Jahresthemen 2025
Die beiden Jahre 2025 und 2026 dürften aus astrologischer Sicht außergewöhnlich werden. Nicht nur wechseln sämtliche Langsamläufer das Zeichen, wir erleben in diesen Jahren auch eine Saturn-Neptun-Konjunktion, die nur etwa alle 36 Jahre auftritt und beim letzten Mal (1989) unter anderem zum Zusammenbruch der Sowjetunion führte.
Wenn ich über die Konstellationen des kommenden Jahres schreiben will, weiß ich häufig nicht, wo ich anfangen soll. Beim kommenden Jahr 2025 ist das noch ein wenig schwieriger, weil es aus astrologischer Sicht ein wirklich außergewöhnliches Jahr sein wird. Ich könnte mit den zahlreichen Langsamläufer-Ingressen beginnen, die es in so rascher Abfolge vermutlich seit mehreren Jahrhunderten nicht gegeben hat. Ebenso könnte ich über die Saturn-Neptun-Konjunktion schreiben, die in der Geschichte schon häufig zu großen geopolitischen Veränderungen führte. Nicht unwichtig dürfte auch sein, dass die "Liebes-Planeten" Mars und Venus zum Jahreswechsel 2024/25 und noch bis Ende April 2025 nacheinander rückläufig sein werden. Schon im Jänner wechselt auch die Mondknotenachse von Widder/Waage nach Fische/Jungfrau. Wir haben es jetzt mit einer Zeitqualität zu tun, in der fast alle Langsamläufer-Zyklen zunehmend sind. Und obendrein bilden die drei langsamsten Planeten Pluto, Neptun und Uranus jetzt für lange Zeit harmonische Aspekte. Einige der Jahreswendepunkte, nämlich sowohl die Sommersonnenwende als auch die Herbsttagundnachtgleiche warten zudem mit spektakulären Konstellationen auf, wie es sie in der Form selten gibt.
Und ich merke im Schreiben, dass ich versucht bin, in jene Superlative zu verfallen, die manche Astrolog:innen auf Youtube so inflationär verwenden. Dort heißt es zum Beispiel: "Das hat es noch nie gegeben", "Der große Knall kommt", "Unglaubliche Konstellationen", "Der Sturm der Veränderung", "Die große Flut" oder dergleichen. Entweder haben diese Astrolog:innen alle sehr intensiv NLP-Kurse besucht oder sie haben sich von der Sprach-Radikalisierung der Sozialen Medien anstecken lassen und gelernt, dass durch eine extreme Sprache mehr Werbeeinnahmen lukrierbar sind oder, und das wäre der schlimmste Fall, sie haben weder Ahnung von Astrologie noch nennenswerte Beratungskompetenz. Denn wozu soll es gut sein, Astrologie-Klient:innen hauptsächlich Angst zu machen? Steckt da das Motiv dahinter, Menschen zuerst Angst zu machen, um ihnen dann für teures Geld diese Angst wieder zu nehmen? Keine schlechte Strategie im übrigen! Das hat schließlich bei der Katholischen Kirche fast 2000 Jahre lang funktioniert 😉
Die Saturn-Neptun-Konjunktion
Mit der Astrologie ist es manchmal ein wenig wie in der Medizin. Auch in der Medizin kann eine schlimme Diagnose dem Patienten manchmal kaum Probleme bereiten, während in anderen Fällen eine relativ harmlose Abweichung in einem Befund der Patientin massive Beschwerden verursacht. Und so können auch in der Astrologie vermeintliche "Katastrophen-Konstellationen" im Außen relativ wenige Entsprechungen zeitigen, während andere Konstellationen, die wir nicht als so gravierend einschätzen, drastische Einschnitte in unserem Leben anzeigen. Und in der Mundanastrologie gilt das ganz besonders. Denn die gleiche Konstellation kann für ein Land eine absolute Katastrophe sein, während sie anderen Ländern als Segen erscheint. Ein historisches Beispiel wäre die Wende von 1989, die Putin als größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet hat (vgl. Wikipedia), während sie den meisten anderen Ländern Europas äußerst positiv und wie ein Wunder erschien. Und damit sind wir bereits mitten im Jahr 2025, weil sich in diesem Jahr die Konstellation von 1989, die Saturn-Neptun-Konjunktion, wiederholen wird. Zwar wird die Konjunktion erst im Februar 2026 genau, aber sie wird spätestens ab Mai 2025 stark spürbar sein. In der Mundanastrologie verwenden einige Astrologen sehr große Orben von bis zu 15° (z.B. Richard Tarnas). Aber selbst bei einem sehr kleinen Orbis von lediglich 3°, dauert die Saturn-Neptun-Konjunktion von 4. Mai 2025 bis 28. März 2026.
