Mars im Steinbock
Im Tierkreiszeichen Steinbock möchte Mars in erster Linie zielstrebig und verantwortungsbewusst handeln. Bewährte und konventionelle Methoden werden neuen, wenig erprobten, vorgezogen. Klare Ziele, Ausdauer und Hartnäckigkeit führen bei Mars im Steinbock Schritt für Schritt zum Ziel. Kaum eine Marsstellung ist zäher, ehrgeiziger und tatkräftiger als diese.
Am 16. Februar tritt Mars, als Letzter der Schnellläufer, in den Steinbock und löst dort wichtige Konstellationen aus. Mars ist im Steinbock erhöht, kann sich in diesem Tierkreiszeichen also besonders gut entfalten. Bis zum 30. März, dem Zeitpunkt, wenn Mars in den Wassermann weiterwandert, haben wir Gelegenheit wichtige Arbeiten, diszipliniert und ausdauernd voranzubringen. Mit Mars in Steinbock können wichtige Arbeiten länger dauern, aber sie geraten dafür grundsolide und gewissermaßen für die Ewigkeit gemacht. Besonders in den Erdzeichen denken wir vielleicht am ehesten an solides Handwerk. Im Steinbock hat es den Anstrich des Edlen, Herausragenden und Besonderen.
Mars-Aspekte im Februar und März 2020
Sofort nach seinem Eintritt in den Steinbock, trifft Mars zunächst im Quadrat auf Chiron und im Trigon auf Uranus. Wir könnten hier besonders inspiriert sein von höherer Erkenntnis, humanistischen Idealen oder Ideen, die die Welt verbessern könnten. So wäre diese Konstellation beispielsweise gut geeignet für Erfindungen oder auch für die Beendigung langwieriger Prozesse. Aber auch konstruktive und innovative Durchbrüche sind hier möglich. Ende Februar geht Mars dann über den absteigenden Mondknoten. Eine gute Gelegenheit, Altes abzuschließen. Vielleicht erleben wir hier auch ein paar Tage, in denen wir zwanghaft an alten Strukturen und Mustern festhalten. Es wäre mit dieser Zeitqualität günstig, uns zu fragen, was wir zurücklassen möchten und welche alten Denkmuster wir besser überwinden sollten.
Ab Mitte März bildet Mars dann nacheinander Konjunktionen mit Jupiter, Pluto und Saturn. Die exakte Konjunktion mit Jupiter findet zeitgleich mit dem Widder-Ingress der Sonne, also dem Frühlingsbeginn, statt. Wichtige langfristige Entwicklungen könnten hier einen entscheidenden Impuls erhalten. Vielleicht wird uns um diese Zeit herum auch klar, was die zahlreichen Langsamläufer-Konstellationen dieses Jahres für uns persönlich bedeuten können und wohin unsere Entwicklung jetzt laufen möchte.
Am 22. März erfolgt der Wassermann-Ingress Saturns. Am 23. März steht Mars in Konjunktion mit Pluto und am 30. März tritt Mars selbst in den Wassermann ein, wo er gleich eine Konjunktion mit Saturn bildet, die am 31. März exakt wird. Venus steht zu all diesen Planeten im Trigon (28.3. Trigon Jupiter, 29.3. Trigon Pluto, 4.4. Trigon Saturn). Am 5. April wird auch die Jupiter-Pluto-Konjunktion erstmals exakt. Zusammen mit der Sonnenstellung im Widder können wir Ende März wohl mit einigen Wachstumsimpulsen rechnen. Die Zeitqualität dürfte sich vorübergehend nicht mehr so schwer anfühlen, sondern viele bunte Ideen für uns bereit halten, die dann im Mai, mit der Rückläufigkeit der Venus, überprüft werden. Dass Venus im Stier an diesen Konstellationen beteiligt ist, könnte zum Beispiel bedeuten, dass wir Ideen und Impulse ganz genau auf Finanzierbarkeit prüfen sollten, aber auch, dass bei allem Effizienzstreben und Perfektionismus, die Sinnlichkeit und der Genuss nicht zu kurz kommen sollten.
Quasi als Begleitmusik wird Merkur am 17. Februar auf 12°53′ Fische rückläufig. Er läuft dann bis 10. März auf 28°13′ Wassermann zurück und wird dort wieder direktläufig. Am 19. Februar tritt die Sonne in das Tierkreiszeichen Fische und beendet in den nächsten 30 Tagen das astrologische Jahr, ehe sie am 20. März wieder in den Widder eintritt. Am 20. März wird das Jupiter-Neptun-Sextil erstmals exakt (weitere Male am 27. Juli und 12. Oktober). Zusammen mit dem Fische-Neumond vom 23. Februar könnten wir besonders Ende Februar mit teilweise unerklärlichen und verwirrenden Entwicklungen konfrontiert sein. Das Mystische begegnet hier dem Realitätsprinzip. Damit könnten wissenschaftliche Durchbrüche gelingen oder Träume wahr werden. Manche Entwicklungen könnten aber auch so idealistisch sein, dass sie an der Realität zerbrechen. Die Zeitqualität eignet sich hervorragend für Stille und Meditation, da hier das Fische-Prinzip (Hingabe) mit dem Steinbock-Prinzip (Disziplin) ideal zusammenkommen.
