Der Venus-Mars-Zyklus

Am 24. August 2019 treffen einander Venus und Mars zu einer Konjunktion in Jungfrau und eröffnen ihren zweijährigen neuen Zyklus, der viel mit Beziehungen, aber auch mit Geld, Aufbruch und Begegnungen zu tun hat. Venus ist diesmal Abendvenus, hat also mehr die Qualität einer Waage-Venus.

Jungfrau-Zeit, ErntezeitDer Venus-Mars-Zyklus ist einer der kleineren astrologischen Zyklen. Er dauert im Allgemeinen etwa zwei Jahre. Das Besondere an diesem Zyklus ist jedoch, dass neben einzelnen Konjunktionen von Venus und Mars immer wieder Perioden auftreten, in denen drei Venus-Mars-Konjunktionen hintereinander stattfinden. Dies war beispielsweise 2008/09, 2010/11 und auch 2015 der Fall. Astronomisch tritt das dann auf, wenn Venus rückläufig wird. Es bliebe noch zu untersuchen, ob derartige Venus-Mars-Zyklen mit drei Konjunktionen an ihrem Beginn schwerer zu integrieren sind als solche mit einer einmaligen Konjunktion. Da wir in der Astrologie davon ausgehen, dass Beziehungen, die unter rückläufiger Venus beginnen, häufiger scheitern als andere, läge diese Vermutung nahe.

Venus-Mars-Konjunktionen seit 2000

Für individuelle Untersuchungen habe ich hier die Venus-Mars-Konjunktionen der letzten 20 Jahre aufgelistet.

  • 21.6.2000 auf 3°33′ Krebs (Abendvenus)
  • 10.5.2002 auf 18°17′ Zwillinge (Abendvenus)
  • 5.12.2004 auf 16°34′ Skorpion (Morgenvenus)
  • 25.10.2006 auf 1°03′ Skorpion (Morgenvenus)
  • 12.9.2008 auf 15°17′ Waage (Abendvenus)
  • 21.4.2009 auf 29°32′ Fische (Morgenvenus)
  • 21.6.2009 auf 15°16′ Stier (Morgenvenus)
  • 20.8.2010 auf 13°35′ Waage (Abendvenus)
  • 3.10.2010 auf 12°52′ Skorpion (Abendvenus)
  • 23.5.2011 auf 9°01′ Stier (Morgenvenus)
  • 7.4.2013 auf 19°58′ Widder (Abendvenus)
  • 22.2.2015 auf 1°42′ Widder (Abendvenus)
  • 1.9.2015 auf 14°55′ Löwe (Morgenvenus)
  • 3.11.2015 auf 24°02′ Jungfrau (Morgenvenus)
  • 5.10.2017 auf 19°13′ Jungfrau (Morgenvenus)
  • 24.8.2019 auf 4°08′ Jungfrau (Abendvenus)

Farblich markiert sind hier jene Konjunktionen, bei denen Venus im Verlauf rückläufig wurde und die deshalb drei Mal stattfanden. Die Differenzierung in Morgen- und Abendvenus ist wichtig für die astrologische Interpretation. Venus als Morgenstern betont mehr den Stier-Aspekt der Venus, während Venus als Abendstern mehr den Waage-Aspekt der Venus hervorhebt (vgl. Artikel Venus rückläufig 2015). Von einer Morgenvenus sprechen wir dann, wenn Venus in dieser Zeit vor der Sonne aufgeht, wenn sie abends nach der Sonne untergeht, sprechen wir von einer Abendvenus. Alternativ sprechen wir auch von "Venus als Morgenstern" und "Venus als Abendstern". Eine derartige Differenzierung ist übrigens auch für Merkur üblich, was auch damit zu tun hat, dass sowohl Merkur als auch Venus über jeweils zwei Zeichen herrschen.

Aktuelle Zeitqualität im Spätsommer 2019

Am 18. August, 6:21 Uhr, wechselte Mars in das Tierkreiszeichen Jungfrau und wird dort bis 4. Oktober bleiben. Am 21. August folgt ihm Venus und am 23. August die Sonne. Damit hat das letzte Drittel dieses Sommers begonnen. Es ist Jungfrau-Zeit, damit Spätsommer und Erntezeit. Jupiter ist seit 11. August wieder direktläufig und bewegt sich ein letztes Mal in den Graden 14 bis 24° Schütze, Anfang November wird Jupiter neue Grade erreichen und am 2. Dezember in den Steinbock wechseln. Am 12. August wurde Uranus rückläufig und bewegt sich noch einmal in den Graden 6°30‘ bis 2°39‘ Stier, wo er am 11. Jänner 2020 direktläufig werden wird.

