Morgendämmerung
Astrologisch werden Negativszenarien momentan von einer fast exakten Jupiter-Pluto-Konjunktion angeheizt. Manch einer unterstellt, dass alles immer schlimmer werden wird, gesellschaftlich, politisch, wirtschaftlich und sozial. Dass unter der Oberfläche zahlreiche positive Entwicklungen sprießen, vermag aktuell kaum jemand zu sehen (vgl. etwa Rosling, 2020), zu sehr beeindrucken uns Negativszenarien und düstere Prophezeiungen. Warum eigentlich?
"Wenn die Nacht am dunkelsten ist, ist die Dämmerung am nächsten", sagt ein altes Sprichwort. Mir ist bewusst, dass momentan wenig danach aussieht, dass wir aus der Corona-Krise und der damit einhergehenden Wirtschaftskrise bald herauskommen. Jedenfalls nicht, wenn man Tageszeitungen, öffentlich-rechtliches Fernsehen und Soziale Medien verfolgt. Auf eine Morgendämmerung scheint momentan nichts hinzuweisen. Aus astrologischer Sicht sieht das jedoch deutlich anders aus.
Den folgenden Artikel schrieb ich zum größten Teil vor dem gestrigen Terroranschlag in der Wiener Innenstadt, bei dem bisher fünf Tote und 17 teils Schwerverletzte zu beklagen sind. Nach diesen Ereignissen habe ich mit mir gerungen, ob ich den Artikel nicht einfach löschen sollte, weil er unrealistisch, zu optimistisch und weltfremd erscheinen könnte. Ich habe mich dann dagegen entschieden, weil er hilfreich sein könnte, das momentane Dunkel zu verstehen, einzuordnen und das größere Ganze zu sehen. Die nächsten zwei bis drei Wochen (bis 21./22. November 2020) könnten noch sehr belastend werden. Die Corona-Zahlen dürften sich trotz europaweiter Lockdowns nicht verbessern und es ist leider auch mit weiteren Terroranschlägen zu rechnen. Allerdings ist ein Ende dieser schwierigen Zeit sehr nahe und davon möchte ich in diesem Artikel aus astrologischer Sicht berichten.
Die Corona-Lage im November 2020
Aktuell steigen überall in Europa die Corona-Infektionszahlen und selbst manche Experten räumen ein, dass sie nicht genau verstehen, warum das der Fall ist. Sind die Menschen jetzt undisziplinierter als im Sommer, wo wir vergleichsweise niedrige Infektionszahlen hatten? Offen gestanden bezweifle ich das. Die Vermutung liegt nahe, dass eine oder mehrere Eigenschaften des Sars-Cov2-Virus noch nicht vollständig verstanden werden. Möglich ist auch, dass das Virus mittlerweile mutiert ist und zugleich infektiöser und harmloser wurde. Immerhin hört man jetzt viel öfter von symptomlosen oder sehr milden Verläufen. Nach wie vor landen jedoch 1% aller Infizierten, über alle Altersgruppen gerechnet, auf Intensivstationen, was bei sehr hohen Infektionszahlen eine große Herausforderung für unsere Gesundheitssysteme darstellt. Dazu kommt noch, dass selbst Menschen mit milden Verläufen unter Umständen monatelange Spätfolgen haben können. Schon allein deshalb sollten wir alles tun, um eine Infektion zu verhindern.