Diese Konjunktion war in der Vergangenheit häufig mit Machtwechseln in Russland verbunden (z.B.: 1917, 1953, 1989). Ganz allgemein betrachtet, hat sie mit der Auflösung von Grenzen, aber auch mit realisierten Träumen zu tun (vgl. die Artikel Das Saturn-Neptun-Quadrat oder Die Scheinwelten von Neptun und Saturn). Ich habe in einem früheren Beitrag schon darauf hingewiesen, dass die Saturn-Neptun-Konjunktion von 2025/26 insofern noch etwas außergewöhnlicher ist, weil sie auf dem ersten Grad eines kardinalen Zeichens stattfindet und zudem noch auf dem ersten Grad des Zeichens Widder, den Astrologen traditionell als den Beginn des Tierkreises sehen. Eine annähernd vergleichbare Konstellation finden wir in der Geschichte nur im 6. Jahrhundert vor Christus (5.3.594 v.Chr.), damals fand eine Konjunktion der beiden Planeten auf 2°06′ Widder statt. Karl Jaspers nannte diese Zeit "Achsenzeit". Er versteht darunter die geistige Grundlegung der modernen Menschheit. Innerhalb sehr kurzer Zeit entstanden damals mehrere Religionen und Philosophien. Buddha lehrte in Indien und Nepal, Konfuzius in China, Pythagoras in Griechenland und Zarathustra in Persien. Wir dürfen vermuten, dass die Ereignisse der kommenden Jahre die geistige Ausrichtung der Menschheit grundlegend verändern wird. Mit Saturn, der noch etwa ein Jahr lang in den Fischen transitiert (zunächst bis 25. Mai 2025 und dann noch einmal von 1.9.2025 bis 14.2.2026) habe ich bereits über bedeutende Durchbrüche in der Physik spekuliert (vgl. Saturn in Fische). Nachdem sich mit der Konjunktion von Neptun und Saturn auch das Geistige mit der Realität verbindet, könnte die Wissenschaft eine Entdeckung machen, die unseren Blick auf die Welt grundlegend verändert. Eine solche Entdeckung ist sogar schon höchst wahrscheinlich geworden, nämlich die Entdeckung eines weiteren Planeten außerhalb der Neptun-Bahn (vgl. Neue Daten machen "Planet Neun" im Sonnensystem immer wahrscheinlicher). Eine solche Entdeckung würde übrigens auch die Astrologie direkt verändern! Ein anderer bahnbrechender Durchbruch, vergleichbar mit der kopernikanischen Wende, könnte beispielsweise auch die Entdeckung sein, dass wir tatsächlich nicht allein im Universum sind.
Die Langsamläufer-Ingresse 2025
Eine Besonderheit im Jahr 2025 und 2026 stellt der Wechsel ausnahmslos aller Langsamläufer in ein neues Zeichen dar. Die Zeitqualität der letzten Jahre war stark von den Stellungen der Langsamläufer in Erde und Wasser dominiert. Pluto stand in Steinbock, Saturn und Neptun in den Fischen sowie Uranus im Stier. Das wird sich in der Zeit von November 2024 bis Juli 2025 innerhalb von weniger als 8 Monaten verändern, da alle Langsamläufer in rascher Abfolge das Zeichen wechseln. Pluto machte den Anfang und wechselte am 19. November 2024 endgültig für die nächsten 20 Jahre in den Wassermann. Ende März folgt Neptun, der in den Widder wechselt und Ende Mai Saturn, der ebenfalls in den Widder wechselt. Im Juni und Juli folgen dann noch Jupiter, der in den Krebs wechselt und Uranus, der in die Zwillinge wechselt. Mit Ausnahme von Jupiter, stehen dann also alle Langsamläufer in Feuer und Luftzeichen, was eine deutlich dynamischere, aktivere und zuversichtlichere Zeitqualität verspricht als zuletzt. Saturn, Neptun und Uranus wechseln dann in der zweiten Jahreshälfte noch einmal zurück in Fische und Stier, um dann 2026 endgültig in Widder und Zwillinge zu wechseln.
Bemerkenswert ist auch, dass die langsamsten Zyklen (Neptun-Pluto, Uranus-Neptun und Uranus-Pluto) für sehr lange Zeit harmonische Aspekte zueinander bilden werden. Das Neptun-Pluto-Sextil dauert von 1950 bis 2032 und durchläuft in dieser Zeitperiode drei Hauptphasen, in denen das Sextil sehr häufig exakt wird. Die erste dieser Hauptphasen war von 1950 bis 1956 mit insgesamt 15 Exaktheiten des Sextils. Danach wurde das Sextil zwischen 1976 und 1986 21 Mal exakt und wir nähern uns jetzt der abschließenden Phase mit weiteren 13 exakten Sextilen von 2026 bis 2032 (vgl. auch Artikel Zyklen und Zeitgeist). Der Uranus-Neptun-Zyklus ist mit 172 Jahren Dauer der zweitlängste Zyklus und befindet sich seit 2024 im Orbis eines Sextils, das 2025 bis 2027 insgesamt fünf Mal exakt wird, bevor es Mitte 2029 aus dem Orbis eines Sextils läuft. Dazu kommt noch ein sehr lang anhaltendes Uranus-Pluto-Trigon, das innerhalb 3 Grad Orbis von Sommer 2024 bis Frühjahr 2030 dauern wird. Dieses Trigon wird 2026 bis 2028 ebenfalls fünf Mal exakt, wobei das Trigon auch Mitte August bis Ende Oktober 2025 bereits innerhalb weniger als 1 Grad Orbis exakt ist und insbesondere im September 2025 teilweise nur wenige Bogenminuten auf die Exaktheit fehlen.
Das sind eine Reihe sehr mächtiger harmonischer Konstellationen und wie ich bereits in früheren Artikeln vorhersagte, dürfte sich damit die zweite Hälfte unseres Jahrzehnts sehr viel harmonischer, dynamischer und optimistischer gestalten als die erste Hälfte. Allerdings muss ich einräumen, dass insbesondere erd- und wasserzeichenbetonte Menschen diese kommende Zeit als zu hektisch und mitunter überfordernd wahrnehmen könnten. Luft- und feuerbetonte Menschen dagegen könnten diese Zeit genießen. Die nächsten Jahre dürften äußerst dynamisch, aktiv und vielleicht sogar revolutionär werden.
