Häuser

Häusergrafik

Häusergrafik

Die Häuser oder Felder gehören zu den drei wichtigsten Grundbestandteilen eines Horoskops. Wenn die Planeten uns zeigen was geschieht und die Tierkreiszeichen, wie es geschieht, so zeigen uns die Häuser, wo es geschieht. Die Häuser symbolisieren in der Astrologie die Erfahrungs- und Lebensbereiche eines Menschen. Ebenso wie es 12 Tierkreiszeichen gibt, gibt es auch 12 Häuser deren Ausgangspunkt der Aszendent ist, der gleichzeitig die Spitze des 1. Hauses bildet. Im Folgenden seien die Bedeutungen der Häuser kurz skizziert. (Anmerkung: Die Grafik stellt einen idealisierten Tierkreis dar, bei dem das 1. Haus genau mit 0 Grad Widder beginnt, das 2. Haus genau mit 0 Grad Stier usw. In der Praxis befindet sich der Aszendent, also die Spitze des 1. Hauses, natürlich irgendwo im Tierkreis und die Häuser sind auch nicht alle genau 30 Grad groß, sondern weisen sehr unterschiedliche Größen auf.)

1. Haus (Aszendent) – Persönlichkeit und Individualität

Das Zeichen an der Spitze des ersten Hauses lässt Schlüsse auf die Persönlichkeit, das Temperament und die Konstitution eines Menschen zu. Das erste Haus beschreibt, wie wir auf die Welt zugehen und wie wir sie wahrnehmen. Oft ist der Aszendent das, was die Menschen zuerst an uns wahrnehmen. Der Aszendent sagt auch etwas über unsere physische Vitalität und unsere physische Erscheinung aus.

2. Haus – Körper und Besitz

Das zweite Haus gibt uns Auskunft über die materiellen Lebensumstände, den Erwerbssinn sowie das Verhältnis eines Menschen zu Besitz und materiellen Mitteln. Auch der Umgang mit dem Körper findet hier seine Entsprechung. Hier können wir unsere körperliche Identität ablesen, unser Körpergefühl, unseren Umgang mit Geld und Besitz, aber auch angeborene Fähigkeiten und Begabungen, die wir weiterentwickeln können.

3. Haus – Interessen und Beziehungen

Das dritte Haus sowie seine Besetzung durch Planeten beschreibt unsere Kommunikation nach außen, unser Verhältnis zu Geschwistern und unsere alltäglichen Beziehungen zu anderen Menschen. Hier werden auch Sprache und Verstand beschrieben; die Art und Weise, wie wir denken und unsere unmittelbare Umgebung erforschen. Das dritte Haus beschreibt weiters alle Arten der Kommunikation – Schreiben, Sprechen, Informationsaustausch.

4. Haus (IC) – Herkunft und Familie

Das 4. Haus liefert uns Informationen über die Herkunft eines Menschen, über sein Elternhaus und über die Umstände, unter denen er aufgewachsen ist. Es beschreibt unsere Wurzeln und unseren seelischen Grund. Hier findet man auch das Urbild des „verborgenen Elternteils“, d.h. desjenigen Elternteils der vordergründig weniger Einfluss auf unsere Erziehung hatte. In unserer Kultur ist das häufig der Vater. Die Eigenschaften, die durch das Zeichen an der Spitze des vierten Hauses zum Ausdruck gebracht werden, sind häufig auch jene, die wir nicht so gerne herzeigen. Sie sind privat und nicht öffentlich.

5. Haus – Kreativität und Selbstausdruck

Das fünfte Haus und seine Planetenstellungen erzählen uns von unserem Schöpferdrang, unserer Einzigartigkeit und unserer Besonderheit. Hier wollen wir unsere Identität feiern und unseren Einflussbereich erweitern. Wir haben den Wunsch im Mittelpunkt zu stehen. Das Hervortreten des Selbst und unser Drang nach schöpferischen Selbstausdruck sind hier angesiedelt. Jede Art von freudvoller und kreativer Tätigkeit, die unser Lebensgefühl steigert und der wir uns rückhaltlos hingeben; Liebhabereien, Freizeit, Vergnügen, Sport, sexuelle Affären, die Fähigkeit andere anzuziehen und ihnen zu gefallen. Häufig beschreibt das fünfte Haus auch unsere Kinder oder das, was wir auf sie projizieren. Auf der anderen Seite zeigt uns dieses Haus auch die Eigenschaften unseres inneren Kindes.

6. Haus – Alltag und Arbeit

Das 6. Haus gibt Aufschluss über unser Verhältnis zur alltäglichen Arbeit und die in diesem Bereich nötigen Umstände und Voraussetzungen. Außerdem lässt es unser Verhalten gegenüber Untergebenen erkennen. Auch Körperpflege und -hygiene sowie unser Umgang mit Gesundheit und Nahrungsmitteln sind Entsprechungen dieses Bereiches. Hier werden im Horoskop unsere fachlichen Qualifikationen, unsere Detailgenauigkeit, unsere Perfektion und unsere technische Geschicklichkeit beschrieben.

