Neptun in Fische (2011 bis 2026)

Eine Puppe aus Salz reiste tausende von Meilen über Land, bis sie schließlich ans Meer kam. Sie war fasziniert von dieser seltsamen, sich bewegenden Wassermasse, die ganz anders war als alles, was sie bisher gesehen hatte. "Wer bist du?", fragte die Salzpuppe das Meer. Lächelnd erwiderte sie: "Komm herein und sieh selbst." Also watete die Puppe ins Meer. Je weiter sie hineinging, desto mehr löste sie sich auf, bis nur noch sehr wenig von ihr übrig war. Ehe der letzte Rest verging, rief die Puppe überrascht: "Nun weiß ich, wer ich bin!"

Über Neptun zu schreiben ist schwierig. Neptun entzieht sich der Sprache, umso mehr als er demnächst in sein eigenes Zeichen Fische eintreten wird. Natürlich kann man ein paar Begriffe finden, die das Zeichen Fische charakterisieren. Das wären dann zum Beispiel:
  • Auflösung
  • Transzendenz
  • Grenzüberschreitung
  • Enttäuschung
  • Hingabe
  • Opfer
  • reines Sein
  • Überwindung des Getrenntseins, um in etwas Größerem aufzugehen
  • Überwindung des Egos
  • Eins Sein mit Gott, der Natur oder dem großen Spirit

Aber was sollen diese Begriffe eigentlich bedeuten? Was bedeutet Auflösung überhaupt? In der Physik können wir diesen Begriff recht einfach erklären. Gebe ich Salzkristalle in Wasser, so kommt es zu einer Interaktion zwischen Salzkristallen und Wasserteilchen. Auflösung bedeutet hier die kontinuierliche Abtrennung von Ionen aus dem Kristall und Hydratisierung der Ionen. Zuletzt ergibt sich eine homogene Salzlösung aus Wasserteilchen und hydratisierten Ionen. Bleiben wir in diesem Bild, so sind wir Menschen offenbar die Salzkristalle und das, worin wir uns hier auflösen, ist was? Das Leben, das Sein, die Natur oder Gott?

Mythologie

Betrachten wir Neptun zunächst einmal mythologisch. Poseidon ist in der griechischen Mythologie der Bruder von Zeus und Hades. In der römischen Variante heißen die Götter Neptun, Jupiter und Pluto. Neptun herrscht über das Meer, während Pluto über die Unterwelt und Jupiter über die Erde und den Olymp herrscht. Es gibt mythologisch gewisse Ähnlichkeiten zwischen Neptun und Jupiter, z.B. können beide Blitze schleudern, sie können auch beide Erdbeben verursachen und haben eine besonders rege sexuelle Aktivität und dementsprechend große Nachkommenschaft. Bei Homer wird Neptun auch als jähzorniger Gott beschrieben.

Das Meer, Wasser, Wind und Wetter werden von vielen Menschen mit Gefahr in Verbindung gebracht. Ich möchte sogar so weit gehen zu behaupten, dass die Unterwelt Plutos vielen Menschen weniger Angst macht als die Welt des Meeres. Wir wissen, dass Seefahrt mit Risiken verbunden ist, wir kennen die Geschichte vom Untergang der Titanic, die sich im kommenden Jahr übrigens zum 100-sten Mal jähren wird. Interessanterweise genau dann, wenn Neptun endgültig in sein eigenes Zeichen, die Fische, eintreten wird. Aber dieser Respekt oder gar die Angst vor dem Wasser, dem Ertrinken, Überschwemmungen, dem Wetter, etc. geht meines Erachtens tiefer. Wir leben schließlich in einer hoch rationalen Welt, wir schätzen den Intellekt, die Materie und die sichtbare Welt. Aber wir können nicht besonders viel anfangen mit der wässrigen Welt der Gefühle. Das ist bestenfalls etwas für Psychologen und Therapeuten, aber der Rest der Welt will damit möglichst nichts zu tun haben. Gefühle sind unzuverlässig, sie kommen und gehen, sie können uns überwältigen oder wir können geradezu in ihnen ertrinken, wenn wir trauern oder in eine Depression fallen. Umgekehrt können wir auch von Jähzorn und Aggression überwältigt werden und dabei Dinge tun, die wir „bei klarem Verstand“ niemals tun würden und die uns hinterher schrecklich leid tun.

