Gefährliche Entwicklungen
Wir leben damit in ziemlich schwierigen Zeiten, in denen die Angst um sich zu greifen scheint. Fürchten sich die einen vor den Flüchtlingen und der Fremdheit ihrer Kultur, so ängstigen sich die anderen, weil sie ähnliche gesellschaftliche und politische Entwicklungen wie in den 1930-er Jahren befürchten.
Nachdem Uranus und Pluto mit ihrem Quadrat jahrelang an den Fundamenten unserer Welt gerüttelt hatten, setzen nun offenbar Saturn und Neptun, die sich 2015 und 2016 in einem Quadrat befinden, dazu an, die letzten Überreste des Alten endgültig niederzureißen. Dabei dürften wir im Mai und Juni 2016 eine besonders heiße Phase dieser Entwicklung erleben, weil sich in dieser Zeit nicht nur Neptun und Saturn (Quadrat) begegnen, sondern auch Jupiter und Saturn (Quadrat) sowie Jupiter und Neptun (Opposition). Sie konstellieren in den nächsten beiden Monaten ein sehr genaues T-Quadrat in den veränderlichen Zeichen.
Wir leben damit in ziemlich schwierigen Zeiten, in denen die Angst um sich zu greifen scheint. Fürchten sich die einen vor den Flüchtlingen und der Fremdheit ihrer Kultur, so ängstigen sich die anderen, weil sie ähnliche gesellschaftliche und politische Entwicklungen wie in den 1930-er Jahren befürchten. In der Tat erhalten in ganz Europa die rechtspopulistischen und neonazistischen Parteien immer mehr Zulauf. Übergriffe auf AusländerInnen und AsylantInnen sind ebenso zu beobachten wie Gewalttaten von Zuwanderern auf Einheimische. Nur sehr wenigen scheint es aktuell noch zu gelingen, einen kühlen Kopf zu bewahren.
Kein Vormarsch ist so schwer wie der zurück zur Vernunft. (Bertold Brecht)
Die zivilisatorische Decke ist leider sehr dünn. Darunter lauern nach wie vor archaische und primitive Instinkte, die, wenn sie erst einmal entfesselt wurden, nicht mehr aufzuhalten sein dürften. Neuropsychologisch ausgedrückt, fände Politik idealerweise im Neokortex, vor allem im Frontalhirn, statt. Bedauerlicherweise scheint sie – nicht nur in Österreich – vor allem vom limbischen System und vom Stammhirn gesteuert zu sein, also von Emotionen und Instinkten. Gefühle sind eine großartige Sache, insbesondere in intimen Beziehungen. In der Politik sollten sie idealerweise aber nichts zu suchen haben.
Dazu kommt noch, dass einzelne Menschen sehr intelligent sein können, in der Masse jedoch sinkt ihre Intelligenz. Und wenn Populisten primitive Instinkte und Ängste gezielt schüren, können Massenbewegungen entstehen, die schließlich nicht mehr aufzuhalten sein werden. Wie sonst wären Entwicklungen wie in den 1930-er Jahren in Deutschland, Italien und Österreich möglich gewesen? Die Menschen damals waren bestimmt nicht dümmer als wir heutigen Menschen. Aber damals wie heute sind wir leider jederzeit verführbar. In uns allen schlummert ein kleiner Psychopath und es ist nur den bislang glücklichen äußeren Umständen zu verdanken, dass er unter der Oberfläche blieb. Aber wie lange noch?
Unsere Gesellschaft erlebt aktuell eine tiefe Verunsicherung von mehreren Seiten. Da ist zum einen die hohe Arbeitslosigkeit, da ist zum anderen die große Zahl von Flüchtlingen und da ist zum dritten der tiefe Strukturwandel in Politik und Wirtschaft (Pluto in Steinbock). Sowohl das bisherige Finanzsystem, als auch die Arbeitswelt verändern sich gerade tiefgreifend und unwiderruflich. Politiker wollen das ungern laut sagen, aber es wird in Zukunft in unseren Gesellschaften keine Jobs mehr für Menschen ohne Ausbildung geben. Es gibt sie jetzt schon kaum noch und die wenigen Bereiche, die derzeit noch von Menschen ausgeübt werden, werden in nicht allzulanger Zeit von Robotern übernommen werden. Es wäre daher an der Zeit, Sinn und Bedeutung herkömmlicher Bildung grundlegend zu hinterfragen und komplett neu zu ordnen (Saturn in Schütze).
