Die Jupiter-Pluto-Konjunktion
In der Begegnung von Jupiter und Pluto treffen sich zwei sehr starke Energien, wobei die eine Energie mit aller Macht in die Tiefe will und die andere mit aller Macht in die Höhe strebt. Pluto ist der Gott der Unterwelt und Jupiter der Herrscher des Olymps. Die gesellschaftliche Evolution paart sich mit dem plutonischen Blick in die Tiefe der Seele.
Am 5. April 2020 findet die erste von drei Jupiter-Pluto-Konjunktionen statt. Der Jupiter-Pluto-Zyklus ist einer der kürzesten Zyklen der Langsamläufer. Er dauert 12 ½ bis 13 Jahre. Nachdem Pluto in dieser Zeit üblicherweise nur die Hälfte eines Tierkreiszeichens oder maximal ein ganzes Tierkreiszeichen weitergewandert ist, findet jede nächste Konjunktion meist im unmittelbar folgenden Tierkreiszeichen statt, manchmal auch noch einmal im gleichen. Die letzten Jupiter-Pluto-Konjunktionen fanden nacheinander in Löwe (1955/56), in Jungfrau (1968), in Waage (1981), in Skorpion (1994) und in Schütze (2007) statt. Ob es eine einmalige oder eine dreimalige Konjunktion gibt, hängt vom Tierkreisgrad ab, an dem Jupiter rückläufig wird. So waren die letzten vier Jupiter-Pluto-Konjunktionen einmalige, während die heurige eine dreimalige ist.
Hier die exakten Daten der letzten Konjunktionen seit Mitte des 20. Jahrhunderts:
- 2.11.1955, 8.2. und 16.6.1956 auf 26° bis 28° Löwe
- 13.10.1968 auf 23°40′ Jungfrau
- 2.11.1981 auf 24°53′ Waage
- 2.12.1994 auf 28°26′ Skorpion
- 11.12.2007 auf 28°24′ Schütze
Die letzte Jupiter-Pluto-Konjunktion von 2007
Die unmittelbar letzte Konjunktion vor der diesjährigen fand 2007 auf 28°24‘ Schütze statt. Dieser Zyklus geht heuer zu Ende mit einer dreimaligen Konjunktion zwischen 23° und 25° Steinbock am 5. April, 30. Juni und 12. November 2020. Der Zyklus hat zu tun mit wirkmächtigen Hoffnungen, der Transformation von Überzeugungen, der Macht der Religion und der Läuterung von Gewissheiten. Es geht hier auch um den machtvollen Glauben an das Gute, den Erfolg durch Schattenarbeit oder darum, sich und seinen Idealen treu zu bleiben. Wir tragen hier Leitbilder (Pluto) in die Welt (Jupiter), verkünden (Jupiter) glaubwürdige Konzepte (Pluto) oder entwerfen tragfähige Perspektiven. Mit Jupiter-Pluto ist es bisweilen notwendig, etwas tiefer nach den verborgenen Schätzen zu graben, in unserer eigenen Psyche, in der Familiengeschichte oder in alten Beziehungen.
Jupiter-Pluto hat auch viel zu tun mit Licht und Schatten. Es werden Fragen aufgeworfen, welche Nachteile und Schattenseiten ungebremstes Wachstum haben kann oder auch, was das Gute an sichtbar werdenden Abgründen sein könnte. Unser Glück braucht jetzt sehr tiefe Wurzeln. Mit Jupiter und Pluto in Steinbock werden wir mit oberflächlichen Geschäftsideen und unausgereiften Produkten keinen Erfolg haben. Was wachsen will, muss jetzt sehr tief wurzeln. Es geht jetzt um langsames, solides Wachstum basierend auf festen Fundamenten, nachhaltigen Businessplänen und verantwortungsvollen Rahmenbedingungen.