Neptuns Reise durch den Tierkreis

Sehen wir uns zunächst noch einmal den Tierkreis von Widder bis Wassermann an, den Neptun ja in seinem aktuellen Zyklus bereits durchlaufen hat.

  • Widder verkörpert den Anfang und Ansporn, den Aufbruch zu neuen Taten.
  • Stier steht für Stabilisierung und Form.
  • Die Zwillinge stehen für Flexibilität, Kommunikation, Neugierde und Begegnung mit der Welt.
  • Krebs verkörpert die Seele und unseren Innenbereich sowie unsere familiären Wurzeln.
  • Löwe steht für Selbstausdruck, Lebensfreude und schöpferische Impulse.
  • In der Jungfrau wollen wir systematisieren, analysieren und dienen.
  • Der Waage geht es um Ästhetik, Begegnung und Miteinander.
  • Skorpion steht für intensive innere Erfahrungen, Leidenschaftlichkeit und tiefe Empfindsamkeit. Hier „stirbt“ unser Ego und wird als Wir wiedergeboren.
  • Schütze ist das Zeichen des Idealismus, der Begeisterungsfähigkeit und der großen Pläne.
  • Steinbock steht für Struktur, Disziplin, Ausdauer und Beharrlichkeit im Dienste gesellschaftlicher Ziele.
  • Wassermann verkörpert Originalität und Unkonventionalität, schöpferische, innovative Energie.
  • Die Fische schließlich streben danach, sich wieder mit dem göttlichen Ursprung zu vereinen. Somit sind sie das spirituellste Zeichen, mit einem hohen Maß an Intuition, Einfühlungsvermögen, Sensibilität und Tiefsinn.

Der letzte Zyklus Neptuns durch den Tierkreis begann am 13.4.1861 mit dem Eintritt in den Widder. Durch seine Rückläufigkeit wanderte Neptun ab 1.10.1861 dann nochmals in die Fische zurück, um am 14.2.1862 endgültig ins Zeichen Widder zu wechseln. Interessant ist, dass praktisch zeitgleich mit dem Eintritt Neptuns in den Widder der amerikanische Bürgerkrieg (12.4.1861) begann. Das Prinzip der Auflösung (Neptun) trat in das kriegerische Zeichen Widder ein. Der Durchgang Neptuns durch den Stier, ab den späten 70-er Jahren des 19. Jahrhunderts, war u.a. der Höhepunkt des europäischen Imperialismus. Ab den 90-er Jahren des 19. Jahrhunderts, als Neptun in den Zwillingen stand, kam es zunehmend zu einer Verbreitung von Elektrizität und ganz langsam begann auch die kommerzielle Nutzung des Telefons. Usw.

Neptun scheint also mit seiner Stellung in den Tierkreiszeichen den Zeitgeist wesentlich mitzuprägen. Ganz besonders eindrucksvoll beschreibt das Liz Greene in ihrem Buch Neptun. Die Sehnsucht nach Erlösung.

Neptun im Wassermann

Wie wir oben gesehen haben, hat Neptun also zu tun mit Grenzüberschreitung, Auflösung, Opferbereitschaft und Hingabe. Insofern erkennen wir sehr gut die Wirkung Neptuns in Wassermann (1998 – 2011). Es war dies eine Zeit, wo Grenzen zwischen Gesellschaften (Wassermann) verschwammen und sich auflösten durch das Netz (Neptun) der Netze, das Internet. Die Medien sprachen viel von Globalisierung, weil Firmen längst nicht mehr dort produzieren müssen, wo sie ihre Waren verkaufen wollen. Es wurde ein neuer Begriff geboren, die Internetsucht (Wassermann/Neptun) und nicht zuletzt haben viele gesellschaftliche Strukturen (Wassermann) an Einfluss und Bedeutung verloren, die Kirche büßte massiv an Mitgliedern und Macht ein, Politiker werden vielerorts nicht mehr wirklich ernst genommen und sogar Lehrer, die früher als die Autoritätspersonen schlechthin galten, stehen längst im Kreuzfeuer der Kritik. Es ist in den letzten 14 Jahren eine vernetzte Welt entstanden und heute können wir uns endlich vorstellen, was Vernetzung bedeutet, davor war das lediglich ein Schlagwort. Wir können heute mehr denn je von überall aus arbeiten. Möglicherweise steht auch die zunehmende weltweite Migration in einem Zusammenhang mit Neptun in Wassermann. Es hat fast den Anschein, als ob Grenzen zunehmend bedeutungslos wurden. Und da und dort wurde sogar davon gesprochen, dass wir von Ausländern (Wassermann) überschwemmt (Neptun) würden. Ganz im Sinne Neptuns bliebe allerdings zu fragen, ob es so etwas wie „Ausländer“ überhaupt gibt. Sind wir nicht alle Menschen?