Ein weiteres Moment wird vermutlich von vielen übersehen. Wir leben in Europa in einer virtuellen Blase. Kaum jemand weiß hierzulande, was echter Schmerz ist, was brutale Gewalt, Mord und Krieg für Menschen wirklich bedeuten. Ja, sogar Sex ist heute virtuell und allzu künstlich geworden. Jugendliche orientieren sich heute an durchgestylten, perfekten Körpern der Pornoindustrie und weniger an realen Erfahrungen. Schon 20-jährige greifen zu Viagra, wenn sie einmal nicht perfekt "performen" können oder überlegen schon mit 25 die erste Schöhnheits-OP. Wir sind ununterbrochen mit Pseudoproblemen beschäftigt, steigern uns in sozialen Netzwerken vollkommen hysterisch in Belanglosigkeiten hinein und sind kaum noch fähig, ohne technische Hilfsmittel auszukommen. Den Menschen, der heutzutage noch gelegentlich ohne Mobiltelefon aus dem Haus geht, muss man bereits mit der Lupe suchen.
Und in eine derartige Kultur kommen jetzt Menschen, die gewissermaßen mit dem echten Leben konfrontiert waren, mit brutaler Gewalt, Mord, Vergewaltigung, Vertreibung, Hunger und komplexen Traumatisierungen. Der Psychologe, Psychoanalytiker und Traumatologe Klaus Ottomeyer (2011) weist in seinen Schriften immer wieder darauf hin, dass die Angst vor sekundärer Traumatisierung (darunter versteht man ein tiefes Schockerlebnis, das dadurch entsteht, dass wir eine schreckliche Situation beobachten oder erzählt bekommen) ein wesentlicher Grund dafür ist, warum wir hier in Europa Flüchtlinge ablehnen. Wir wollen uns schlicht und ergreifend nicht mit so schwierigen Schicksalen konfrontieren!
Eine zutiefst künstliche und virtuelle Welt (Neptun) trifft jetzt auf beinharte Realität (Saturn). Das erzeugt viel Angst und löst Grenzen auf. Liz Greene bezeichnete Saturn auch als Membran, die das persönliche vom kollektiven Unbewussten trennt (Greene, 2009). Wenn, unter dem aktuellen Neptun-Saturn-Quadrat, Neptun diese Membran jetzt auflöst, werden wir beinahe psychotisch mit all den Inhalten des kollektiven Unbewussten überschwemmt, die bisher gut verborgen waren. Und das sind tiefer Hass, Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus, Angst, Trauer, Verunsicherung und blanke Paranoia. Es ist immerhin möglich, dass diese Gefühle hochschwappen, um bearbeitet werden zu können und wir schließlich wieder in ruhigere Zeiten eintreten, ebenso gut könnte es aber sein, dass wir völlig davon überwältigt werden.
Neumond im Stier, 6. Mai 2016
Am Freitag, 6.5.2016, 21:29 Uhr MEZ/S, ist Neumond im Stier. Es ist dies eine Zeit für Stabilisierung, Absicherung und, nicht zu vergessen, Lebensgenuss. Die Impulse und Energien, die mit der Sonne im Tierkreiszeichen Widder entstanden sind, wollen jetzt stabilisiert werden.