Die Rolle des Mars 2020
Mars spielt 2020 eine sehr wichtige Rolle, wie wir aus den grafischen Ephemeriden in Abbildung 1 gut erkennen können. Einander schneidende Linien stellen hier Hauptaspekte dar. So bildete Mars im Oktober und November 2019 zunächst aus der Waage heraus Quadrate mit Saturn und Pluto. Im März 2020 bildet er nacheinander Konjunktionen mit Jupiter, Pluto und Saturn. Deutlich erkennbar ist auch die Rückläufigkeit des Mars von September bis November 2020. Er bildet dann aus dem Widder jeweils drei Quadrate mit Jupiter, Saturn und Pluto, die sich von Anfang August 2020 (erstes Quadrat mit Jupiter) bis Ende Januar 2021 (letztes Quadrat mit Jupiter) erstrecken.
Vielleicht geht es nur mir so, aber die letzten Wochen empfand ich teilweise als quälend langsam und fast schon zu ruhig. Das könnte sich mit Mars im Steinbock ändern. Insbesondere der März dürfte uns einige Bewegung bescheren, wenn nicht nur Mars Konjunktionen mit Jupiter, Pluto und Saturn bildet, sondern auch Saturn in den Wassermann eintritt. Wir erhalten dann einen ersten Vorgeschmack auf die Zeitqualität ab Dezember 2020, wenn fast zeitgleich Jupiter und Saturn in den Wassermann gehen und dort eine Konjunktion bilden werden.
Der Archetyp Steinbock
Das Zeichen Steinbock hat mit den Werten Kontrolle, Erfahrung, Erfolg, Ordnung und Maßstäblichkeit zu tun. Sein Wesen strebt nach Klarheit, Objektivität, Geradlinigkeit, Verbindlichkeit, Beständigkeit, Ernsthaftigkeit, Fleiß, Disziplin und Leistung. So wie der einsame Steinbock in den Bergen, neigt auch der Tierkreis-Vertreter zu einer gewissen Entsagungsfähigkeit und bisweilen zu einer großen Rückzugstendenz bis hin zum Eremitendasein. Im ungünstigen Fall kann die Entsagungsfähigkeit auch zu Geiz, Kälte und einem inneren Erstarren führen. Wird dem Leistungsprinzip alles unterworfen, erstirbt unsere Lebendigkeit und unsere Lebensfreude, wir sind nur noch Geknechtete der Zeit, die auch eine Entsprechung Saturns ist.
Der Planet Mars
Erstaunlicherweise gibt es zu Mars fast keine astrologische Literatur. Offenbar finden Astrologen diesen Planeten nicht besonders interessant oder sie sind der Meinung, bei Mars wäre alles so klar, eindeutig und geradlinig, dass man über ihn nicht viele Worte verlieren muss.
Der griechische Gott Ares ist als ehelicher Sohn des Zeus und der Hera eine der zentralen Gestalten in der griechischen Götterwelt. Ares wird in der griechischen Mythologie als roher, wilder, blutrünstiger, kaum zu bändigender Kriegsgott beschrieben. Er findet Gefallen an roher Gewalt und labt sich am Blut wilder Tiere. Ares gilt als finsterer, brutaler Gott, der den Menschen üblicherweise Angst macht. Des Öfteren mischt er sich aktiv in die Auseinandersetzungen der Sterblichen ein und stachelt deren Kampfgeist weiter auf. Streit, Plünderungen, Blutbäder, Vergewaltigungen, das Geräusch klirrender Waffen und brechender Knochen bereiten ihm großes Vergnügen. Mit den schönen Künsten der anderen Götter kann Ares nur wenig anfangen. Mit seinen Eigenschaften war er auch bei den anderen olympischen Göttern unbeliebt, ja verhasst. Zartere Gefühle wie Mitgefühl, Freundschaft oder Liebe sind ihm eher peinlich. Dennoch galt er auch als Sinnbild männlicher Kraft und Stärke.
In der römischen Mythologie wird der Kriegsgott Mars, der später mit dem griechischen Ares gleichgesetzt wurde, sehr viel positiver gesehen. Er genießt in Rom weitaus größere Bedeutung und gilt neben Jupiter als der wichtigste römische Gott. Möglicherweise sind die Namen "Ares" und "Mars" sogar etymologisch verwandt. In der Gründungslegende Roms ist Mars der Vater der Zwillinge Romulus und Remus und somit Ahnherr der Römer. Der Monat März (lat. martius), bei den Römern ursprünglich der erste Monat des Jahres, war dem Mars geweiht.