Neptun in Fische

In wenigen Tagen tritt nun der Planet Neptun in sein eigenes Zeichen Fische. Fische ist das Zeichen der Auflösung am Ende eines Entwicklungszyklus, der im Zeichen Widder begann. Nun müssen die Überreste der vorangegangenen Zeit untergehen, um neuen Impulsen zu weichen. Neptun in Fische läutet die Zeit des Übergangs ein. Alte gesellschaftliche Muster, die sich überlebt haben, gehen endgültig unter. Wir dürfen nicht vergessen, dass sich die Welt seit Neptuns Eintritt in den Widder im Jahr 1861 sehr stark verändert hat. Gleichzeitig entstehen aber neue Visionen und Phantasien von einer besseren Welt. Was die nächsten 14 Jahre – so lange dauert Neptuns Durchgang durch die Fische – vielleicht noch als Utopie gelten wird, wird ab 2025/26 dann in einem neuen Zyklus Neptuns durch den Tierkreis allmählich zum Durchbruch kommen.

Mit seiner Stellung in den Fischen dürfte das spirituelle Interesse vieler Menschen noch größer werden. Andere Themen könnten soziale Gerechtigkeit, Menschlichkeit, bessere Verteilung der Ressourcen, nachhaltigere soziale Absicherung, Grundeinkommen, Sicherung der Pensionssysteme einer sich verändernden Gesellschaft, gerechtere Verteilung und Entlohnung von Arbeit, Work Life Balance sowie gegenseitige Hilfeleistung sein. Letztere könnte vor allem deshalb notwendig werden, weil die Menschheit in manchen Bereichen zunehmend an ihre Grenzen kommt. Nahrungsmittel und Wasservorräte werden immer knapper, fossile Ressourcen gehen langsam zu Ende oder werden immer teurer, Atomenergie ist vielen Menschen zu gefährlich, Lebensraum wird bei steigender Überbevölkerung immer knapper, das Klima wird teilweise immer unberechenbarer und große und sehr große Naturkatastrophen häufen sich.

Vor allem ist Neptun in Fische aber eine Zeit großer Sozialutopien (beim letzten Durchgang wurde der Kommunismus "erfunden"; dazu weiter unten mehr). Diesmal ist da und dort die Rede von einem bedingungslosen Grundeinkommen oder einer Mindestsicherung, wie es in Österreich heißt. Diese Forderungen galten vor einigen Jahren noch als ganz und gar utopisch. Wirtschaftsexperten rechnen uns jedoch vor, dass das bereits heute möglich wäre und teilweise auch bereits realisiert wird. Neptun in Fische wird uns auch lehren, dass es nicht nur eine Wirklichkeit gibt, sondern, dass die Wirklichkeit aus vielen Schichten besteht. Vor nicht allzu langer Zeit erst haben wir gelernt, dass es neben unserer Alltagsrealität auch eine virtuelle Realität im Internet gibt, die teilweise nicht weniger verheißungsvoll, aber auch gefährlich ist. Mit Neptun in Fische werden wir lernen müssen, dass es noch viele weitere Realitäten gibt, von denen wir bisher nicht einmal zu träumen wagten. Und träumen ist vielleicht das beste Wort für Neptun in Fische. Wie das im Schamanismus schon lange praktiziert wird, haben wir jetzt die Gelegenheit, eine neue Welt ins Dasein zu träumen (vgl. etwa "Das geheime Wissen der Schamanen. Wie wir uns selbst und andere mit Energiemedizin heilen können" von Alberto Villoldo).