Das ist die rein medizinisch-somatische Seite. Der psychologische Schaden dieser Pandemie dürfte sogar noch weitaus größer sein. Viele Menschen haben Angst, quälen sich mit Gefühlen von Unsicherheit, Zweifeln und Depression. Dass wir uns nicht umarmen und berühren können, hat direkte Auswirkungen auf unseren Oxytocin-Haushalt, was wiederum Gefühle von Einsamkeit, Isolation und Depression verstärkt. Durch das Internet geistern da und dort geradezu apokalyptische Visionen von nahen Weltuntergängen, diktatorischen Regimes und permanenter Überwachung. Die Nachrichten der letzten Wochen, die von steigenden Infektionszahlen, Terroranschlägen an mehreren Orten Europas, einem drohenden Bürgerkrieg in den USA, einem schweren Erdbeben in der Türkei und noch vielen anderen schrecklichen Dingen berichteten, scheinen das zu bestätigen. Wie viele Menschen haben ich heuer schon tief seufzen hören: "Was ist das nur für ein schreckliches Jahr?" Selbst für mich, der normalerweise sehr stressresistent ist und stets das halbvolle Glas zu sehen in der Lage ist, ist es dieser Tage manchmal schwer, optimistisch und im Gleichgewicht zu bleiben. Aber gerade in so schwierigen Zeiten ist es wichtig, sich nicht von der Angst überwältigen zu lassen, nicht bewusst angstmachende Botschaften zu suchen, sondern wieder und wieder zu sich zu kommen, in die Stille zu gehen und sich an das Positive zu erinnern. Bleiben wir geerdet, bleiben wir in unserer Mitte und vor allem, bleiben wir in der Liebe!
Noch einmal Jupiter-Pluto
Astrologisch werden Negativszenarien momentan von einer fast exakten Jupiter-Pluto-Konjunktion angeheizt. Wilde Theorien und Spekulationen schießen aus dem Boden, da und dort wird manches zusammengefügt, was nicht zusammen passt. Die Verzweiflung, der Abgrund und das Tabu (Pluto) fügen sich zu übergeordneten Plänen, Sinnzusammenhängen und Verschwörungen (Jupiter). Ängste werden in die Zukunft projiziert und manch einer unterstellt, dass alles immer schlimmer werden wird, gesellschaftlich, politisch, wirtschaftlich und sozial. Auch der Terror in Europa passt in dieses Bild, er ist leider eine direkte Entsprechung der extremsten Zerrform von Jupiter-Pluto, Gewalt (Pluto) aus Überzeugung (Jupiter).
Dass unter der Oberfläche zahlreiche positive Entwicklungen sprießen, vermag aktuell kaum jemand zu sehen (vgl. etwa Rosling, 2020), zu sehr beeindrucken uns Negativszenarien und düstere Prophezeiungen. Warum eigentlich? Warum jagen uns die endlosen Sondersendungen zu Terrorattacken, Corona-Infektionszahlen, Erdbeben und dergleichen, trotz aller Abscheu, auch da und dort wohlige Schauer über den Rücken? Warum denkt so mancher insgeheim: "Toll, endlich ist wieder etwas passiert"? Ist es deshalb, weil unser Leben ein wenig zu langweilig geworden ist? Zu sicher? Oder ist es deshalb, weil wir inmitten unseres Wohlstandes hin und wieder der Leere gewahr werden, die in uns ist? Sehnen wir uns nach echtem Leben, nach der Berührung mit dem Tod und der ganz großen Herausforderung? Ich möchte gar nicht erst so tun, als hätte ich Antworten auf diese Fragen. Eine Antwort könnte eventuell Irvin D. Yalom geben, der in seinem Buch "Existenzielle Psychotherapie", aufzeigte, wie oft die Begegnung mit dem Tod, sei es durch eine schlimme Diagnose oder den Tod eines nahen Angehörigen, unsere Werte verschiebt und uns gewissermaßen neu kalibriert, indem wir erkennen, was wirklich wichtig ist im Leben und was nicht (Yalom, 2010).
Zu den erwähnten positiven Entwicklungen gehört auch, dass aktuell Wissenschaftler der ganzen Welt intensivst zusammenarbeiten, um einen Impfstoff oder ein Medikament gegen Sars-Cov2 zu finden. Teilweise tauschen sogar geschäftlich konkurrierende Pharmaunternehmen ihr Wissen untereinander aus, was sie in der Form wohl auch noch nie gemacht haben. Und hätten wir zu Jahresbeginn 2021 bereits einen wirksamen Impfstoff zur Verfügung, wäre das die schnellste Impfstoffentwicklung, die es in der Geschichte der Menschheit je gegeben hat. Dass Arbeitgeber mit einiger Verzögerung plötzlich die Vorteile von Telearbeit erkennen und schätzen lernen, dass die Möglichkeiten der Vernetzung im Bildungsbereich völlig neu bewertet werden und dass selbst psychologische und psychotherapeutische Unterstützung immer öfter in guter Qualität online verfügbar wird, stößt gerade jetzt Entwicklungen an, die ungeahnt positive Konsequenzen haben könnten und nebenbei sogar noch CO2-reduzierend wirken dürften. Und vieles, was jetzt neu bewertet wird und entsteht, sehen wir vielleicht noch gar nicht.