Jupiter-Uranus-Trigon 2019
Abb. 1. Jupiter-Uranus-Trigon, 15.12.2019, 19:01 Uhr UT, ohne Häuser.

Jupiter und Uranus treffen einander am 15. Dezember zu einem exakten Trigon in Erdzeichen (2°57‘ Stier/Steinbock). Da Jupiter sich in dieser Zeit sehr schnell bewegt, dauert das Trigon sogar innerhalb 5° Orbis nur von 26. November 2019 bis 5. Jänner 2020. Akzeptierte man einen größeren Orbis, so fänden wir eine Wiederholung dieser Konstellation im Sommer 2020, wenn sich Jupiter und Uranus bis auf 7° wieder annähern.

Anmerkung am Rande: in Österreich finden am 29. September Parlamentswahlen statt, gut möglich, dass die Regierungsverhandlungen mit Beginn des Jupiter-Uranus-Trigons (ab Ende November) zu einem Abschluss kommen. Dies halte ich vor allem deshalb für wahrscheinlich, weil der Jupiter-Uranus-Zyklus für das Österreich-Horoskop des Staatsvertrages hoch relevant ist. Darin findet sich nämlich eine exakte Jupiter-Uranus-Konjunktion im 11. Haus (vgl. Artikel Der Sündenfall).

Für den September und Anfang Oktober erwarten wir mit ihrer Station zur Direktläufigkeit die Richtungsänderung von Saturn (18. September auf 13°55‘ Steinbock) und Pluto (3. Oktober auf 20°38‘ Steinbock), die sich dann recht rasch wieder einander annähern und am 12. Jänner 2020 eine einmalige Konjunktion bilden, welche allerdings fast das ganze Jahr 2020 im Orbis einer Konjunktion bleiben wird, auch wenn diese nicht mehr exakt wird. Hier beginnt ein gänzlich neuer Zyklus, der die Zeitqualität der nächsten 35 Jahre entscheidend mitbestimmen wird. Darüber hinaus treffen einander 2020 auch Jupiter und Pluto zu einer dreimaligen Konjunktion und Jupiter und Saturn im Dezember 2020 zu einer einmaligen Konjunktion auf 0°27‘ Wassermann.

Die aktuelle Zeitqualität hat also viel zu tun mit Abschied, Loslassen und dem Ende von Zyklen. Wir erreichen, was den zyklischen Index angeht, 2020 den Tiefpunkt und gleichzeitig den Wendepunkt (vgl. Artikel Zyklen und Zeitgeist). Schon Ende Dezember 2020 werden wieder 6 Zyklen zu- und nur 4 abnehmend sein, während aktuell 7 Zyklen abnehmend und nur 3 zunehmend sind. Baigent, Campion und Harvey (1989) sprechen dann von Wendezeiten in der Geschichte, wenn sich fünf oder mehr Zyklen in kurzem Abstand hintereinander zu einer Konjunktion formieren und somit neue Zyklen beginnen. Dies ist in den 2020-er Jahren der Fall. Wir erleben dann drei Konjunktionen 2020 (Jupiter-Pluto, Saturn-Pluto, Jupiter-Saturn), eine 2022 (Jupiter-Neptun), eine 2024 (Jupiter-Uranus) und eine besonders markante im Februar 2026 (Saturn-Neptun). Letztere findet nämlich auf dem astrologisch so wichtigen Frühlingspunkt (0°45′ Widder) statt und stellt daher eine besonders markante Initialzündung dieses, vor allem politisch enorm wichtigen, Zyklusses dar.

Wo wir die Zeitqualität aktuell sehr konservativ, restriktiv und rückwärts gewandt erleben, wird sich das spätestens Mitte der 2020-er Jahre deutlich ändern. Spätestens dann stehen progressive, zukunftsorientierte und positive Energien wieder im Vordergrund. Wahrscheinlich sogar schon ab 2023/24, wenn Pluto in den Wassermann wechselt. Aber auch schon die Jupiter-Saturn-Konjunktion im Wassermann, am 20. Dezember 2020, könnte hier einen spürbaren Energiewechsel bringen. Die Schwere und kardinale Qualität des Steinbocks tritt dann etwas in den Hintergrund, während die fixe Luftqualität des Wassermanns sich bemerkbar machen dürfte.

Uranus-Pluto-Trigon, grafische Ephemeride
Abb. 2. Uranus-Pluto-Trigon (2025 bis 2028), grafische Ephemeride.