Jupiter-Pluto und Massentourismus
Ich glaube, Jupiter-Pluto hat auch viel mit Massentourismus zu tun. Gerade in den letzten zehn Jahren beklagten einige beliebte Urlaubsorte, dass Touristen wie Heuschrecken über ihre Ortschaften herfallen würden und dabei immer rücksichtsloser würden. Einige Orte in Spanien und Italien haben sogar schon Überlegungen anzustellen begonnen, den Massentourismus einzuschränken, Eintritte für bestimmte Orte zu verlangen oder die Zahl der Touristen pro Tag zu begrenzen. Nun ist das Phänomen des Massentourismus nicht ganz neu, es begann in der heutigen Ausprägung (Stichwort Pauschalreisen) etwa in den 1960-er Jahren, also mit der letzten Uranus-Pluto-Konjunktion, die man aufgrund der Symbolik (Freiheit des Uranus und Massen des Pluto) eventuell ebenfalls mit Tourismus in Verbindung bringen könnte.
Zyklisch sollten wir immer mitdenken, dass die schnelleren Jupiter-Zyklen (Jupiter-Pluto, Jupiter-Neptun und Jupiter-Uranus) in übergeordnete größere Zyklen eingebunden sind. Das können wir uns ein wenig so vorstellen wie eine Uhr mit mehreren Zeigern. Nur haben wir es in der Astrologie nicht nur mit einem Stunden-, Minuten- und Sekundenzeiger zu tun, sondern gleich mit dutzenden Zeigern. Der langsamste aller Zyklen ist der Neptun-Pluto-Zyklus, der etwa 492 Jahre dauert. Ebenfalls sehr lange sind der Uranus-Neptun-Zyklus (~172 Jahre) und der Uranus-Pluto-Zyklus (~127 Jahre). Die Saturn-Zyklen und die Jupiter-Zyklen sind in diese ganz langen Zyklen eingebunden und setzen jeweils kleinere Akzente, die für kürzere Zeiträume von 12 bis 45 Jahren Gültigkeit haben. Die kleineren Zyklen mit den Schnellläufern Merkur, Venus, Mars, Sonne und Mond sind für kollektive Entwicklungen fast schon ohne Belang.
Nun ist, unmittelbar vor der ersten Jupiter-Pluto-Konjunktion, am 5. April 2020, der Tourismus weltweit zum Erliegen gekommen und zwar so total und vollständig, wie wir das vor wenigen Wochen noch für unvorstellbar gehalten hätten. Momentan weiß niemand, ob wir bis zum Sommer wieder verreisen dürfen und wenn ja, unter welchen Bedingungen. Höchst wahrscheinlich wird das Reisen auch sehr viel teurer werden als bisher. Der Shopping-Trip nach London für 29 € dürfte vielleicht für sehr lange Zeit der Vergangenheit angehören, vor allem auch deshalb, weil zahlreiche Fluglinien diese Krise nicht überstehen dürften.
Wendejahr 2020
Insgesamt beginnen im Jahr 2020 drei neue Zyklen, der Saturn-Pluto-Zyklus, der Jupiter-Pluto-Zyklus und der Jupiter-Saturn-Zyklus. Das sind die genauen Daten der Konjunktionen:
- 12.1.2020, Saturn-Pluto-Konjunktion auf 22°47′ Steinbock
- 5.4.2020, Jupiter-Pluto-Konjunktion (1) auf 24°53′ Steinbock
- 30.6.2020, Jupiter-Pluto-Konjunktion (2) auf 24°07′ Steinbock
- 12.11.2020, Jupiter-Pluto-Konjunktion (3) auf 22°52′ Steinbock
- 21.12.2020, Jupiter-Saturn-Konjunktion auf 0°29′ Wassermann
Jupiter, Saturn und Pluto stehen praktisch das ganze Jahr 2020 auf den gleichen Tierkreisgraden im Bereich 23 bis 25 Grad Steinbock. Deshalb mag es im Einzelnen oft nicht leicht sein, die Energien zu unterscheiden. Wir könnten uns fragen: Ist das jetzt mehr Jupiter-Pluto oder mehr Saturn-Pluto oder vielleicht schon Jupiter-Saturn? Dabei wird es wahrscheinlich oftmals nötig sein, tief nach innen zu spüren und unseren Wachstumspotenzialen und Träumen (Jupiter) ebenso nachzugehen, wie unseren Begrenzungen (Saturn) sowie unseren alten Vorstellungen und Leitbildern (Pluto). In jedem Fall handelt es sich um eine spannende Zeit, die die Grundlagen für späteres Wachstum liefern wird.
