US Präsidentenwahl

Die Wahlprognose-Methode des kanadischen Astrologen Heinz Antoni, wird von Baigent, Campion und Harvey in ihrem Buch Mundan-Astrologie (1989) vorgestellt. Der große Vorteil dieser Methode ist, dass wir dafür keine Geburtszeiten der Kandidaten benötigen.

Hillary Clintons Geburtszeit?

Nach einem Wahlkampf, der fast so lange gedauert hat wie der österreichische, wählen die USA am 8.11.2016 eine neue Präsidentin oder einen neuen Präsidenten. Aufgrund der fehlenden Geburtszeit von Hillary Clinton ist es sehr schwer, Prognosen über den Ausgang dieser Wahl zu treffen. Ich konnte für Hillary Clinton mittlerweile sechs verschiedene Geburtszeiten recherchieren, nämlich 8:02 Uhr, 20:00 Uhr, 2:18 Uhr, 2:08 Uhr, 1:08 Uhr und 1:18 Uhr, drei davon werden auch bei astro.com genannt. Alle diese Varianten gelten jedoch als nicht gesichert und ich will mich persönlich nicht an diesem "heiteren Geburtszeit raten" beteiligen. Angeblich soll bei der ISAR Konferenz (International Society für Astrological Research), die von 13. bis 17. Oktober 2016 in Kalifornien stattfindet, die echte Geburtszeit von Hillary Clinton inklusive Angabe einer Geburtszeitquelle veröffentlicht werden.

Das einzige, was wir aus den neuen Wahlen lernen, ist, daß wir nichts aus den alten Wahlen gelernt haben. (Sprichwort USA)

Zitat: "According to astrologer Marc Penfield, both the Cook County and State of Illinois record divisions last week verified a time of birth as recorded for Hillary Rodham that took place on October 26, 1947. If correct, it is not the commonly used birth times of approximately 8:00 am or 8:00 pm. Marc will be on the closing Presidential Election panel 2016 ISAR Forecasting Symposium on Sunday, October 16, 5 pm (PST). He will reveal the Democratic contender’s time of birth then, and the process he went through to find this KEY missing astrological link for forecasting the 2016 USA Presidential Election." (Quelle: ISAR Astrology Facebook)

Die psychologische Astrologie geht ohnehin davon aus, dass es von vornherein unmöglich ist, konkrete Ereignisse zu prognostizieren. Zu reinen Forschungs- und Evaluierungszwecken möchte ich dennoch versuchen, die Prognosemethode von Heinz Antoni heranzuziehen, um den Ausgang der Wahl vorherzusagen.

Mir geht es dabei nicht darum, recht zu behalten, sondern einzig darum, diese Prognosemethode auf ihre Tauglichkeit zu überprüfen. Ganz grundsätzlich könnten wir uns ja auch fragen, warum wir überhaupt den Ausgang zukünftiger Ereignisse, Wahlen, Wettbewerbe, Konferenzen etc. wissen möchten. Wozu soll das gut sein? Der Gewinner der Wahl in den USA wird, sofern alles glatt läuft, am 9.11.2016 fest stehen und falls es Unregelmäßigkeiten geben sollte, einige Tage oder Wochen danach. Könnten wir denn, vorausgesetzt, wir wüssten mit absoluter Sicherheit, was passieren wird, irgend etwas am Lauf der Geschichte ändern?

Die Prognosemethode von Heinz Antoni

Die Wahlprognose-Methode des kanadischen Astrologen Heinz Antoni, wird von Baigent, Campion und Harvey in ihrem Buch Mundan-Astrologie (1989) vorgestellt. Der große Vorteil dieser Methode ist, dass wir dafür keine Geburtszeiten der Kandidaten benötigen.

Heinz Antoni untersuchte vor allem die Trigonphasen von Jupiter-Sonne und Saturn-Sonne unmittelbar vor einer US Wahl und berechnete für die Exaktheit dieser Trigone jeweils ein Ereignishoroskop für die Geburtsorte der zur Wahl stehenden Kandidaten. Das Kriterium für den Wahlgewinn ist die möglichst exakte Stellung von wichtigen Planeten an Hauptachsen. Steht bei Kandidat A die Sonne in genauer Konjunktion mit dem MC, sagen wir mit 0°30′ Abweichung und beim Kandidaten B in Konjunktion mit dem MC, aber mit 4° Abweichung, so wird Kandidat A gewinnen. Der Kandidat, bei dem ein Planet überhaupt eine oder die exaktere Konjunktion zu einer Achse bildet, gewinnt die Wahl.

Hintergrund dieser Methode ist wohl, dass die Trigonphase von Zyklen etwas mit dem Aufblühen und Früchte tragen zu tun hat und daher gut geeignet sein könnte für die Voraussage der Wahl in ein so wichtiges Amt wie das eines US Präsidenten.