Neptun in den Fischen (17., 19. und 21. Jahrhundert)

Neptun wird am 4. April 2011 in sein eigenes Zeichen Fische eintreten. Er verlässt dieses Zeichen am 4. August 2011 noch einmal rückläufig in Richtung Wassermann, um am 3. Februar 2012 endgültig in das Zeichen Fische einzutreten, wo er dann bis Anfang 2026 bleiben wird. Die letzten Durchgänge Neptuns durch das Zeichen Fische fanden zu folgenden Zeiten statt:

  • 3.3.1684 bis 14.9.1684 in Fische
  • 14.9.1684 bis 2.1.1685 in  Wassermann
  • 2.1.1685 bis 30.4.1687 in Fische
  • 30.4.1697 bis 8.9.1697 in Widder
  • 8.9.1697 bis 1.3.1698 in Fische
  • ab 1.3.1698 in Widder
  • 26.4.1847 bis 11.7.1847 in Fische
  • 11.7.1847 bis 18.2.1847 in Wassermann
  • 18.2.1848 bis 15.10.1848 in Fische
  • 15.10.1848 bis 6.12.1848 in Wassermann
  • 6.12.1848 bis 13.4.1861 in Fische
  • 13.4.1861 bis 1.10.1861 in Widder
  • 1.10.1861 bis 14.2.1862 in Fische
  • ab 14.2.1862 in Widder

Der aktuelle Durchgang durch das Zeichen Fische wird im Wesentlichen von 2011 bis 2025 dauern. Die genauen Daten lauten:

  • 4.4.2011 bis 4.8.2011 in Fische
  • 4.8.2011 bis 3.2.2012 in Wassermann
  • 3.2.2012 bis 30.3.2025 in Fische
  • 30.3.2025 bis 22.10.2025 in Widder
  • 22.10.2025 bis 21.1.2026 in Fische
  • ab 26.1.2026 in Widder

Die Übergänge ergeben sich aus den Rückläufigkeiten Neptuns. Der endgültige Widder-Ingress-Neptuns im Januar 2026 wird besonders markant sein, weil sich schon einen Monat später, am 20. Februar 2026, eine Saturn-Neptun-Konjunktion auf 0°45′ Widder ereignen wird. Das wird eine Zeit sein, in der dasjenige, was mit Neptuns Durchgang durch die Fische gespürt, erkannt und intuiert wurde, konkret wird. Wir erinnern uns an die letzte Saturn-Neptun-Konjunktion 1989, als der Eiserne Vorhang und die Berliner Mauer fiel und der Kommunismus zusammenbrach.

Weitere Entsprechungen von Neptun in Fische

Wie bereits erwähnt, wird mit Neptuns Eintritt in sein eigenes Zeichen Fische das Interesse an Spiritualität, Religion und Innerlichkeit für viele Menschen wichtiger werden. Auch neue Utopien werden entstehen. Aber auch die Unzufriedenheit mit dem immer noch sehr materialistischen Weltbild beispielsweise der Medizin und Psychologie wird größer werden. Viele Menschen ahnen, dass „es da mehr geben muss“ als nur Schulmedizin, Symptombehandlung und den reparativen Zugang der klassischen Medizin. Als Neptun 1848 das letzte Mal in die Fische eintrat, standen die Zeichen in Europa auf Revolution. Es ging um mehr Einfluss des Bürgertums und um Liberalismus. Gleichzeitig nahm auch die Arbeitslosigkeit als Folge der Industrialisierung sowie durch vorangegangenes Bevölkerungswachstum und Missernten stark zu. Die Menschen verlangten nach mehr sozialer Gerechtigkeit und sozialer Absicherung. Auch der Sozialismus (Erstveröffentlichung des kommunistischen Manifests 1848!) hatte seine Wurzeln in der Zeit von Neptun in den Fischen. Ein interessantes Phänomen ist auch, dass 1848 als das Geburtsjahr des „modernen“ Spiritismus gilt. Dabei traf der Spiritismus in dieser Zeit auf ein sehr breites öffentliches Interesse. Möglicherweise ein Hinweis darauf, dass diese Phänomene den Zeitgeist trafen. Mehr zu diesem Thema unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Spiritismus. Die Menschen entdeckten plötzlich, dass es auch jenseits der materiellen Welt Wirklichkeiten gab und machten sich allmählich selbst auf den Weg, Spiritualität zu erfahren. Bis zu diesem Zeitpunkt waren individuelle spirituelle Wege nur ganz wenigen Mystikern vorbehalten. Der Großteil der Menschen „durfte“ und musste aber einfach das glauben, was die Kirche vorgab. Heutzutage gehört es fast schon zum guten Ton, einen „spirituellen Weg“ zu gehen, was auch immer das für den einzelnen Menschen heißen mag. Und nicht zuletzt wurde Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, mit Neptun in Fische geboren. Die Psychoanalyse hat das Denken des Menschen über sich selbst wohl grundlegender verändert, als die Entdeckungen von Kopernikus, Galilei und Darwin zusammen.