Persönlich glaube ich, dass sich Saturn-Pluto mehr nach Einschränkungen, Vorschriften und Restriktionen anfühlt, während Jupiter-Pluto wohl mit Übertreibungen, missionarischem Eifer und aufgezwungenen Weltanschauungen zu tun haben dürfte. Beispielsweise finde ich es momentan ein wenig ärgerlich, dass dutzende sogenannte Experten im Fernsehen oder Internet auftreten und alle ganz genau zu wissen meinen, was jetzt zu tun sei. Der Wirtschaftsexperte beispielsweise rechnet uns genau vor, was uns die Corona-Krise am Ende des Jahres kosten wird. Ich frage mich dann immer, woher will er das wissen? Einerseits sind Astrologen, Homöopathen und Esoteriker ständig die Prügelknaben der Medien, andererseits wissen aber Wirtschaftsexperten ganz genau, wie die Zukunft aussehen wird!
Dabei sollten uns Brexit, Trump-Wahl, das Ibiza-Video in Österreich und jetzt die Corona-Krise gelehrt haben, dass wir die Zukunft nicht vorhersagen können. Es können ständig unerwartete Dinge passieren, mit denen keiner gerechnet hat. Wer weiß, vielleicht wird schon innerhalb der nächsten Tage ein Medikament gegen Covid 19 gefunden oder gar eine Impfung, sehr viel schneller als erwartet. Vielleicht entdecken wir jetzt, wo es seit kurzem die Möglichkeit gibt, auf Corona-Antikörper zu testen, dass ohnehin bereits mehr Menschen Corona-Antikörper aufweisen als erwartet. Was ich damit sagen will: wir kennen die Zukunft nicht, weshalb es auch unsinnig ist, sich hinzustellen und zu behaupten, wir wüssten irgend etwas. In der sogenannten Corona-Krise gibt es, mathematisch gesprochen, so viele Unbekannte, dass Voraussagen zumindest tollkühn, wenn nicht unmöglich sind.
Warum etwa liegt die Sterblichkeit an dem neuen Virus in Italien um ein Vielfaches höher als überall sonst auf der Welt? Ist das wirklich nur dadurch erklärbar, dass die Bevölkerung Italiens überaltert ist? Meines Erachtens erklärte das vielleicht eine um 1 oder 2% höhere Sterblichkeit, aber nicht eine drei Mal so hohe wie im Rest der Welt. Wie schaffen es beispielsweise Japan und Südkorea ganz ohne Ausgangssperren die Ausbreitung des Virus viel stärker zu verlangsamen als sämtliche europäischen Länder? Warum gibt es in Vietnam und Kambodscha, die beide keine sehr hochentwickelten Länder sind, nur ein paar Dutzend Infektionen, während es in den USA vermutlich bald eine halbe Million sein werden? Auf dem Boden solcher Ungereimtheiten sprießen natürlich auch zahlreiche Verschwörungstheorien, Fake-News und neue Betrugsmaschen der Internetkriminalität. Und allmählich wird auch Politikern klar, dass wir durch die bisherigen Maßnahmen vielleicht mehr Schaden angerichtet haben, als es das Virus selbst vermögen würde. Darüber hinaus müssen wir als Staatsbürger sehr wachsam sein, dass nicht einige der Maßnahmen, die uns jetzt zur Eindämmung eines Virus als notwendig verkauft werden (z.B.: Handy-Ortung, Überwachung durch Drohnen) später auch ohne Notwendigkeit installiert bleiben.