Nicht alle, aber viele verstehen im Moment ganz direkt und unmittelbar, dass gegenseitige Rücksichtnahme und Zusammenarbeit uns als Gesellschaft insgesamt nützlich sind. Und wenn wir heuer und in den nächsten Jahren alle den Gürtel etwas enger schnallen müssen, erkennen wir hoffentlich auch, wie viele Güter wir tatsächlich brauchen und wo uns ein Konsumbedürfnis nur eingeredet wurde. Aktuell finden, passend zu Jupiter, Saturn und Pluto in Steinbock, sehr schwerwiegende Neubewertungen sehr vieler gesellschaftlicher Bereiche statt. Und ich halte es für möglich, dass wir viele davon in den nächsten Jahren als positiv zu bewerten beginnen werden. Zudem bescherte uns diese Pandemie Zeiten der Stille, die wir vielleicht schon lange vermisst haben.
Zeitqualität im November 2020
Aus rein astrologischer Sicht haben wir das Schlimmste bald hinter uns. Insbesondere die Woche ab dem 9. November wird wahrscheinlich einen Höhe- und Wendepunkt der Krise darstellen. Quasi als Auftakt wird am 3. November Merkur wieder direktläufig. Er stand wegen seiner Rückläufigkeit jetzt sehr lange im Quadrat mit Saturn, welches am 23. September, am 2. November sowie am 6. November 2020 exakt war bzw. wird. In Abbildung 1 symbolisieren die Schnittpunkte der Linien jeweils die Exaktheiten der Quadrate.
Das Merkur-Saturn-Quadrat lässt sich interpretieren als eine Zeit der schlechten Nachrichten, als Verengung und Verknappung von Möglichkeiten sowie als Zeit der Zähigkeit, Blockaden und verzögerten Fortschritte. Der europaweit so erfolglose Kampf gegen das Corona-Virus im Oktober sowie die knapper werdenden Ressourcen in den Krankenhäusern sind vielleicht direkte Entsprechungen dieses Quadrats. Und auch hier ist die gute Nachricht, dass dieses Quadrat bereits am 10. November (bei 3 Grad Orbis) zu Ende gehen wird.
Am 2. November fand, aus heliozentrischer Sicht, bereits die Jupiter-Saturn-Konjunktion statt. Aus geozentrischer Sicht werden sich Jupiter und Saturn erst am 21. Dezember zu einer Konjunktion treffen. Auch diese Konstellation verheißt im Hintergrund eine tiefgreifende Veränderung der Zeitqualität.
Ganz besonders spannungsgeladen dürften die Tage um den 12. bis 14. November werden. Am 12. November ereignet sich die letzte Jupiter-Pluto-Konjunktion, die bereits am 1. Dezember aus dem Orbis von 3 Grad läuft und damit sehr rasch zu Ende geht. Diese Konjunktion findet übrigens fast bogenminutengenau auf der Tierkreisposition der Saturn-Pluto-Konjunktion vom 12. Januar statt. Alle Themen dieses Jahres dürften damit noch einmal sehr stark spürbar werden. Das könnte so etwas wie einen letzten Höhepunkt darstellen. Danach dürften die Spannungen rasch abnehmen. Am 14. November wird auch Mars wieder direktläufig. Vorhaben, die uns bereits seit Juli beschäftigten, dürften jetzt in die Zielgerade gehen und endlich umgesetzt werden können. Wir haben jetzt wieder die volle Marskraft zur Verfügung und sind durchsetzungsfähiger und energiegeladener als in den Monaten zuvor.
In den Tagen danach wandert noch die laufende Venus ins Quadrat mit den Steinbock-Konstellationen. Die Schnittpunkte in Abbildung 2 zeigen die Exaktheiten des Quadrats von Venus mit Pluto, Jupiter und Saturn, welches am 15. November (Pluto), am 16. November (Jupiter) und am 19. November (Saturn) exakt wird. Sie verlässt diese Quadrate endgültig am 21. November, mit ihrem Eintritt in den Skorpion.