In Wien gibt es einen Witz über die drei bürokratischen Gesetze, die da lauten: "Das haben wir immer schon so gemacht! Das haben wir noch nie so gemacht! Da könnte ja jeder kommen…" Menschen, die so denken, dürften in den nächsten ca. fünf Jahren eine sehr schwere Zeit haben. Die Zeitqualität ist aktuell so, dass sich jederzeit alles verändern kann, dass wir uns ununterbrochen auf Veränderungen einstellen müssen und dass alte Sicherheiten mehr und mehr verschwinden. So könnten etwa in der Verwaltung Routineabläufe mehr und mehr durch KI ersetzt werden. Wir könnten neue Methoden der Energiegewinnung und -speicherung entdecken. Es dürfte bedeutende Fortschritte in der Physik, aber auch in der Medizin und im Bildungswesen geben. Und nicht zuletzt könnte sich die globale Politik grundlegend verändern. Vielen Zeichen stehen jetzt auf Dynamik, Flexibilität, Geschwindigkeit, Anpassungsfähigkeit und Wendigkeit. Jene Firmen, Menschen, Institutionen und Bewegungen, die auf althergebrachte Hierarchien, starre Strukturen, langsame Bürokratie oder unveränderliche Abläufe setzen, dürften in große Schwierigkeiten kommen oder vom Geist der Zeit einfach hinweggefegt werden.
Um die Herausforderungen unserer Zeit, wie etwa Klimawandel, Energiewende, antidemokratische Strömungen und die Umstellung auf eine nachhaltige Wirtschaft zu bewältigen, braucht es jetzt Menschen mit großartigen Ideen, sehr viel Begeisterung und hohen moralischen Ambitionen. Wir könnten an der Schwelle zu einer neuen geistigen Revolution des Humanismus stehen.
Die Langsamläufer-Zyklen 2025
Inzwischen sind fast alle Langsamläufer-Zyklen wieder zunehmend. Je nach Orbis befinden sich Saturn und Neptun ab dem Frühjahr 2025 in einer Konjunktion, die im Sommer bis auf wenige Bogenminuten genau wird. Da beide Planeten im Sommer rückläufig werden, entfernen sie sich dann im Herbst wieder ein wenig voneinander, um am 20. Februar 2026 eine einmalige Konjunktion zu bilden. Danach ist auch dieser Zyklus endgültig wieder zunehmend. Dann verbleibt nur noch ein einziger Langsamläufer-Zyklus, der noch abnehmend ist, nämlich der Saturn-Uranus-Zyklus, der erst 2032 mit einer neuerlichen Konjunktion in den Zwillingen endet.
Wenn einige Astrolog:innen so gerne vom anbrechenden Luftzeitalter sprechen, kann ich das offen gestanden nicht nachvollziehen. Mir will bis heute nicht einleuchten, warum von zehn gleichzeitig laufenden Zyklen (siehe Abbildung 4), der eine Jupiter-Saturn-Zyklus so besonders wichtig sein soll. Sicher, der Metazyklus von Jupiter-Saturn mag sich irgendwie im Weltgeschehen widerspiegeln, aber tun das alle anderen Zyklen etwa nicht? Mit Saturn-Pluto und Jupiter-Pluto hätten wir demnach seit 2020 ein Steinbock-Zeitalter begonnen und mit Jupiter-Neptun 2022 ein Fische-Zeitalter oder ein Stier-Zeitalter mit Jupiter-Uranus von 2024. Wir haben zwar bald eine Phase, wo die meisten Langsamläufer in Feuer oder Luftzeichen stehen werden, aber rechtfertigt das, von einem Luftzeitalter zu sprechen? Wie können wir denn entscheiden, welcher Zyklus unsere Zeitqualität tatsächlich am deutlichsten prägt?
Wir können weder in der Individualastrologie noch in der Mundanastrologie Konstellationen und Zyklen isoliert betrachten. Das macht es der Astrologie übrigens, unter den gegenwärtigen wissenschaftlichen Paradigmen, so schwer, von den Wissenschaften anerkannt zu werden. In der Wissenschaft gibt es nämlich kontrollierte Experimente, in denen man Störvariablen durch die Versuchsanordnung ausschließen oder zumindest marginalisieren kann. Das geht in der Astrologie nicht. Zwar können wir versuchen, die Energiequalität eines einzelnen Zyklus möglichst genau zu erfassen, aber wir können nie völlig sicher sein, dass nicht manche Entwicklung eigentlich auf einen ganz anderen Zyklus zurückzuführen ist.
Ich frage mich beispielsweise, was gegenwärtig zu einer derart massiven Verrohung der Sprache in den sozialen Medien führt, warum wir nicht mehr miteinander reden, sondern nur mehr gegeneinander (Brodnig, 2024). Verhärtete Standpunkte scheinen mir am ehesten etwas mit Saturn und Pluto zu tun zu haben. Sie könnten also Auswirkungen des Saturn-Pluto-Zyklusses sein, der 2020 im Steinbock neu begann. Dieser Zyklus erreicht übrigens erst 2028/29 sein zunehmendes Quadrat. Nationalistische Tendenzen (Wir gegen die Fremden) können aus astrologischer Sicht aber auch ein Stier-Thema sein. Stier und das 2. Haus erzählen uns etwas von der Sippe, von der eigenen Gruppe und von unserer Art, sich abzugrenzen. Abgrenzung bis hin zur Ausgrenzung könnte also durchaus ein Thema sein, das mit Uranus´ Transit durch den Stier zu tun hat. Die tiefe Sehnsucht nach Erlösung, spirituellem Aufstieg und nach einer besseren Welt voller Liebe, dürfte am leichtesten Neptun in den Fischen zuzuordnen sein.