Auch wir Astrologen kennen selbstverständlich die Zukunft nicht. Was wir aber wissen und schon sehr lange wussten ist, dass 2020 ein gravierender Wertewandel stattfinden würde und auch, dass die Zeit von 2020 bis 2026 (Beginn von insgesamt sechs neuen Zyklen) sehr bedeutsam sein würde. Einen derartige Systemschock mit einem weltweiten Shutdown, wie er im Zuge der Corona-Pandemie Wirklichkeit geworden ist, hat aber niemand erwartet. Wir haben in den letzten Jahrzehnten immer wieder schwere Krisen in der Welt gesehen, unerwartete Kriege, nie dagewesene Naturkatastrophen, Terroranschläge, Finanzkrisen und Flüchtlingskrisen. Wir haben völlig unerwartete politische Wendungen erlebt (Brexit, Wahl Donald Trumps) und einen starken Trend hin zu autoritären Führern mit antidemokratischen Tendenzen.
Immer wieder konnten wir uns aber relativ bald wieder zurücklehnen, weil es uns irgendwie nicht direkt betraf. Mit einem Mal sitzen alle Menschen der gesamten Erde im gleichen Boot. Einen so deutlichen Hinweis, dass wir uns als eine Menschheit verstehen sollten, dass wir kooperieren und nicht Kriege gegeneinander führen sollten, haben wir bisher noch nie erhalten. Mögen es die einen einen Fingerzeig Gottes, die anderen die Macht des Schicksals und wieder andere einen spirituellen Aufstieg oder Dimensionswechsel nennen. Die Nomenklatur spielt hier keine Rolle. Mit einem Mal sind wir in der Bekämpfung dieser Seuche alle gleich.
Nach 2001 und 2008 ist diese Pandemie der dritte ganz große Einschnitt dieses Jahrhunderts. Und die aktuelle Krise wird diese Welt vielleicht stärker verändern als der Terroranschlag vom 11.9.2001 und die Lehman-Pleite von 2008. Um die aktuelle Pandemie ein wenig einzuordnen, ist ein historischer Überblick über die schlimmsten Seuchen der Menschheitsgeschichte nützlich (vgl. https://www.visualcapitalist.com/history-of-pandemicdeadliest). Die tödlichsten Seuchen des 20. Jahrhunderts waren übrigens die Spanische Grippe und HIV, mit jeweils über 25 Millionen Toten. Wie Covid 19 im Vergleich dazu einzuordnen ist, wissen wir bisher nicht. Und das ist vielleicht das Verunsicherndste an der aktuellen Situation.
Die Schatten der Strukturen
Es werden jetzt die Schatten vieler Strukturen sichtbar, beispielsweise die fehlende Solidarität in der EU. Jeder Staat schaut nur auf sich. Das medizinische Equipment wird jetzt aus China eingeflogen. Ausgerechnet das Land, das wir so gerne als Konkurrenten und bisweilen auch als feindliche Macht betrachten, hilft jetzt am meisten. Sie entsenden sogar ihre besten Ärzte in den Iran und nach Italien, um zu helfen und ihre Erfahrungen zu teilen.
Wir lernen viel in diesen Tagen. Beispielsweise lernen wir, dass diejenigen in unserer Gesellschaft die bei Weitem am schlechtesten bezahlt werden (Handelsangestellte, Pflegepersonen, Pädagogen, Zusteller etc.) unsere gesamte Infrastruktur aufrechterhalten und lebensnotwendigen Abläufe gewährleisten. Hochbezahlte Banker, Immobilienspekulanten und Finanzjongleure erweisen sich dagegen als ziemlich nutzlos. Sie sind momentan hauptsächlich damit beschäftigt, aus der Krise maximalen Nutzen zu ziehen.
Wir lernen auch, dass im Bereich Digitalisierung ein riesiger Nachholbedarf besteht in unserem Land. Wir erleben, dass Pädagogen mit e-Learning vielfach total überfordert sind und es stehen auch keine brauchbaren Werkzeuge zur Verfügung, um Unterricht online zu ermöglichen. Die gleiche Situation erlebe ich aktuell im Bereich Psychologie und Beratung. Zwar gibt es hier schon nützliche Tools, aber viele sind noch nicht ausgereift oder nicht auf der Höhe der Zeit. Andere Tools sind dermaßen umfangreich, dass man vermutlich eine drei- oder vierwöchige Einarbeitungszeit benötigen würde, um alle Funktionen halbwegs zu verstehen. Viele Tools, wie etwa Skype, sind dagegen hinsichtlich Datenschutz und Abhörsicherheit weder gesetzeskonform noch sicher.