Weiterhin in Erdzeichen bleiben aber Pluto und Uranus, die sich ab 2023 allmählich einem Trigon annähern (innerhalb 5 Grad Orbis). In Abbildung 2 zeigen Überkreuzungen der braunen (Pluto) und blauen (Uranus) Linie Exaktheiten des Trigons an. 2024 beträgt der Abstand zum exakten Trigon bereits weniger als 3 Grad. Exakt wird das Trigon dennoch erst in Luftzeichen (Pluto in Wassermann und Uranus in Zwillinge) und zwar insgesamt 5 Mal. Im Orbis eines Trigons bleiben Uranus und Pluto allerdings in der gesamten zweiten Hälfte der 2020-er Jahre.

Wo jetzt Pluto alte Hierarchien und Strukturen mürbe macht und unterhöhlt, werden diese wohl mit seinem Eintritt in den Wassermann und endgültig mit seinem Trigon zu Uranus in den Zwillingen, zusammenbrechen. Die Zeitqualität riecht dann sehr stark nach Revolution, Aufbruch, Befreiung und Entfesselung. Der Schritt vom kapitalistisch-materiellen Zeitalter ins Informationszeitalter dürfte dann endgültig vollzogen sein. Ein Thema könnte dann noch stärker werden, wie sehr alle unsere Handlungen miteinander zusammenhängen, welche Auswirkungen sie auf die Welt haben. Wir könnten dann sehr viel vernetzter und ganzheitlicher denken als heute. Ein Beispiel dafür wäre der Massentourismus, der zunehmend thematisiert wird und eigentlich auch eine Entsprechung von Uranus-Pluto sein könnte, da Pluto mit den Massen, auch mit der Massenpsychologie zu tun hat, während Uranus für Unruhe, Bewegung, Fliegen, eventuell auch für Tourismus (wir verbinden uns mit anderen Gruppen, Weltgegenden, Anschauungen) stehen könnte. Diese Art des Tourismus begann in den späten 1960-er und Anfang der 1970-er Jahre und mit dem Quadrat 2012 bis 2015 wurde allmählich sichtbar, dass er auch Nachteile hat (Luftverschmutzung, Lärmbelästigung in den Innenstädten, Verschmutzung der Meere, hohe Abhängigkeiten, etc.). Wahrscheinlich wird das beim Trigon in den späten 2020-er Jahren erneut und noch deutlicher zum Thema.

Der Venus-Mars-Zyklus

Venus-Mars-Konjunktion, 24. August 2019
Abb. 3. Venus-Mars-Konjunktion, 24.8.2019, 17:04:28 Uhr UT, ohne Häuser.

Aber zurück in die unmittelbare Zukunft. Aktuell steht die erdige Qualität stark im Vordergrund. Am 24. August treffen einander Venus und Mars zu einer Konjunktion und eröffnen ihren zweijährigen neuen Zyklus, der viel mit Beziehungen, aber auch mit Geld, Aufbruch und Begegnungen zu tun hat. Venus ist diesmal Abendvenus, hat also mehr die Qualität einer Waage-Venus.

Mars und Venus stehen bei dieser Konjunktion im Trigon mit Uranus und im Quinkunx mit Chiron. Damit werden unter anderem folgende Themen ausgelotet: Wie viel Freiheit brauchen wir in Beziehungen? Wie viel Individualität ist möglich, wie viele Kompromisse sind nötig? Was ist das richtige Maß an Verbindlichkeit und Freiheit in einer Beziehung? Wo könnte Egoismus, verletzter Stolz und fehlende Initiative (Chiron in Widder) auch zum Problem werden? Vielleicht kann auch das Thema Helfer-Beziehung eine Rolle spielen. Wie sehr versuche ich meinen Partnern, Vater, Lehrer und Therapeut zu sein und wo sollte ich mich besser um mich selbst und meine eigene psychische und/oder körperliche Gesundheit kümmern?

Dass Merkur, der hier Dispositor von Venus und Mars ist, ein Quinkunx zu Pluto macht, könnte auch die Themen Macht und Durchsetzung in den Fokus rücken. Wie der Berliner Psychologe Wolfgang Krüger (2016) schreibt, haben ja langfristige Beziehung sehr häufig auch mit Machtfragen zu tun. Wer setzt sich in der Beziehung durch? Wer gibt den Ton an? Wer bestimmt etwa die Häufigkeit von Sex? Hier ist immer derjenige Partner der Mächtigere, der weniger (!) Sex braucht und sich verweigert. Er stößt damit den anderen in eine Hilflosigkeit und lässt ihn mit seinen Leidenschaften allein. Das führt uns dann sofort zum sogenannten Geschlechterkampf und der Metoo-Debatte. Das Verhältnis der Geschlechter zueinander, ihr Umgang miteinander im Beruf und privat sowie die Gleichberechtigung im Hinblick auf Aufstiegs- und Karrierechancen sowie Bezahlung dürften noch lange wichtige Themen bleiben.