Als Psychologe fällt mir dabei auf, dass es in der esoterischen Szene häufig zur sogenannten Prä-/Transverwechslung kommt. Sehr vereinfacht ausgedrückt bedeutet das, dass nicht alles, was spirituell erscheint, auch spirituell ist. Es könnte auch infantil sein. Sigmund Freud lehnte Religion weitgehend ab und hatte das Vorurteil, dass jemand, der sich damit abgab, unreif wäre. C.G. Jung hingegen sah jede Beschäftigung mit Religion als Zeichen von Reife. Tatsächlich besteht aber eine reife Spiritualität darin, ein starkes Ich entwickelt zu haben und seine Persönlichkeit durch alle Entwicklungsphasen hindurch zur Reife geführt zu haben. Menschen, die die einfachsten Entwicklungsphasen nicht bewältigt haben, persönlich unreif sind oder gar mit strukturellen Problemen zu kämpfen haben, nutzen Spiritualität häufig wie ein Suchtmittel, machen sich abhängig von einem Guru oder plappern nur blind nach, was andere ihnen gesagt haben, ohne es wirklich verstanden und integriert zu haben (vgl. Wikipedia: Ken Wilber). Das führt dann zum Träumen von höheren Dimensionen und spirituellem Aufstieg bei gleichzeitigem Versagen im Alltag und in unseren sozialen Beziehungen. Wahre, geerdete Spiritualität hat immer auch viel mit Liebesfähigkeit zu tun. Und wer in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht hat, dass immer mehr Freunde sich von ihr:ihm abwenden, dürfte diesbezüglich etwas falsch verstanden haben. Eine größere Liebesfähigkeit geht nämlich in aller Regel auch mit einer Vergrößerung der Sozialkontakte einher.
Besonders grotesk ist in den letzten Jahren, dass jene, die sich als "Kritische Denker", "Erwachte" oder "Systemkritiker" verstehen, in den allermeisten Fällen genau eines nicht tun, nämlich selber denken! Eine ernstzunehmende Auseinandersetzung mit einem Thema besteht normalerweise darin, dass ich Fachbücher dazu lese, Quellen prüfe, ausgesuchte Experten auf diesem speziellen Gebiet anhöre und selbst tief und gründlich über das Thema nachdenke. Allerdings, etablierte Medien mit selbsternannten Youtube-Experten zu vertauschen, ist einfach nur dumm! Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Wasserrohbruch in der Wohnung. Wen würden Sie anrufen? Den Klempner oder den Nachbarn, der schon mal ein Abflussrohr gesehen hat und sich zwei Youtube-Videos zur Toilettenreparatur angesehen hat? Ja, es ist notwendig, Experten da und dort auch kritisch zu hinterfragen. Aber dazu muss ich ihnen zuerst einmal zuhören, das Gesagte mit der Meinung anderer Experten vergleichen, mich selbst einlesen und mich sehr lange und gründlich mit einem Thema auseinandersetzen. Einfach pauschal alle Expert:innen der Konspiration zu verdächtigen, ist einfach nur dumm und ein bisschen paranoid. Dazu kommt noch, dass ich, wenn ich pauschal auf "das System" schimpfe und mich unentwegt als Gegner dieses Systems empfinde, mich selbst in einen Opferstatus hineinmanövriere, der ganz und gar nichts mit Mündigkeit und kritischem Denken zu tun hat. Bei aller Kritik an Medien, an der Politik, an der Wirtschaft und an so vielen anderen "Systemen" sollten wir uns immer fragen: "Was kann ich tun, um die Welt zu verändern!" Und hier möchte ich Margaret Mead, eine Anthropologin, die als Wegbereiterin der sexuellen Revolution galt, zitieren. Sie sagte einmal: "Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe rechtschaffen denkender, engagierter Bürger die Welt verändern kann. Es ist schließlich nie anders gewesen." (Zitiert nach Bregman, 2024).
Weitere wichtige Konstellationen im Überblick
Jupiter in Zwillinge und Krebs
Jupiter ist am Anfang des Jahres noch rückläufig und wird am 4. Februar auf 11°17′ Zwillinge direktläufig. Er bleibt bis 9. Juni in den Zwillingen (vgl. Artikel Jupiter in Zwillinge) und wechselt dann für den Rest des Jahres und bis 30. Juni 2026 in den Krebs. Laut traditioneller Deutung ist Jupiter im Krebs erhöht, was bedeutet, dass er sich hier besonders gut entfalten kann. Angelegenheiten, die mit Mitgefühl, Mitmenschlichkeit und Empathie zu tun haben, sind jetzt begünstigt. Unsere Wahrheitssuche geht jetzt eher nach innen, wir suchen Antworten in der Tiefe unserer Seele, in unseren Gefühlen und Träumen.
Nur wenige Tage nach seinem Eintritt in den Krebs gibt es einen Vollmond im Schützen (11.6.2025). Jupiter, der Dispositor (=Zeichenherrscher) des Vollmondes, steht dabei auf dem ersten Grad Krebs und in recht genauem Quadrat mit Saturn und Neptun, die im Widder eine beinahe schon genaue Konjunktion bilden. Das könnte eine Zeitperiode sein, in der die Gefühle auch global ziemlich hochkochen. Was immer sich mit der Saturn-Neptun-Konjunktion von 2025/26 auflösen möchte, könnte um diese Zeit herum konkreter werden. Den vorläufigen Höhepunkt dieser Zeitperiode bildet dann der Krebs-Neumond vom 25. Juni 2025, der in sehr genauer Konjunktion mit Jupiter stattfindet und im Quadrat mit Saturn und Neptun.