Der Neumond findet in sehr genauem Trigon mit Pluto und in weiter Konjunktion mit dem rückläufigen Merkur statt. Es geht hier also um Sicherheit, Abgrenzung und wahrscheinlich auch um Geld. Unter Umständen werden wir auch mit alter Schuld (Pluto Trigon Neumondkonstellation) konfrontiert. Das Trigon des Neumondes zu Pluto könnte uns auch daran erinnern, dass nur authentische Autoritäten sich langfristig durchsetzen werden. Sehr wahrscheinlich kommt es noch bis 22.5.2016 vermehrt zu Missverständnissen und Unklarheiten, da Merkur bis zu diesem Zeitpunkt rückläufig sein wird.
Es fällt auf, dass das Element Erde bei diesem Neumond stark betont ist. Die Luftzeichen sind komplett unbesetzt und auch in den Wasserzeichen befindet sich nur Neptun. Was die Stimmung angeht, überwiegt jetzt Melancholie, Ängstlichkeit und eine gewisse Schwere. In der Politik dürfen wir vermutlich Pedanterie, Unflexiblitität und einen Hang zur Zwanghaftigkeit erwarten. Auf der positiven Seite könnten jetzt aber auch Entscheidungen fallen, die langfristig Bestand haben.
Merkur bewegt sich zwischen 29.3.2016 und 7.6.2016 dreimal durch die Gradbereiche 14° bis 23° Stier. Zunächst direktläufig bis 28.4.2016, danach rückläufig bis 22.5.2016 und zuletzt noch einmal direktläufig bis 7.6.2016. Wir haben hier also viel Zeit für praktische und stabile Lösungen. Während der ganzen Zeit seiner Rückläufigkeit bildet er immer wieder Trigone mit Jupiter und Pluto und verbindet sich mit diesen beiden Planeten zu einem großen Erdzeichentrigon. Hier die exakten Daten:
- 16.3.2016, Jupiter Trigon Pluto
- 14.4.2016, Merkur Trigon Jupiter
- 17.4.2016, Merkur Trigon Pluto
- 13.5.2016, Merkur Trigon Pluto
- 31.5.2016, Merkur Trigon Pluto
- 26.6.2016, Jupiter Trigon Pluto
Neben der verunsichernden Qualität des T-Quadrats von Jupiter, Neptun und Saturn (in der Neumondgrafik gut sichtbar) dürfte dieses Trigon eine gute Basis für stabile und nachhaltige Lösungen liefern. Der tiefe Strukturwandel (Pluto in Steinbock), verbindet sich hier auf harmonische Weise mit Anpassungsfähigkeit (Jupiter in Jungfrau) und Beharrlichkeit (Merkur in Stier). Praktische, machbare und nachhaltige, auf Dauer angelegte Lösungen sind jetzt möglich.
Ein besonderer Tag ist übrigens der 9.5.2016. Zum einen deshalb, weil an diesem Tag Jupiter wieder direktläufig wird und zum anderen, weil Merkur an diesem Tag direkt vor der Sonne vorbeizieht. In gewisser Weise könnten wir einen solchen Transit auch als Mikro-Sonnenfinsternis betrachten. Allerdings ist die Bedeckung Merkurs auf der Sonnenscheibe zu klein um mit herkömmlichen Methoden (Sonnenfinsternisbrille) gesehen werden zu können.
In der klassischen Astrologie wurde eine enge Merkur-Sonne-Konjunktion üblicherweise als recht ungünstig erachtet. Man nannte das einen verbrannten Merkur, der dann keine eigene Kraft mehr hätte. Stand er jedoch in genauer Konjunktion (=Cazimi; maximal 0°15′ Abweichung) galt das wiederum als besonders günstig. In der modernen psychologischen Astrologie spielen Verbrennung und Cazimi heute keine Rolle mehr.
Zeitgleich wird auch das T-Quadrat aus Jupiter, Neptun und Saturn immer exakter. Am 26.5.2016 wird das Jupiter-Saturn-Quadrat ein letztes Mal exakt und am 18.6.2016 wird das Neptun-Saturn-Quadrat zum zweiten Mal exakt (ein letztes Mal bilden die beiden am 10.9.2016 ein exaktes Quadrat).
