungfrau und damit einem Erdzeichen. Solche Elemente-Wechsel von sehr langen Zyklen nennt man in der Astrologie auch „große Mutation“. 1965/66 begann also nicht nur ein neuer Uranus-Pluto-Zyklus, sondern auch eine neue Elemente-Qualität; erstmals fand eine Konjunktion in einem Erdzeichen statt. Nachdem Feuer als männliches Element gilt und Erde als weibliches Element, können wir möglicherweise erwarten, dass die kriegerischen (Widder) und selbstsüchtigen (Löwe) Zeiten allmählich zu Ende gehen und unser neues Interesse dem Weiblichen, der Natur, der Gesundheit, der Ganzheitlichkeit sowie der Wissenschaft (Jungfrau) gelten wird.

Jeder astrologische Zyklus hat einen Anfang (Konjunktion), eine Durchbruchskrise (zunehmendes Quadrat), einen Höhepunkt und eine Loslasskrise (abnehmendes Quadrat). Und schließlich bewegen sich die Planeten auf eine neuerliche Konjunktion zu. Im Falle von Uranus und Pluto haben wir schon gesehen, dass dieser Zyklus zwischen 111 und 144 Jahre dauert. Der gegenwärtige Zyklus begann, wie oben angeführt mit den drei Konjunktionen 1965 und 1966 und erreicht in unseren Tagen mit dem zunehmenden Quadrat seine Durchbruchskrise. Was 1965 und 1966 gesät wurde, wird jetzt auf breiter Basis sichtbar und tritt in Erscheinung. Die Daten der exakten Quadrate von Pluto und Uranus lauten wie folgt:

  • 24.6.2012 auf 8°24’ Steinbock (Pluto)/Widder (Uranus) [Pluto rückläufig, Uranus direkt]
  • 19.9.2012 auf 6°57‘ Steinbock/Widder [Pluto direkt, Uranus rückläufig]
  • 20.5.2013 auf 11°14‘ Steinbock/Widder [Pluto rückläufig, Uranus direkt]
  • 1.11.2013 auf 9°26‘ Steinbock/Widder [Pluto direkt, Uranus rückläufig]
  • 21.4.2014 auf 13°34‘ Steinbock/Widder [Pluto rückläufig, Uranus direkt]
  • 15.12.2014 auf 12°35‘ Steinbock/Widder [Pluto direkt, Uranus rückläufig]
  • 17.3.2015 auf 15°17‘ Steinbock/Widder [Pluto und Uranus direkt!]

Insgesamt treffen Uranus und Pluto sich also nicht weniger als sieben Mal zu einem exakten Quadrat. Aber nur beim letzten Zusammentreffen sind beide Planeten direktläufig. Bei allen anderen Quadraten dürfte der Planet, der gerade direktläufig ist, wahrscheinlich am stärksten zu spüren sein.

Dass die Planeten überhaupt sieben Mal aufeinander treffen und nicht, wie sonst üblich, nur drei Mal, ist durch die Rückläufigkeiten der beiden Planeten bedingt und auch dadurch, dass Pluto im Steinbock bereits deutlich langsamer wird als noch in Skorpion. Berücksichtigen wir jetzt noch einen 5 Grad Orbis (= Toleranzwinkel), so standen Uranus und Pluto erstmalig im Mai 2010 im Quadrat und werden letztmalig im Februar 2018 im Quadrat stehen. Wir können also mit gutem Recht behaupten, dass das Uranus-Pluto-Quadrat unser ganzes Jahrzehnt prägen wird. Uranus, der zuvor schon von 28.5.2010 bis 14.8.2010 in Widder stand, tritt am 12.3.2011 endgültig in das Zeichen Widder ein, womit er ab diesem Zeitpunkt in einer quadratischen Qualität mit Pluto steht. „Quadratische Qualität“ bedeutet, dass die Zeichen Steinbock und Widder im natürlichen Tierkreis ein Quadrat (90 Grad-Winkel) bilden. Dieses Quadrat bleibt, wie oben erwähnt, bei einem angenommenen Orbis von 5 Grad, bis Februar 2018 bestehen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Uranus und Pluto ihre Opposition, also den Höhepunkt ihres Zyklus, in den Jahren 2046/47 erreichen werden. Typischerweise werden Planeten-Zyklen in ihren Auswirkungen während einer Konjunktion, eines Quadrats oder einer Opposition am deutlichsten gespürt.