Saturn in Fische und Widder
Saturn steht zum Jahresanfang auf 14°31′ Fische (vgl. Artikel Saturn in Fische) und wird am 25. Mai 2025 erstmals das Zeichen Widder erreichen. Dort bleibt er bis 1. September, um dann rückläufig noch einmal in die Fische zurückzukehren. Am 14. Februar 2026 wird er dann endgültig in den Widder treten und nur eine Woche später eine Konjunktion mit Neptun auf 0°45′ Widder bilden. Saturn im Widder steht für gerichtete, gebündelte Kraft. Er bremst hier unseren Tatendrang und lässt uns langsamer vorankommen als sonst. Unsere Kraft wird hier durch Widerstand getestet. Womöglich haben wir auch Blockaden im Kopf, die unser Vorankommen verhindern. Wir könnten uns mit der Frage beschäftigen, wo uns Herausforderungen stärken, wo Ausdauer sich lohnt und wo zu große Verbissenheit möglicherweise nur zu Zahnausfall führen wird 😉 Mit Saturn im Widder geht es darum, uns unsere Kräfte einzuteilen und nichts zu überstürzen. Es geht aber auch um ein Handeln mit Verantwortung, um Geduld und darum, das Richtige zu tun. Harte Anstrengungen machen sich jetzt mehr als sonst bezahlt, wenn auch mitunter langsamer, als wir uns das erwarten. (Jehle, 2024)
Neptun in Fische und Widder
Neptun stand seit 4. April 2011 erstmals und seit 3. Februar 2012 endgültig im Zeichen Fische (vgl. Artikel Neptun in Fische). Am 30. März erreicht er das Tierkreiszeichen Widder, das er von 22. Oktober 2025 bis 21. Jänner 2026 noch einmal Richtung Fische verlässt, um am 21. Jänner 2026 endgültig und dauerhaft für die nächsten 14 Jahre in diesem Zeichen zu bleiben. Wir sind mit Inspiration und Träumen übervoll und wollen jetzt zur Tat schreiten.
Neptun untersucht in den nächsten 14 Jahren die tieferen Schichten unseres Willens. Altruistisches Handeln könnte deutlich stärker in den Vordergrund treten als bisher. Neptun vereitelt im Zusammenhang mit Mars oder Widder häufig allzu egoistisches Handeln, begünstigt jedoch mitmenschliches Tun. Wir könnten in dieser Zeitperiode immer wieder mit geschwächtem Antrieb und verminderter Durchsetzungskraft konfrontiert sein. Vielleicht taucht alter Zorn in uns auf oder wir handeln nicht so redlich, wie es eigentlich gut für uns wäre. Was sind unsere moralischen Ambitionen? Wo lassen wir unseren Träumen Taten folgen? Und wo könnte es sogar eine Stärke sein, Schwäche zuzulassen? (Bregman, 2024)
Wichtige historische Ereignisse in der Phase des letzten Neptun-Durchganges durch Widder waren etwa der Sezessionskrieg in den USA (1861-1865), die Deutsche Einigung (1871), aber vor allem der Beginn der Kolonisierung Afrikas. Es ist dies aber auch eine Phase der Industriellen Revolution, die mit Erfindungen wie der Eisenbahn und der Dampfmaschine richtig Fahrt aufnahm. In Deutschland kam es zu rasantem wirtschaftlichem Wachstum und in den USA zum sogenannten Goldrausch, nachdem in Kalifornien und anderen Regionen der USA Gold gefunden wurde. Politisch kamen neue Ideologien auf, wie etwa der Sozialismus, der Nationalismus und der Liberalismus. Auch das passt gut zur Zeichenqualität Widder, der mit seinem Tatendrang schnell mal die Welt erobern möchte. Wissenschaftlich machten etwa Michael Faraday und Thomas Edison bedeutende Fortschritte bei der Erforschung und Nutzung der Elektrizität. Und Darwin veröffentlichte seine Evolutionstheorie. Es wurde das Telefon erfunden und die Glühbirne. Die Zeit von 1861 bis 1875 war eine Zeit des Umbruchs und der großen Veränderungen. Die Industrialisierung, die politische Umgestaltung Europas und die wissenschaftlichen Fortschritte prägten diese Epoche nachhaltig. Die Folgen dieser Entwicklungen sind bis heute spürbar (Zusammenfassung erstellt unter Zuhilfenahme von Gemini, Googles KI).
Übrigens stand von 1861 bis 1865, genau wie in unserer Zeit, auch Uranus in den Zwillingen. Die Innovationskraft der damaligen Zeit könnten wir auch in den nächsten Jahren erleben.
Uranus in Stier und Zwillinge
Uranus wechselte am 15. Mai 2018 erstmals in den Stier. Von 6. November 2018 bis 6. März 2019 kehrte er dann noch einmal in den Widder zurück, um dann endgültig in den Stier einzutreten. 2025/26 wird er nun schrittweise in die Zwillinge wechseln, erstmals am 7. Juli 2025, und zwar zunächst bis 8. November 2025. Von 8. November 2025 bis 26. April 2026 transitiert er dann letztmalig durch Stier und tritt an diesem Tag endgültig in das Zeichen Zwillinge ein. Mit Uranus in Stier ging es vor allem um Ressourcen, den Boden, auf dem wir stehen, wortwörtlich Erde, landwirtschaftliche Nutzflächen, Immobilien, Ernährung, die Sippe, soziales Engagement, aber auch um Abgrenzung, (Revier-)Verteidigung und Sammelleidenschaft. Uranus in Stier beleuchtete unseren Umgang mit diesen Themen, brachte Innovationen und ermöglichte uns, durch überraschende Wendungen einen anderen Blick auf diese Bereiche (vgl. Artikel Themen mit Uranus in Stier und Uranus in Stier: Befreiung vom Materiellen).