Wir lernen auch, dass Freunde nicht dort sind, wo wir sie vermutet haben und dass vermeintliche Feinde sich als Freunde entpuppen. Wir sind ein sterbender Kontinent, demografisch, wirtschaftlich, sozial und kulturell. Wir sind sehr selbstgefällig geworden, egoistisch und überheblich. Wir finden heute außerhalb Europas vielfach mehr Humanismus, Innovation, wirtschaftliche Gestaltungsmacht und Kreativität als hier. Die Zukunft wird sich in Asien und Afrika abspielen und sowohl die USA als auch Europa werden massiv an Bedeutung verlieren. Wir sind eine sterbende Kultur und aus diesem Blickwinkel sollten wir froh sein, wenn heute noch junge Menschen, ob als Flüchtlinge, Migranten oder hochqualifizierte Fachkräfte, zu uns kommen wollen. Das wird vielleicht schon bald nicht mehr so sein. Die Musik spielt dann anderswo (vgl. Rosling, 2019).
Interessant, wenngleich beispiellos unmenschlich und entlarvend ist, wieso das Virus ausgerechnet Italien so hart treffen konnte und wieso es überhaupt nach Europa kam. Was vielen Menschen wenig bekannt ist, ist die Tatsache, dass es in vielen italienischen Hinterhöfen eine Art moderner Sklavenarbeit gibt. Dort sind tausende Chinesen, unter ärmlichsten Verhältnissen und teilweise unbezahlt, auf engsten Raum damit beschäftigt, die Mode für Billiglabels zu nähen, nur damit die Gewinnmargen noch größer werden und diese Labels sagen können, sie nähten ihre Kleidung komplett in Europa (vgl. Artikel Chinesische Sklavenarbeit in der Toskana). Zum chinesischen Neujahr (24.1.2020) waren viele von ihnen in China bei ihren Familien und kehrten in großer Zahl infiziert zurück. In Italien konnte sich das Virus dann rasend schnell ausbreiten. Aufgrund der Vielzahl an älteren Menschen in Italien (Italien gilt neben Japan als das Land mit dem höchsten Anteil an alten und sehr alten Menschen in der Welt) dürfte dieses Virus dort wesentlich gefährlicher und tödlicher sein als anderswo.
Deutung des Jupiter-Pluto-Zyklus
In der Begegnung von Jupiter und Pluto treffen sich zwei sehr starke Energien, wobei die eine Energie mit aller Macht in die Tiefe will und die andere mit aller Macht in die Höhe strebt. Pluto ist der Gott der Unterwelt und Jupiter der Herrscher des Olymps. Die gesellschaftliche Evolution paart sich mit dem plutonischen Blick in die Tiefe der Seele.
Sowohl Jupiter als auch Pluto geht es um Wachstum, allerdings gilt das Motto: "Mit dem Unbewussten muss gerechnet werden!" Das Wachstum bei Jupiter ist nach außen gerichtet und wir streben hier in erster Linie materielle Erfolge an, ein schönes Auto, das den Nachbarn vor Neid erblassen lässt, oder teure Urlaube, eine protzige Uhr, einen Karrieresprung in der Firma und vieles mehr. Plutos Streben ist anderer Art. Es will in die Tiefe, will Ganzheit, Vollständigkeit und Echtheit. Und hier ist es auch möglich, dass wir äußerlich gerade arbeitslos sind, sehr verzweifelt oder in einer tiefen Depression stecken, während unsere Seele dennoch wächst und auf lange Sicht sehr gestärkt aus dieser Erfahrung hervorgeht.