Nach diesem Zeitpunkt lassen die aktuell spürbaren Spannungen rund um das Steinbock-Stellium sehr rasch nach. Im konkreten Zeitgeschehen könnte das jener Zeitpunkt sein, wenn die Infektionszahlen wieder deutlich sinken. Möglich wären auch Fortschritte in der Medizin, eine erste Impfstoffzulassung oder endlich wirksame Medikamente. In den Nachrichten dürften spätestens mit Dezember dann auch wieder positivere Ereignisse zu vermelden sein und die Zeit der Hiobsbotschaften allmählich enden.
Eklipsenperiode Herbst 2020
Der 30. November 2020 läutet schließlich die Eklipsenperiode des Herbstes 2020 ein, mit einer Halbschatten-Mondfinsternis am 30. November und einer totalen Sonnenfinsternis am 14. Dezember 2020. Beide Eklipsen weisen eine starke Feuer- und Luftdominanz auf und orientieren sich damit bereits in die Zukunft. Denn sowohl Jupiter als auch Saturn treten dann binnen kurzer Zeit in den Wassermann ein, Saturn am 17. Dezember und Jupiter am 19. Dezember. Am 21. Dezember 2020 treffen diese einander zu ihrer großen Konjunktion und läuten damit eine völlig neue Ära ein. Die Zeit der Steinbock-Dominanz ist dann vorbei und es beginnt eine Epoche der Information, des Netzwerkens, der Kommunikation und der Forschung. Die erdige Schwere und materielle Zentrierung endet hier. Sowohl über den Wassermann-Ingress von Jupiter und Saturn als auch über die Jupiter-Saturn-Konjunktion im Wassermann werde ich hier noch separat berichten.
Wendepunkt 2020
Das Jahr 2020 stellte einen Wendepunkt der großen mundanastrologischen Zyklen dar. Anfang 2020, nämlich vor dem 12. Januar 2020, hatten wir einen Tiefpunkt im zyklischen Index erreicht. Insgesamt sieben Langsamläufer-Zyklen waren abnehmend und nur mehr drei zunehmend. Abbildung 3 zeigt den zyklischen Index für das gesamte 21. Jahrhundert. Auf der x-Achse dieser Grafik sind Monate und Jahreszahlen aufgetragen. "Jän. 12" beispielsweise ist also nicht als "12. Januar", sondern als "Januar 2012" zu lesen.
Im Laufe dieses Jahres ereigneten sich dann zahlreiche Langsamläufer-Konjunktionen, nämlich eine Konjunktion von Saturn und Pluto, drei Konjunktionen von Jupiter und Pluto sowie eine von Jupiter und Saturn. Diese ereigneten bzw. ereignen sich zu folgenden Zeitpunkten:
- Saturn-Pluto: 12.1.2020 auf 22°46‘ Steinbock
- Jupiter-Pluto (1): 5.4.2020 auf 24°53‘ Steinbock
- Jupiter-Pluto (2): 30.6.2020 auf 24°07‘ Steinbock
- Jupiter-Pluto (3): 12.11.2020 auf 22°52‘ Steinbock
- Jupiter-Saturn: 21.12.2020 auf 0°29‘ Wassermann
Rot markiert sind hier jene Konstellationen, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels noch in der Zukunft liegen.
Am Ende des Jahres, also nach dem 21. Dezember 2020, sind dann wieder sechs Zyklen zunehmend und nur mehr vier abnehmend. In der Grafik in Abbildung 3 befinden wir uns im zyklischen Index bereits wieder sehr deutlich am aufsteigenden Ast, nach dem Tiefpunkt, den wir vor dem 12. Januar 2020 erreicht hatten. Die Grafik steigt dann 2022 (Jupiter-Neptun-Konjunktion) und 2024 (Jupiter-Uranus-Konjunktion) noch weiter und erreicht dort ihren höchsten Punkt im 21. Jahrhundert.
Zumindest aus astrologischer Sicht gibt es also berechtigte Hoffnung, aus dem Albtraum, den für viele das Jahr 2020 darstellt, bald aufzuwachen.
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