7. Haus (Deszendent) – Beziehung und Partnerschaft

Das siebente Haus bringt uns die Begegnung mit anderen Menschen. Das Zeichen am Deszendenten sowie die Besetzung des siebten Hauses geben Aufschluß über das Verhalten eines Menschen bei der Partnerwahl und folglich auch über seine Beziehungen und Partnerschaften. Jede Art von legalen Beziehungen geschäftlicher, privater und intimer Natur ist hier angesiedelt. Das siebente Haus beschreibt auch die allgemeine Atmosphäre in Beziehungen.

8. Haus – Transformation, Tod und Erneuerung

Das achte Haus ist eines der komplexesten. Hier geht es um das Geld anderer Menschen, also darum, wie es uns finanziell in Ehen und Geschäftsbeziehungen ergeht. Das achte Haus beschreibt auch das Wertesystem unseres Partners und wie es mit unserem in Interaktion tritt (oder kollidiert). Das achte Haus ist in der traditionellen Astrologie das Haus des Todes. Etwas harmloser lässt sich das so veranschaulichen: im achten Haus stirbt unser Ich (meist unter Schmerzen) und wird als Wir wiedergeboren. Hier werden Ich-Grenzen nachhaltig zerstört und durch neue, weitere ersetzt. Im achten Haus kommt es im Leben immer wieder zu Perioden der Reinigung und Erneuerung. Das Dunkle, Instinkthafte und Leidenschaftliche sowie ungelöste Kindheitskonflikte werden hier immer wieder aktualisiert. Sexualität dient als Mittel zur Überschreitung unseres Isoliertheitsgefühls. Als Haus des Todes beschreibt es während des Lebens immer wieder die Art und Weise unserer psychischen Tode, aber auch die Art und Weise wie wir tatsächlich sterben. Wenn wir lange genug gelebt haben, entdecken wir schließlich, dass trotz aller Wandlungen etwas Unzerstörbares in uns ist.

9. Haus – Weltanschauung und ferne Länder

Das 9. Haus gibt Aufschluß über unser Gottesbild und unsere Weltanschauung, die ja oft auch durch Reisen in ferne Länder wesentlich beeinflußt wird. Das neunte Haus beschreibt unsere Suche nach Sinn, Ziel und Richtung im Leben. Hier sind die höheren geistigen Prozesse und unsere Intuition angesiedelt. Unsere Fähigkeit, Ereignisse mit Bedeutung und Sinn zu erfüllen wird von diesem Haus beschrieben, vom Zeichen an der Häuserspitze ebenso wie von den Planeten im betreffenden Haus.

10. Haus (MC) – Beruf und Berufung

In diesem Haus geht es um Berufswahl, Beruf und Berufung eines Menschen. Es liefert uns Hinweise auf die Entwicklungsrichtung, die im wesentlichen während eines ganzen Lebens beibehalten wird. In der traditionellen Astrologie gibt dieses Haus außerdem Auskunft über das Mutterbild eines Menschen sowie über seine Beziehung zur Mutter. Hier gibt es jedoch abweichende Meinungen, wonach im 10. Haus eher das Vater- und im 4. Haus das Mutterbild angesiedelt sei. Die Stellungen des 10. Hauses liefern auch Auskunft über unsere Stellung in der Gesellschaft und sie beschreiben, wie wir in der Gesellschaft gerne gesehen werden. Außerdem färbt das zehnte Haus unsere Einstellung zu Autoritäten und zur Regierung.

11. Haus – Freunde und das Verhältnis zur Gesellschaft

Das 11. Haus lässt nicht nur die Beziehungen zu Freunden und Menschen erkennen, die es gut mit uns meinen oder von denen wir etwas lernen können, sondern es zeigt uns auch, wie wir selbst uns in der Rolle des Wohltäters oder Lehrers verhalten. Außerdem gibt das 11. Haus Aufschluß über unsere Beziehung zu der Gesellschaft, in der wir leben. Es liefert uns Hinweise, wie wir uns für unsere ideellen Ziele in Gruppen und Organisationen engagieren. Auch der Freundeskreis im weiteren Sinne wird hier beschrieben, unsere eigene Rolle in Gruppen wie auch dasjenige, was wir uns von Freunden und Gruppen erwarten.

12. Haus – Anonymität und Überpersönliches

Das 12. Haus gibt Auskunft über unser Verhältnis zu jenen Lebensbereichen, in denen unsere individuelle Persönlichkeit keine Rolle spielt und vor einem größeren Ganzen zurücktritt oder sich darin auflöst. Dieses Haus ist auch eine Analogie für die Erfahrungen im Mutterleib und dasjenige, was uns psychisch oder physisch vererbt wurde. Hier opfern wir unser Selbst, um in etwas Größerem aufzugehen. Zugleich begegnen wir hier aber auch der Angst vor der Auflösung unserer Grenzen. Im zwölften Haus begegnen wir dem kollektiven Unbewussten und uralten Prägungen (familiär oder karmisch), Phantasien, Träumen und inneren mystischen Bildern. Menschen mit sehr vielen Planeten im zwölften Haus müssen sich ganz besonders mit dem Thema Dienen und Hingabe auseinandersetzen, sie sollten sich in irgendeiner Art und Weise um das Kollektiv kümmern.