Da die Konjunktion in Jungfrau stattfindet, dürften Beziehungen, die jetzt beginnen "kein Spaziergang" werden, sondern eher in harte Arbeit ausarten. Wer diese Mühe nicht scheut, könnte dennoch reich belohnt werden, schließlich werden im Jungfrau-Zeichen meist "Nägel mit Köpfen" gemacht und gute, qualitätvolle Arbeit abgeliefert, auch wenn das jetzt fast schon etwas zu klischeehaft klingt. Mundanastrologisch könnte einmal mehr das Thema Pflege und Ärztemangel relevant werden. Dazu passt wahrscheinlich auch Uranus in Stier, der hier die Frage nach der Finanzierung aufwirft und vielleicht sogar sehr kreative Ansätze beisteuert.

Ablauf des aktuellen Venus-Mars-Zyklus

  • Konjunktion: 24.8.2019, 4°07′ Jungfrau
  • Quadrate: 27.1., 3.6. und 4.9.2020, letztmalig auf 27°55′ Krebs/Widder
  • Trigon: 29.9.2020 auf 25°34′ Löwe/Widder
  • Opposition: 9.11.2020 auf 15°22′ Widder/Waage
  • Trigon: 9.1.2021 auf 1°16′ Steinbock/Stier
  • Quadrat: 19.2.2021 auf 23°00′ Wassermann/Stier
  • Neuerliche Konjunktion: 13.7.2021 auf 20°21′ Löwe

Die Venus-Mars-Konjunktion im persönlichen Horoskop

Es wäre viel zu einfach, zu meinen, dass die Venus-Mars-Konjunktion am Himmel jetzt für jedermann eine neue Beziehung anzeigen würde. Dergleichen würden vielleicht die Populär-Astrologen in Astro-TV behaupten, wahr ist es deshalb noch lange nicht.

Ein weiterer populär-astrologischer Mythos ist übrigens, dass Männer im Außen immer ihre Venus und Frauen im Gegenüber immer ihren Mars suchen würden. Neben der groben Vereinfachung astrologischer Fakten, ist diese Annahme außerdem heterosexistisch. Der Begriff "Heterosexismus" bezeichnet die fälschliche Annahme, dass Männer immer nur nach Frauen und Frauen immer nur nach Männern als Partner suchen würden. Im Sinne des heterosexistischen Vorurteils wird hier außerdem angenommen, dass die Heterosexualität "normal" sei und jeder anderen Form von Sexualität überlegen.

Im Gegensatz dazu nimmt beispielsweise C.G. Jung an, dass wir alle männliche und weibliche Anteile haben, völlig egal ob wir als Mann oder Frau geboren wurden. Astrologisch ausgedrückt, könnten wir auch als Mann unsere weiblichen Anteile (Venus, Mond) stärker entwickelt haben als unsere männlichen (Mars, Sonne). Ganz abgesehen davon, dass der Planet Venus selbst über ein weibliches (Stier) und ein männliches Tierkreiszeichen (Waage) herrscht. Mit diesem Thema habe ich mich ausführlich in Meridian 5/2017 auseinandergesetzt. Den Artikel können Sie bei Interesse hier downloaden: Ein astrologischer Blick auf Geschlecht und Rollenbilder.

Welche Bedeutung diese Venus-Mars-Konjunktion für Sie persönlich hat, hängt einerseits davon ab, wo Ihre Venus und Ihr Mars in Ihrem Geburtshoroskop stehen. Des Weiteren auch davon, wie Sie Venus und Mars bisher gelebt haben und wie Sie diese Archetypen in Ihr Leben integrieren konnten. Als nächstes würde dann zu untersuchen sein, in welchem Haus diese Konjunktion bei Ihnen stattfindet. Fände sie etwa im 2. Haus statt, könnten wir vielleicht eher Änderungen von Besitzverhältnissen und/oder finanzielle Veränderungen erwarten. Im 9. Haus würde Sie vielleicht eine neue Ausbildung, eine weite Reise oder eine Lehrtätigkeit anzeigen. Zuletzt müsste man auch noch Aspekte der Venus-Mars-Konjunktion auf weitere Radixfaktoren berücksichtigen.