Der Planet Uranus und das Zeichen Zwillinge sind wesentlich kompatibler als Uranus mit Stier. Uranus regiert Wassermann, ein Luftzeichen, und Zwillinge ist ebenfalls ein Luftzeichen, in dem es um Vernetzung, Kommunikation, Austausch und Kontakt geht. Wir betreten mit Uranus in Zwillinge eine Zeit voller Ideen und Inspirationen, es fällt uns jetzt leichter als sonst, Dinge neu zu denken und mit ungewöhnlichen Lösungen umzugehen. Wir werden vielleicht aufgefordert, die Perspektive zu wechseln oder unser Widerspruchsgeist ist gefordert. Wir sind herausgefordert unabhängig und eigenständig zu denken. Neue Ideen lassen sich jetzt leichter implementieren als in anderen Zeitepochen, da Pluto jetzt für sehr lange Zeit im Trigon zu Uranus steht, und zwar in Uranus´ Zeichen Wassermann. Das Trigon begann, bei einem Orbis von 3 Grad, bereits im Sommer 2024 und dauert bis Anfang 2030 (vgl. Artikel Jahresthemen 2024).
Beim zunehmenden Trigon eines Zyklus geht es um den kreativen Ausdruck und die konkrete Anwendung im Äußeren. Die Energien von Uranus und Pluto fließen hier deutlich harmonischer ineinander, als das bei einem Quadrat der Fall wäre (Rudhyar, 1994). Wir dürfen in vielen Bereichen der Welt große Umwälzungen erwarten, die sich, da es sich hier um ein Trigon handelt, aber relativ mühelos vornehmen lassen. Dasjenige, was wir seit der Konjunktion in den 1960-er Jahren wirklich verstanden haben, kommt jetzt zur Anwendung und wird innerhalb weniger Jahre in großer Breite umgesetzt.
Pluto in Wassermann
Seit 19. November 2024 ist Pluto endgültig im Wassermann. Ich habe zu diesem Thema schon zwei Artikel verfasst (vgl. Artikel Pluto in Wassermann – der Übergang und Pluto in Wassermann historisch) und ich vermute, dass ich weitere schreiben werde. Ein Buch, das, wie ich meine, ausgezeichnet zum Thema Pluto in Wassermann passt, ist das Buch "Moralische Ambition" von Rutger Bregman. Er bringt in dem Buch zahlreiche Beispiele von Menschen, die Missstände in der Welt erkannten und begannen, etwas dagegen zu unternehmen. Als erstes Beispiel führt er Thomas Clarkson an, der sich im Zuge seines Studiums in das Thema Sklaverei einlas und für einen Rhetorikwettbewerb einen Aufsatz zum Thema schrieb ("Ist es rechtens, andere gegen ihren Willen zu versklaven?") Nach seinen eigenen Recherchen wurde er zum leidenschaftlichen Kämpfer für die Abschaffung der Sklaverei. Als Clarkson diesen Artikel schrieb, war Pluto gerade auf 10° Wassermann angekommen.
Die Bewegung des Abolitionismus ist ein hervorragendes Beispiel für die Zeitqualität unter Pluto in Wassermann. Individuell könnten wir uns die nächsten 20 Jahre fragen: "Wofür oder wogegen möchte ich mich einsetzen?", "Wo erkenne ich Ungerechtigkeit?", "Was scheint mir mit Menschlichkeit unvereinbar", "Wo gilt es Ungleichheit zu bekämpfen?" Und Rutger Bregman wirft in dem Buch eine sehr interessante Frage auf, die unter die Haut geht. Wir glauben ja gerne, dass wir heute überaus zivilisiert seien und die schlimmsten Übel der Barbarei überwunden hätten. Wir glauben, wir seien gut, weil wir keine Kinder mehr opfern, keine Hexen verbrennen, keine Menschen versklaven, Frauen in vielen Bereichen gleichberechtigt sind, die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert ist und es in manchen Städten sogar Tierambulanzen gibt. Aber wie werden die Menschen in 200 Jahren über uns urteilen? Was werden sie für vollkommen barbarisch und unzivilisiert halten? Es lohnt sich sehr, darüber nachzudenken! Ist es die Tatsache, dass wir als Menschheit immer noch Kriege führen und eine Abschaffung des Krieges für die meisten von uns nicht einmal denkmöglich ist? Ist es moralisch vertretbar, dass wir Milliarden für Luxusgüter ausgeben, während Millionen von Kindern an Unterernährung leiden. Ist es in Ordnung, Fleisch aus Massentierhaltung zu essen und dabei völlig auszublenden, wie viel Tierleid wir dadurch in Kauf nehmen? Ist es als Menschheit in Ordnung, zuzulassen, dass einige Menschen unanständig reich sind, während Millionen nur das Nötigste zum Leben haben? Sollte es weiterhin erlaubt sein, dass Reiche und Mächtige, sich Politiker kaufen oder Gesetze bestellen? – Vermutlich fallen Ihnen selbst weitere Beispiele ein, die beispielsweise ein Mensch des 23. Jahrhunderts an unserem Leben verurteilen könnte. Allein der Gedanke ist zutiefst wassermännisch, weshalb ich das Buch auch sehr empfehlen möchte (Bregman, 2024).