Entsprechungen des Uranus-Pluto-Zyklus

Was wurde nun mit Beginn des Uranus-Pluto-Zyklus in den 60-er Jahren geboren? Was war die Saat, die damals in die Erde fiel? Üblicherweise verbinden wir diese Zeit mit Flowerpower, Happenings, Hippies, Pazifismus, Drogenkonsum, Erweiterung des Bewusstseins, Kommunen, sexueller Revolution, Feminismus, Studentenbewegung und Woodstock. Einige dieser Begriffe verbinden wir astrologisch sofort mit den beiden Planeten, die sich hier begegnet sind (Erweiterung des Bewusstseins = Uranus; sexuelle Revolution = Pluto), bei anderen fällt die Zuordnung schwerer. Die damalige Konjunktion lässt aber auch sehr deutlich die Qualität von Jungfrau, einer erdigen und weiblichen Energie spüren (Flowerpower, Pazifismus, Drogen, Feminismus). Vieles, was damals entstanden ist, beschäftigt uns noch heute. Die jungen Leute von damals begannen sich plötzlich für östliche Philosophien, Meditation und Esoterik zu interessieren. Und auch heute sind unsere Buchhandlungen voll mit Lebenshilfe-Büchern, östlichen Weisheitslehren, Büchern über Channeling und Engel, Schamanismus sowie allen Arten von Therapien wie seriös oder unseriös diese auch sein mögen. Auch die Psychotherapie hat sich ab den 60-er Jahren allmählich in der breiten Masse durchgesetzt. In vielen Ländern Europas gibt es heute gesetzliche Regelungen für Therapeuten und vielerorts sind die Psychotherapie und auch die klinische Psychologie im Mainstream-Gesundheitswesen angekommen. Wir beschäftigen uns heute mit alternativen Antriebsenergien (Elektro- und Hybridautos), Niedrigenergie- und Passiv-Häusern, Alternativmedizin (Homöopathie, Bachblüten, Nahrungsergänzungsmittel), wollen uns möglichst gesund ernähren und im Einklang mit unserem Körper leben. Und nicht zuletzt hat die Frauen- sowie die Lesben- und Schwulenbewegung sehr vieles erreicht. Fast überall in Europa und in manchen Bundesstaaten Amerikas gibt es Verpartnerungs- und Heiratsmöglichkeiten für Homosexuelle. Etwas, das in den 60-er Jahren vollkommen undenkbar war. Wir dürfen also gespannt sein auf ein Revival der 60-er Jahre, umso mehr als in unserer Zeit auch Neptun und Chiron durch die Fische wandern (Chiron: 20.4.2010 bis 20.7.2010 und 8.2.2011 bis 17.4.2018 sowie 25.9.2018 bis 18.2.2019; Neptun: 4.4.2011 bis 5.8.2011 und 3.2.2012 bis 30.3.2025 sowie 22.10.2025 bis 26.1.2026) und die spirituellen und mystischen Sehnsüchte noch verstärken.

Dieses Jahrzehnt dürfte also einige große Neuerungen bringen, im Sinne der oben genannten Themen: Umgang mit Gesundheit und Medizin, Spiritualität und Ganzheitlichkeit, Durchsetzung der Rechte von Minderheiten, Sturz der allzu Reichen und Mächtigen, gerechtere Verteilung von Arbeit, neue Antriebstechnologien, nachhaltiges Wirtschaften, bewussterer Umgang mit unserer Erde, weitere Stärkung der Rechte der Frauen, etc. Es ist gut möglich, dass der Weg dahin nicht ganz einfach ist und Skandale, Aufstände oder sogar Kriege unsere Zeit begleiten werden. Denkbar wären etwa Pharmaskandale, neuerliche Bankenkrisen, Skandale um hohe Manager und Politiker, die sich rücksichtslos bereichern, große vom Menschen verursachte Umweltkatastrophen, die ein Umdenken geradezu erzwingen, Revolutionen um Lebensmittel- und Wasserknappheit, aber auch heftige mediale Angriffe auf alternativmedizinische Methoden (Demo gegen Homöopathie kürzlich in Wien!). Ebenso könnten neue wissenschaftliche Entdeckungen zunächst auf heftige Widerstände der etablierten Forscher stoßen.

Zusammenfassung

Um den Pluto-Uranus-Zyklus wirklich zu verstehen, müssten wir wissen, welche geistigen, gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen sich in den früheren Zyklen ergaben. Derartiges festzustellen, käme allerdings dem Versuch gleich, mehr als ein Jahrhundert menschlicher Entwicklung in wenigen Sätzen zusammenzufassen, was wohl nicht nur mir anmaßend erscheint. Deshalb sollen im Folgenden nur einige Stichworte angedeutet werden, die selbstverständlich alles andere als vollständig sein können.

  • 1850 – 1965: Revolutionen in Europa, Beginn des Kommunismus, Zusammenbruch der meisten europäischen Monarchien, 1. und 2. Weltkrieg
  • 1710 – 1850: Aufklärung, amerikanische und französische Revolution, Humanismus, Menschenrechte

Mit Uranus und Pluto entstehen im Kollektiv offenbar ganz neue Ideen (z.B. Kommunismus, Humanismus, Feminismus), die eine enorme Anziehungskraft auf die Menschheit ausüben und bisweilen auch eine große Sprengkraft haben. Der göttliche Blitz der Idee (Uranus) trifft auf das kollektive Unbewusste oder den kollektiven Schatten (Pluto), gefärbt durch das Zeichen in dem die Konjunktion stattfindet (Feminismus, Ernährung, Drogen, Flowerpower als Jungfrau-Ideen der 60-er Jahre), und eine neue 111 bis 143-jährige Entwicklung nimmt ihren Lauf, die das Bewusstsein der Menschheit verändert und erweitert. Anders ausgedrückt: der Blitz des Bewusstseins (Uranus) reißt einen Archetyp aus dem kollektiven Unbewussten (Pluto) und erzeugt einen neuen "-ismus", der die Menschheit für die nächsten Jahrzehnte beschäftigt. So gesehen können wir Uranus und Pluto als die Bewusstseins-Planeten schlechthin bezeichnen. Und wie wir aus der Psychologie und Psychotherapie wissen, ist mehr Bewusstheit oft mit Geburtsschmerzen verbunden, da wir zunächst alte Überzeugungen aufgeben müssen und lieb gewordene Vorstellungen vom Staub der Zeit befreien müssen. Der Schmerz der Veränderung dürfte damit umso größer sein, je gravierender zuvor die Einseitigkeit bzw. Unbewusstheit war.

Literatur

Greene, Liz (1999). Uranus im Horoskop. Prometheus und die Kunst, das Feuer zu stehlen. Chiron Verlag.

Sasporatas, Howard (1991). Uranus, Neptun, Pluto im Transit. Knaur.

Weiss, Jean Claude & Bachmann, Verena (1991). Pluto – Das Erotische und Dämonische. Edition Astrodata.

Bildnachweis

Die Bilder stammen von pixabay.com, die Astro-Grafiken wurden mit der Software Sarastro erstellt.

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