Die Planeten Jupiter und Pluto haben beide auf ihre Art mit Macht, Überschuss und Expansion zu tun. Jupiter steht auch für Reisen und fremde Länder. Damit könnten unter anderem auch die Themen Migration, Überbevölkerung, Globalisierung, aber auch religiöse Fragen in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Diskurses treten. Die Schattenseiten des Reisens erwähnte ich schon, sichtbar werden könnten auch wieder einmal die Abgründe von religiösen Überzeugungen oder Kirchen. In Südkorea etwa konnte sich Corona anfangs deshalb so schnell ausbreiten, weil zahlreiche Sektenmitglieder einer fundamentalistischen christlichen Sekte infiziert waren, diese aber die Namen ihrer Mitglieder nicht den Behörden nennen wollten. Auch die Überalterung unserer Gesellschaft wird mit der aktuellen Pandemie ein Thema, weil offenbar Personen über 70 Jahren mit schweren und sehr schweren Verläufen von Covid 19 zu rechnen haben.
Was die Finanzwelt angeht, dürfte sich während der Konjunktion zeigen, wer sein Haus auf Fels und wer es auf Sand gebaut hat. Bei der letzten Konjunktion der beiden Planeten standen beide noch im Schützen und es herrschte ein fast schon übertriebener Optimismus vor. Sofort mit dem Eintritt von Pluto in den Steinbock kam es zum Schock der Lehman-Pleite, die die Börsen auf der ganzen Welt auf Talfahrt gehen ließ. Pluto im Steinbock transformiert auch unseren Realitätssinn und testet unter anderem auch Unternehmen, die auch eine Steinbock-Entsprechung sind, auf Herz und Nieren. Was ist real, was ist eine gewachsene tragfähige Struktur und was ist unrealistisch, zu wenig abgesichert und solide.
Es wird auch in der derzeitigen Krise einige große Gewinner geben, wie zum Beispiel die Hersteller von Hygiene-, Drogerie- und Medizinprodukten, die Pharmaindustrie, die Technikbranche und vielleicht auch die regionale Lebensmittelproduktion und den Lebensmittelhandel. Einiges wird neu gedacht werden müssen, wie etwa der globale Handel oder unser Umgang mit Gesundheitssystemen. Auch das Reisen werden wir neu bewerten müssen. Viele Geschäftsmeetings können auch via Videokonferenz abgehalten werden und der Tourismus wird zumindest vorübergehend starke Einbrüche hinnehmen müssen. Dabei stellt sich heraus, dass ein Land wie Österreich, das sehr stark, wenn nicht überwiegend auf Tourismus setzt, in so einer Krise besonders schwere Verluste hinnehmen muss, während eine breit aufgestellte Wirtschaft die Krise vermutlich etwas leichter überstehen dürfte.
Die Konstellation Jupiter-Pluto hat also einerseits zu tun mit großen Zielen, dem Streben nach Macht und Einfluss, dem großen Glück, andererseits aber auch mit Nachhaltigkeit, Echtheit und tiefer gehenden, dauerhaften Werten. Und so geht es uns unter dieser Konstellation häufig so wie in dem Zitat von Laotse: "Erzwungenes wächst eine Weile, doch dann welkt es dahin." Nur was wirklich echt ist und ein tiefes, solides Fundament hat, wird wirklich erblühen.
Die Konstellationen von 20. März bis 8. April 2020
Zwischen 20. März und 8. April gibt es eine Fülle wichtiger Konstellationen, die in Abbildung 1 aufgelistet sind. Die Sonne trat in den Widder ein, Saturn in den Wassermann, Mars traf auf Pluto, die Sonne auf Chiron. Während ich diesen Artikel schreibe bildet die Venus ein Trigon mit Jupiter und Pluto. Am Montag, 30.3. abends verlässt Mars den Steinbock und tritt in den Wassermann ein, wo er schon einen Tag später auf Saturn trifft. Am 3. April wechselt Venus das Zeichen und tritt in die Zwillinge ein, wo sie wegen ihrer späteren Rückläufigkeit beinahe ein halbes Jahr bleiben wird. Am 5. April schließlich treffen erstmals Jupiter und Pluto aufeinander.