Mars und Venus rückläufig
Mars ist schon seit 7. Dezember 2024 rückläufig und bleibt es bis 24. Februar 2025 (vgl. Artikel Zeit für Mitgefühl). Nur eine Woche nach dem Richtungswechsel des Mars wird dann Venus am 2. März 2025 rückläufig und wandert bis 13. April 2025 von 10°50′ Widder auf 24°37′ Fische zurück. Die zwischen Widder und Fische hin und her pendelnde Venus begleitet damit auch die Übertritte von Neptun und Saturn in den Widder, zu denen sie jeweils drei Konjunktionen bildet. Da Venus alle 8 Jahre an annähernd der gleichen Stelle rückläufig wird, ist die diesjährige Venus-Rückläufigkeit mit der von 2017 vergleichbar, wo sie auf 13°09′ Widder rückläufig wurde und bis 26°55′ Fische zurückwanderte (vgl. Artikel Venus rückläufig – März bis April 2017).
In aller Kürze hat der rückläufige Mars häufig mit altem, aufgestautem Ärger zu tun, Projekte geraten ins Stocken und wir müssen noch einmal gründlich nachdenken, wohin wir eigentlich wollen. Die rückläufige Venus gibt uns Gelegenheit alte Beziehungen zu überdenken, hat aber auch mit all jenen Dingen zu tun, die wir als schön und angenehm empfinden. Ein Beispiel dafür wäre etwa auch, wie wir unser Heim gestalten, welche Möbel wir mögen, etc. Hier machte ich bei der letzten Rückläufigkeit die Erfahrung, dass es ungünstig ist, größere Veränderungen am eigenen Heim vorzunehmen, wenn Venus rückläufig ist. Ich ließ mir damals spezielle Möbel für die Küche anfertigen, mit denen ich dann nach der Lieferung von Anfang an unglücklich war. Manche Astrolog:innen gehen übrigens auch davon aus, dass Beziehungen, die unter rückläufiger Venus beginnen, keine Dauer beschieden ist.
Da beide "Liebesplaneten" in kurzer Zeit hintereinander rückläufig werden, könnte es sein, dass wir uns in dieser Zeitperiode, von Anfang Dezember 2024 bis Mitte April 2025, verstärkt mit Beziehungsangelegenheiten beschäftigen müssen. Ab Mitte April sind dann beide Planeten wieder direktläufig und unsere Beziehungen sollten wieder harmonischer werden.
Mondknotenachse in Fische/Jungfrau
Die Mondknoten bewegen sich in ungefähr 18 Jahren einmal durch den Tierkreis und zwar, anders als die Himmelskörper, im Uhrzeigersinn (nach Widder kommt Fische, danach Wassermann, etc.) Dementsprechend befindet sich die Mondknotenachse, bestehend aus aufsteigendem (nördlichen) und absteigendem (südlichen) Mondknoten jeweils ungefähr 1 1/2 Jahre in zwei gegenüberliegenden Zeichen. Zuletzt wanderte der nördliche Mondknoten durch den Widder. Wir waren daher aufgefordert, uns weniger am Du zu orientieren und mehr an unserer Durchsetzungsfähigkeit zu arbeiten. Am 12. Jänner 2025 wechselt die Mondknotenachse bereits auf Fische/Jungfrau. Kollektiv geht es in den kommenden eineinhalb Jahren vermutlich darum, unser Bedürfnis nach Kontrolle, Ordnung und Sicherheit ein wenig loszulassen und mehr Gelassenheit, Hingabe und Vertrauen zu entwickeln. Je weniger berechnend wir sind, desto mehr können sich Dinge jetzt wie von selbst fügen. Der aufsteigende Mondknoten bleibt bis 27. Juli 2026 in den Fischen und wechselt dann nach Wassermann.
Uranus Trigon Pluto
Seit dem Sommer 2024 nähern sich Uranus und Pluto ihrem Trigon, das, innerhalb 5 Grad Orbis, bis Mai 2030 wirksam bleibt. Von 2026 bis 2028 wird das Trigon insgesamt fünf Mal exakt, allerdings ist das Trigon auch im Sommer 2025 bereits so eng, dass nur noch 7 Bogenminuten zur Exaktheit fehlen. Wir können also mit gutem Recht sagen, dass das Uranus-Pluto-Trigon, neben anderen wichtigen Konstellationen, wie die Saturn-Neptun-Konjunktion 2025/26, ab Sommer 2024 den ganzen Rest des Jahrzehnts prägen wird. Der Zyklus begann übrigens 1965/66 mit einer dreimaligen Konjunktion auf 16-17° Jungfrau. (Siehe im Abschnitt "Uranus in Stier und Zwillinge" sowie in der Jahresvorschau 2024.)
Saturn Quadrat Jupiter
Der aktuelle Jupiter-Saturn-Zyklus begann am 21. Dezember 2020 mit einer Konjunktion auf 0°29′ und läutete damit eine neue Ära ein (vgl. Artikel Der Beginn einer neuen Ära). Seit 2024 befindet sich dieser Zyklus im zunehmenden Quadrat, das am 19. August und 24. Dezember 2024 bereits zwei Mal exakt wurde. Am 15. Juni 2025 wird es ein drittes Mal exakt, diesmal bereits in den Zeichen Krebs und Widder.
Thematisch hat der Jupiter-Saturn-Zyklus mit Wachstum und seinen Grenzen zu tun, mit unseren Ansprüchen auf Autonomie und mit kalkulierten Risiken. Es geht darum, uns realistische Ziele zu setzen. Wir loten den Rahmen unserer Möglichkeiten aus, empfinden gesteigerten Ehrgeiz und haben wieder mehr Ausdauer als sonst. Auf die Stellung von Jupiter und Saturn im Wassermann bezogen, expandieren wir in neuem Terrain, erproben neue Netzwerke und ermöglichen Fortschritt und Humanismus. Nicht mehr Verbote, Grenzen und Strukturen stehen im Vordergrund, sondern Möglichkeiten, Zukunftschancen und Veränderungspotenziale.