Manche dieser Themen spielen auch heute eine wichtige Rolle. Wir erleben in unseren Tagen viele Unruhen und Revolutionen. Auch der Unmut über viele Politiker in Europa wächst zunehmend. Unsere Gesellschaft hat sich hinsichtlich Arbeitsstruktur und Alterspyramide so stark verändert, dass viele um ihre Pensionen fürchten. Immer mehr Menschen sind arbeitslos oder arbeiten zwar deutlich mehr als 40 Stunden pro Woche, verdienen aber trotzdem kaum genug um ihre Existenz zu bestreiten. Und auf der anderen Seite gönnen sich einige wenige Privilegierte Jahresgehälter von 100 Millionen Euro oder mehr. Und nicht zuletzt ist unsere Welt auch hinsichtlich Energiepolitik an eine Grenze angelangt. Wir brauchen also in vielen Bereichen mehr Menschlichkeit, mehr Eins Sein, neue Visionen und vielleicht auch eine neue, zeitgemäße Spiritualität. Die Sehnsucht vieler Menschen nach etwas Höherem oder mehr Sinn in einer durch und durch rationalen Welt scheint jedenfalls sehr groß zu sein.

Zusammenfassung

Das Tierkreiszeichen Fische und Neptun zeigen uns, wo wir durch den Schleier des Vordergründigen schauen müssen,  um uns für Zusammenhänge hinter dem Offensichtlichen zu öffnen. Vision und Wirklichkeit können hier ineinander fließen. Es besteht einerseits die Möglichkeit tiefe spirituelle Einsichten zu erlangen, andererseits aber auch die Gefahr uns im Netz Neptuns zu verheddern und immer unsicherer zu werden. Die völlig ungreifbare Wirklichkeit Neptuns mag uns bisweilen dazu verführen uns einfach nur zu betäuben oder uns der Trägheit oder Depression hinzugeben. Der Zauber Neptuns ist weitläufig bis grenzenlos und darin kann man sich auch in einem verwirrenden Sinne verlieren. In gewisser Weise ist die Erfahrung Neptuns auch davon abhängig, wie stark unser Ich (Saturn) ist. Haben wir ein sehr starkes Ich, so können wir dieses mit Neptun transzendieren und einen Blick hinter den Schleier der Wirklichkeit erhaschen, was höchster Spiritualität entspräche. Ist unser Ich jedoch sehr schwach ausgeprägt oder durch frühkindliche Erfahrungen verletzt und fragmentiert, so können wir uns in den Welten Neptuns verlieren. Wir werden dann im günstigsten Fall zu abgehobenen, weltfremden Esoterikern und im ungünstigsten Fall landen wir in der Psychiatrie. Vereinfacht ausgedrückt, könnte man auch sagen: Spiritualität und Spirituosen sind beides Neptun-Erfahrungen.

Im günstigsten Fall erleben wir mit Neptun in den Fischen, dass alles mit allem verbunden ist. Letzteres weiß inzwischen auch die Physik. Auf der subatomaren Ebene, gibt es keine Trennung, ist alles gleich. Es existiert nur noch Schwingung, Energie und wenn man so will, Bewusstsein. Oder wie es der große Meister des Fische-Zeitalters, Jesus, ausgedrückt hat: „(…) Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es an äußeren Zeichen erkennen könnte. Man kann auch nicht sagen: Seht, hier ist es! Oder: Dort ist es! Denn: das Reich Gottes ist schon mitten unter euch.“ (Lk 17, 20-21). Die Berührung mit Neptun markiert das Ende der Zeit. Die Zeit hört auf und wir gehen auf in reinem Sein. So wie der Salzkristall im Wasser.

 

Literatur

Greene, Liz (2003). Neptun. Die Sehnsucht nach Erlösung. Chiron Verlag.

Spiritismus, Wikipedia (2011). http://de.wikipedia.org/wiki/Spiritismus

Villolodo, Alberto (2001). Das geheime Wissen der Schamanen. Wie wir uns selbst und andere mit Energiemedizin heilen können. Goldmann Verlag.

Bildnachweis

Die Bilder stammen von pixabay.com, die Astro-Grafiken wurden mit der Software Sarastro erstellt.

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