Ein wenig finden wir in der griechischen und römischen Auslegung dieses Gottes auch die beiden Zeichen seiner alten Herrschaft wieder. So könnten wir die griechische Version als Skorpion-Aspekt des Mars deuten und die römische Version als den Widder-Aspekt des Mars.
Astrologisch stellt Mars das kämpfende Prinzip für die Sonne dar. Er gilt als der Planet, der unsere Durchsetzungsfähigkeit, die Art unserer (Lebens-)Kämpfe, unserer Aggression und Gewaltbereitschaft charakterisiert. Nachdem die Welt da draußen eine Welt spitzer Ellenbogen ist und der raue Wind des Wettbewerbs in der Arbeitswelt weht, hilft uns Mars, unsere Individualität zu behaupten, unsere Interessen durchzusetzen und den Herausforderungen des Lebens zu begegnen. Mit Mars auf eine bewusste und konstruktive Art umzugehen, ist nicht immer einfach und doch sind wir ohne marsische Kraft ohnmächtig und hilflos, wie nicht zuletzt jedes Kind schmerzlich erfahren muss, dem Gewalt angetan wurde, bevor es sich zu behaupten gelernt hat.
Mars im Steinbock
Im Tierkreiszeichen Steinbock möchte Mars in erster Linie zielstrebig und verantwortungsbewusst handeln. Bewährte und konventionelle Methoden werden neuen, wenig erprobten, vorgezogen. Klare Ziele, Ausdauer und Hartnäckigkeit führen bei Mars im Steinbock Schritt für Schritt zum Ziel. Kaum eine Marsstellung ist zäher, ehrgeiziger und tatkräftiger als diese.
Mars kämpft hier, um maßstäblich zu werden, es geht ihm um Perfektion, qualitativ hochwertige Arbeit und Meisterschaft. Dabei nimmt er in Kauf, dass die Dinge ihre Zeit brauchen. Das kämpferische Prinzip verbindet sich hier mit dem Chronos-Aspekt der Zeit, also dem Wissen um zeitliche Abläufe. Dabei entsteht solides, hochwertiges Handwerk.
Mars im Steinbock weiß auch die Reife und Lebenserfahrung des Alters zu schätzen. Ganz allmählich beginnt sich in der Arbeitswelt ein Kurswechsel abzuzeichnen. Wir wissen aus demografischen Daten, dass die besonders geburtenstarken Jahrgänge bis etwa 1965 in den nächsten Jahren pensioniert werden, womit spätestens um 2030 herum sehr viele Arbeitskräfte fehlen könnten. Da und dort holen Firmen bereits pensionierte Mitarbeiter wieder zurück, weil sie auf ihre Arbeitskraft nicht verzichten können und auch, weil sie oft keine vergleichbar qualifizierten jungen Mitarbeiter finden können. Dieser Aspekt, der eine Entsprechung von Mars in Steinbock sein kann, könnte in den nächsten Wochen vermehrt in den Schlagzeilen auftauchen und von Politikern thematisiert werden.
Auch das Thema Würde, das in den letzten Jahrzehnten durch technischen Fortschritt unter die Räder gekommen ist, könnte allmählich wieder an Bedeutung gewinnen. Wenn wir uns als Menschen von Apps und Statistiken zum Objekt machen lassen, verlieren wir unsere Würde. Das wissen heutzutage all jene Menschen, die in großen Konzernen arbeiten und nur noch nach Verkaufszahlen und Effizienzstatistiken bewertet werden. Drohen Aktionäre auch nur ein wenig Geld zu verlieren, werden dann sofort tausende Mitarbeiter entlassen. Die Verbleibenden haben dann oft die doppelte Arbeit bei gleichem Lohn zu leisten. Und wer das nicht aushält, kann ja kündigen… Diese Kaltschnäuzigkeit entwürdigt uns, lässt uns unsere Menschlichkeit verlieren und weckt gleichzeitig unsere primitivsten Instinkte wie Neid, Eifersucht und rücksichtsloses Konkurrenzverhalten. Ohne den inneren Kompass der Würde laufen wir in einer zunehmend komplexer werdenden und von ökonomischen Kriterien bestimmten Welt Gefahr, die Orientierung zu verlieren (Hüther, 2019).
Nutzen wir die Zeit mit Mars im Steinbock dazu, genau hinzusehen, Strukturen zu erforschen, die uns nicht mehr gut tun und uns Langsamkeit zu gönnen in einer Welt der Hektik und schnellen Entscheidungen. Die astrologischen Konstellationen ab Ende März versprechen ohnehin eine sehr viel abwechslungsreichere, Perspektiven verändernde Energie.
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