Die Konjunktion findet auf 4°07′ Jungfrau statt, weshalb dieser Tierkreisgrad auch für die Tierkreiszeichen Schütze und Zwillinge (Quadrat-Aspekt), für Fische (Oppositions-Aspekt), für Steinbock und Stier (Trigon-Aspekt) sowie für Wassermann und Widder (Quinkunx-Aspekt) relevant wird. Insbesondere die Bereiche um 4° Widder und 4° Stier dürften besonders wichtig sein, weil dort Chiron und Uranus stehen, die dann zusätzlich einen Aspekt zur Venus-Mars-Konjunktion und zu einem Radix-Faktor machen.

Ich habe ganz oben in diesem Artikel sämtliche Venus-Mars-Konjunktionen der letzten zwanzig Jahre angeführt, damit Sie außerdem die Möglichkeit haben, frühere Konjunktionen zu überprüfen und nachzusehen, was damals geschehen ist. Dies dürfte einen Hinweis darauf liefern, welcher Art der neue Zyklus sein könnte.

Ausblick

Ende August wird auch das Jupiter-Neptun-Quadrat wieder zunehmend exakt. Die beiden Planeten treffen einander am 21. September ein letztes Mal zum exakten Quadrat auf genau 17° Schütze/Fische. Anfang September aktivieren nacheinander Venus, Merkur, Sonne und Mars dieses Quadrat durch eine Opposition zu Neptun und ein Quadrat zu Jupiter aus der Jungfrau heraus.

Bis Mitte Oktober geht dieses Quadrat dann relativ rasch zu Ende. Kollektiv gesehen, könnte das die Stimmung noch einmal etwas schwerer und beinahe depressiv färben. Der Zug fährt jetzt metaphorisch in einen Tunnel und niemand weiß, ob und wann er da wieder herauskommt. Der Wind wird kälter, die Diskussionen dogmatisch und rigide, wo wir hinsehen erleben wir jetzt Einschränkungen, Verbote, Tabus und den Ruf nach Gesetzen. Es besteht im kollektiven Unbewussten ein starkes Bedürfnis alles richtig zu machen und Entscheidungen zu treffen, die Jahrhunderte überdauern mögen. Das ist die Steinbock-Illusion: auf keinen Fall Veränderung zulassen! Denken wir an Kronos, der seine eigenen Kinder verschlang, um auf jeden Fall zu vermeiden, dass er eines Tages entmachtet wird. Diese Entmachtung geschah schließlich trotzdem.

Auch in unseren Tagen erleben wir viele Politiker, die sich verzweifelt an ihrer Macht krallen. Und selten zuvor haben wir Politiker erlebt, die fantasieloser, unkreativer und lebloser waren. Sie scheinen aktuell nur an Machterhalt interessiert zu sein. Sicher, das war bis zu einem gewissen Grad immer so. Aber ich vermisse heute mehr als früher die Zeiten, als Politiker noch ein Programm, eine Vision hatten, wo sie klar sagten wo und wie sie die Gesellschaft verändern wollten. Heute wird nur noch Inhaltsleere plakatiert, von kaum einer Partei wird klar, wofür sie eigentlich steht. Aber immer mehr fordern die Menschen, allen voran junge Menschen, Lösungen ein. Und es ist teilweise amüsant, wie sehr sie so manchen Politiker dadurch in Verlegenheit bringen und wie sehr dadurch deutlich wird, dass sie eben keine Agenda haben und keine Lösungen.

In diesem Sinne dürfte die momentane, sehr erdige, Zeitqualität auch eine Chance sein, nämlich eine Chance für die Pragmatiker, für diejenigen, die wirklich Lösungen haben und nicht nur reden. Jetzt werden Menschen, Politiker, Medienleute vermehrt an ihren Taten gemessen und immer weniger an ihren Worten, frei nach Goethe:

Der Worte sind genug gewechselt, 
Lasst mich auch endlich Taten sehn! 
Indes ihr Komplimente drechselt, 
Kann etwas Nützliches geschehn.

Literatur

Baigent, Michael, Campion, Nicholas & Harvey, Charles (1989). Mundan-Astrologie. Handbuch der Astrologie des Weltgeschehens. Edition Astrodata.

Krüger, Wolfgang (2016). Liebe, Macht und Leidenschaft. Die Erfolgsregeln für fairen Konfliktausgleich in der Partnerschaft. HERDER Spektrum.

Bildnachweis

Die Bilder stammen von pixabay.com sowie Wikimedia Commons, die Astro-Grafiken wurden mit der Software Sarastro erstellt.

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