Momentan betreiben wir staatlich verordnetes (Steinbock) social distancing (Saturn) gegen einen unsichtbaren Feind (Pluto). Gleichzeitig wird medizinisch mit Hochdruck nach einem Heilmittel geforscht und auch nach einem Impfstoff. Allein die österreichische Regierung machte dafür 21 Millionen Euro locker. Viele Regierungen auf der ganzen Welt werden wahrscheinlich ähnliches tun. Es wird DAS Jahr der Forschung werden. Die Wissenschaft vernetzt sich weltweit noch stärker als zuvor und arbeitet so intensiv zusammen, wie vermutlich noch niemals zuvor in der Geschichte. Wir sind ganz eindeutig im Informationszeitalter angekommen! Noch deutlicher werden wir das vermutlich im Dezember spüren, wenn Jupiter und Saturn eine Konjunktion auf dem ersten Wassermanngrad bilden werden.
Ein derartiges Stakkato an wichtigen Konstellationen in weniger als drei Wochen gibt es sehr selten. Die Energie dieser Welt verändert sich rasant. Wir machen gerade die Erfahrung, dass Geld im Zweifel nicht besonders wichtig ist. Am Donnerstag trat Bundeskanzler Kurz fast wie Kreisky in den 1970-er Jahren auf, als er sagte, wir müssen die Wirtschaft retten, und zwar "koste es, was es wolle". Ich vermute ja stark, dass wir wirtschaftlich aus dieser Situation weit unbeschadeter herausgehen könnten als befürchtet. Aber unsere Wertigkeiten verändern sich gerade sehr stark. Wir wissen jetzt, wie wichtig ein stabiles Gesundheitssystem ist und wie sehr Bildung, Wissenschaft und Forschung uns weit wichtigere und höhere Werte sein sollten als die Finanzwirtschaft. Wir wissen auch, was wir global besser machen müssen, um eine derartige Pandemie in Zukunft zu verhindern. Denn wir sind, wie Bill Gates schon 2014 sagte, auf Kriege und Naturkatastrophen vorbereitet, aber nicht auf Epidemien. Ich glaube, dass wir als Menschheit gerade unglaublich viel lernen und wir haben jetzt endlich auch die Chance uns als eine Menschheit zu begreifen.
Die Jupiter-Pluto-Konjunktion im individuellen Horoskop
Um festzustellen, welche Bedeutung die diesjährigen Jupiter-Pluto-Konjunktionen in Ihrem individuellen Horoskop haben, ist es nützlich als ersten Schritt die Stellungen von Jupiter und Pluto in Ihrem Radix zu betrachten. In welchen Häusern stehen sie? Wie erlebten Sie Jupiter und Pluto bisher? Welche Lösungen und kreativen Möglichkeiten haben Sie für diese Energien gefunden? Wo ergaben sich Widersprüche? Wo arbeiteten diese Energien in Ihrem Leben harmonisch zusammen? – Das wären die Hintergründe und Ursachen dieses Transits. Vielleicht könnte es noch nützlich sein nachzusehen, was sich bei den letzten Jupiter-Pluto-Konjunktionen ereignete (siehe Datums-Angaben am Anfang des Artikels).
Die Aktion findet in dem Radix-Haus statt, wo die aktuelle Jupiter-Pluto-Konjunktion stattfindet. Im ersten Haus geht es vielleicht darum, sich selbständig zu machen, ein solides Unternehmen zu gründen oder auf andere Art einen Wachstumsimpuls zu setzen. Im zweiten Haus darum, Ihren Besitz und Ihre Finanzen zu stabilisieren. Im dritten könnte es darum gehen, mehr Klarheit und Verbindlichkeit in Ihre Netzwerke und Ihre Kommunikation zu bringen usw.
Die Auswirkungen der gegenwärtigen Konjunktion sind dort abzulesen, wo die Tierkreiszeichen Schütze und Skorpion von Häuserspitzen angeschnitten werden. Diese hier vorgeschlagene 3-Schritt-Deutung (Ursache-Aktion-Auswirkung) stammt von Bernadette Brady und hat sich in meiner Erfahrung sehr bewährt (Brady, 2010).
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