Das zunehmende Quadrat kennzeichnet die sogenannte Durchbruchskrise eines Zyklus. Jetzt zeigt sich, was sich seit der Konjunktion im Dezember 2020 positiv entwickelt hat und Bestand hat und was verworfen werden muss. Nachdem der Zyklus damals im Wassermann begann, könnte es etwa sein, dass wir um die nächste Exaktheit des Jupiter-Saturn-Quadrats im Juni das Platzen der KI-Blase erleben werden. In diese Entwicklungen flossen nämlich bisher viele Milliarden Dollar, aber kaum eine Firma scheint damit nennenswerte Gewinne zu machen. Das Ganze erinnert sehr stark an die sogenannte Dotcom-Blase um 2000/2001. Auch damals schossen zahlreiche Internet-Startups aus dem Boden. Diese Spekulationsblase platzte dann im März 2000, wenige Wochen vor der exakten Jupiter-Saturn-Konjunktion im Stier. KI wird bleiben, aber die Welt vermutlich deutlich langsamer erobern als viele jetzt erwarten.
Neptun Quadrat Jupiter
Am 12. April 2022 bildeten Jupiter und Neptun eine Konjunktion im Zeichen Fische. Hier begann ein neuer Zyklus, der bis März 2035 dauern wird. 2025 bilden Jupiter und Neptun ein einmaliges Quadrat auf 2°06′ Krebs/Widder. Bei diesem Zyklus geht es um Spiritualität und um einen ganzheitlichen Blick auf die Welt. Der Zyklus hat zu tun mit Massenbewusstsein, Glaube und Religion, aber auch wortwörtlich mit Wasser und diversen anderen Fluten. Hier geht es um Hingabe, Vertrauen und Spiritualität und darum, Subjektivität endgültig zu überwinden. Idealerweise erleben wir kurze Momente der Ego-Auflösung (Satori) und wir werden gewahr, wie sehr wir Teil eines größeren Ganzen sind.
Finsternisse 2025
Im vor uns liegenden Jahr gibt es vier Finsternisse, zwei totale Mondfinsternisse und zwei partielle Sonnenfinsternisse:
- totale Mondfinsternis am 14. März 2025 auf 23°57′ Jungfrau
- partielle Sonnenfinsternis am 29. März 2025 auf 9° Widder
- totale Mondfinsternis am 7. September 2025 auf 15°23′ Fische
- partielle Sonnenfinsternis am 21. September 2025 auf 29°05′ Jungfrau
Besonders bedeutsam dürfte die Sonnenfinsternis vom 21. September sein, weil sie einerseits unmittelbar vor der Herbst-Tagundnachtgleiche stattfindet und andererseits eine genaue Opposition zur sogenannten "Kosmischen Spalte", also dem Übergang von den Fischen zum Widder bildet, wo sich auch Saturn und Neptun befinden. Saturn ist zu diesem Zeitpunkt bereits wieder in die Fische zurückgewandert und steht auf 28°28′ Fische, während Neptun sich fast exakt an der Stelle im Tierkreis befindet, wo 2026 die Saturn-Neptun-Konjunktion stattfinden wird (0°48′ Widder).
Übersicht der wichtigsten Konstellationen 2025
Obwohl es 2025 so gut wie keine Hauptaspekte der Langsamläufer gibt, wartet das Jahr doch mit einer ganzen Reihe wichtiger Konstellationen auf, die hier in der Übersicht noch einmal zusammengefasst sind. An tatsächlich exakt werdenden Hauptaspekten gibt es in diesem Jahr eigentlich nur zwei, nämlich ein Quadrat von Jupiter mit Saturn und ein weiteres, wenige Tage später, von Jupiter mit Neptun. Allerdings sind sowohl die Saturn-Neptun-Konjunktion als auch das Uranus-Pluto-Trigon die meiste Zeit des Jahres bereits stark spürbar und beiden Aspekten fehlen auf die Exaktheit oft nur wenige Bogenminuten.
Darüber hinaus ist die Zeitqualität in diesem Jahr stark von den Zeichenwechseln der Langsamläufer geprägt. Nach Pluto, im November 2024, wechseln nacheinander Neptun (30.3.), Saturn (25.5.), Jupiter (9.6.) und Uranus (7.7.) das Zeichen. Mars und Venus sind in diesem Jahr rückläufig und es finden insgesamt vier Finsternisse statt, zwei totale Mondfinsternisse und zwei partielle Sonnenfinsternisse. Bedingt durch ihre Rückläufigkeit wechseln Saturn, Neptun und Uranus in der zweiten Jahreshälfte noch einmal in die Fische bzw. in den Stier, um dann im Jänner, Februar und April 2026 endgültig in Widder bzw. Zwillinge zu wechseln.
Aufgrund der Vielzahl der Konstellationen dieses Jahres, ist schwer zu sagen, welche davon Sie individuell betreffen werden. Jedenfalls dürften aber Menschen, die wichtige Planeten- und Achsenstellungen am Übergang Fische/Widder aufweisen dieses Jahr besonders eindrücklich erleben. In ähnlicher Weise gilt das natürlich auch bei Planeten- und Achsenstellungen am Übergang Jungfrau/Waage, Zwillinge/Krebs sowie Schütze/Steinbock, weil Neptun und Saturn zu diesen Stellungen eine Opposition oder Quadrate bilden.
Welche Transite und Auslösungen Sie auch immer in diesem Jahr haben werden, ich wünsche Ihnen, dass Sie konstruktive, positive und elegante Wege finden, diese ins Leben zu bringen.
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