Die Spannung zwischen Ideal und Wirklichkeit wird jetzt immer spürbarer. Strukturell handelt es sich bei einem Quadrat von Neptun und Saturn um die Auflösung (Neptun) von Strukturen (Saturn), aber auch um die Begrenzung und das Ende (Saturn) von unrealistischen Träumen (Neptun).
Denkbar sind beispielsweise auch große Schwankungen beim Ölpreis sowie Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, zumal der gegenwärtige Neptun-Saturn-Zyklus bei allen Hauptphasen des Zyklus (Konjunktion, Quadrat, Opposition) immer mit Kurseinbrüchen teilweise erheblichen Ausmaßes reagiert hatte.
Wir sollten aber immer bedenken, dass sich das Quadrat von Saturn und Neptun in der Welt auch auf einer ganz anderen Ebene zeigen könnte. 1989, unter einer Saturn-Neptun-Konjunktion, war es der Fall des Eisernen Vorhanges und der Berliner Mauer, aktuell dürfte es viel mit den Flüchtlingsströmen (Neptun) zu tun haben, die wir um jeden Preis begrenzen (Saturn) wollen. Fraglich bleibt dabei, welches Planetenprinzip hier auf lange Sicht das stärkere sein wird.
Interessant ist ja auch, dass wir den Mauerfall und den Fall des Eisernen Vorhanges 1989 freudig begrüßt hatten, während wir auf die für Flüchtlinge offenen Grenzen im Sommer und Herbst 2015 teilweise mit großer Angst reagierten. Wir sollten hier nicht vergessen, dass es bei jeder geschichtlichen Entwicklung immer Menschen gibt, die solche Entwicklungen begrüßen, während sie andere eher fürchten. Wir wissen beispielsweise, dass für Putin das Jahr 1989 eine geopolitische Katastrophe darstellte. Und das Jahr 2016 ist wohl für jeden einzelnen Asylwerber, der einen positiven Bescheid erhält und hier mit seiner Familie eine neue Existenz aufbauen kann, ein Glücksfall. So können wir jede geschichtliche Entwicklung immer von mindestens zwei Seiten betrachten. Bei den aktuell immer stärker werdenden "Feindbild-Projektionen" lohnt es sich, das ab und zu ins Gedächtnis zu rufen.
Der Vollmond vom 21. Mai 2016
Den Vollmond vom 21.5.2016 erwähnte ich bereits an anderer Stelle im Zusammenhang mit der Mars-Rückläufigkeit. Er findet nämlich in sehr genauer Konjunktion mit dem rückläufigen Mars im Schützen statt. Nur wenige Stunden später wird die Sonne-Mars-Opposition exakt.
Die Sonne-Mars-Opposition bringt die innere Energie, die im Unbewussten gegärt und gebrodelt hat, an den Tag. Möglicherweise dürfen wir hier ganz besonders mit hochkochenden Emotionen rechnen. Für Österreich ist das sehr relevant, weil am 22.5.2016 die Stichwahl für das Amt des Bundespräsidenten stattfindet. Am selben Tag stehen sich Sonne und Mars exakt gegenüber und am späten Nachmittag dieses Tages wird auch Merkur wieder direktläufig. Das alles spricht gar nicht dafür, dass hier besonders rational und sachlich gewählt werden wird. Eher dürften sich die Menschen von starken Gefühlen leiten lassen.
Nicht uninteressant ist auch die Tatsache, dass wir am Himmel ein Neptun-Saturn-Quadrat finden, also eine Spannung zwischen den Herrschern der Zeichen Fische und Steinbock. In der Stichwahl zum Amt des Bundespräsidenten stehen sich genau diese Zeichen in personam gegenüber, nämlich Norbert Hofer (Fische) und Alexander Van der Bellen (Steinbock). Ich wage an dieser Stelle jedoch nicht mehr zu prognostizieren, wer diese Wahl für sich entscheiden wird.
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