Wie ich bereits im Zusammenhang mit der österreichischen Bundespräsidentenwahl feststellte, hat diese Methode ein große Schwäche: sie taugt nicht für sehr kleine Länder. Dies vor allem deshalb, weil die Abweichung hinsichtlich der Geburtsorte dann zu gering wird. Auf österreichische Verhältnisse umgelegt, gibt es hinsichtlich der Achsen fast keinen Unterschied zwischen Personen die in Eisenstadt, ganz im Osten Österreichs, oder in Bregenz, ganz im Westen Österreichs, geboren wären. Ganz anders in den USA, wo zwischen Ost- und Westküste vier Zeitzonen und 4500 km liegen (in Österreich sind es 577 km).

Heinz Antoni zog für seine Prognose vor allem das zurückliegende Jupiter-Sonne-Trigon und das Saturn-Sonne-Trigon heran, in Ausnahmefällen verwendete er auch das Venus-Jupiter-Trigon, das Merkur-Mars- oder das Merkur-Jupiter-Trigon unmittelbar vor der Wahl.

Das Jupiter-Sonne-Trigon vor der Wahl

Um das zurückliegende Jupiter-Sonne-Trigon zu ermitteln, benötigen wir nur Ephemeriden oder noch besser, die Aspekte-Suchfunktion eines guten Astrologie-Programmes. Das Jupiter-Sonne-Trigon vor der US Wahl fand am 3.5.2016, 7:57:57 UT, statt. Diesen exakten Zeitpunkt müssen wir jetzt für Chicago (Geburtsort Hillary

Jupiter-Sonne-Trigon für Chicago
Abb. 1. Jupiter-Sonne-Trigon, 3.5.2016, 2:57:57 CDT, Chicago/IL.

Clintons) und New York (Geburtsort Donald Trumps) berechnen. Das sieht für Chicago wie folgt aus (Abb. 1). Wir finden hier Saturn an der MC-Achse mit weniger als 0°30′ Abweichung. Für New York sieht das deutlich anders aus (Abb. 2). Saturn steht hier eindeutig nicht an einer Achse, dafür aber Mond und Chiron. Mond wiederum mit einer Abweichung von 0°30′.

Jupiter-Sonne-Trigon für New York
Abb. 2. Jupiter-Sonne-Trigon, 3.5.2016, 3:57:57 EDT, New York.

Wenn wir also generell das Kriterium Planet an einer Achse heranziehen, so wäre die Frage, wer die Wahl gewinnt, hier noch nicht zu entscheiden. Erst wenn wir Saturn (es geht immerhin um ein sehr verantwortliches Amt) als wichtigeres Kriterium heranzögen, würde an dieser Stelle die Wahl auf Clinton fallen.

An dieser Stelle sei übrigens eine wichtige Anmerkung erlaubt. Donald Trump ist in Queens/New York geboren und zwar in einem Ortsteil names Jamaica. Mit der Insel südlich von Kuba hat das selbstverständlich nichts zu tun!

Um eine noch klarere Aussage hinsichtlich des Ausganges der Wahl zu erhalten betrachten wir vielleicht noch das Saturn-Sonne-Trigon vor der Wahl.

Das Saturn-Sonne-Trigon vor der Wahl

Saturn-Sonne-Trigon für Chicago
Abb. 3. Saturn-Sonne-Trigon, 1.8.2016, 12:49:12 CDT, Chicago/IL.

Dieses Trigon ereignete sich am 1.8.2016, um 17:49:12 Uhr UT. Für Chicago (Abb. 3) steht die Sonne sehr nahe am MC. Die Abweichung beträgt hier weniger als 2° Orbis.

Saturn-Sonne-Trigon für New York
Abb. 4. Saturn-Sonne-Trigon am 1.8.2016, 13:49:12 EDT, New York.

Für New York (Abb. 4) finden wir dagegen die Venus in Achsennähe, mit einer Abweichung von 3°30′, während die Sonne keinen Aspekt zum MC bildet.

In diesem Fall wäre also klar, dass Hillary Clinton gewinnen würde. Im obigen Fall wäre das nur dann der Fall, wenn wir davon ausgehen, dass Saturn als Prädiktor für eine Präsidentenwahl wichtiger ist als der Mond. Dies vorausgesetzt, würde aus astrologischer Sicht gemäß der Heinz-Antoni-Methode die US Wahl für Hillary Clinton entschieden.

Auch was das Venus-Jupiter-Trigon vor der Wahl angeht, weist Hillary Clinton zwei achsennahe Stellungen auf, während es bei Trump in diesem Fall keine gibt.

Wer macht das Rennen, Zwilling oder Skorpion?

Der eine Kandidat redet viel, wenn der Tag lang ist und stellt beinahe eine Karikatur des Zwillinge-Zeichens dar. Und die andere gibt Geheimnisse fast nur unter Folter preis und ist eine sehr typische Vertreterin ihres Zeichens Skorpion.

Auffallend ist ja immerhin, welches Geheimnis Clinton um ihre Geburtszeit macht. Aber dass diese Frau sehr skorpionisch ist, wissen wir auch, ohne ihre Geburtszeit zu kennen. Immerhin hat sie Venus, Merkur, Sonne, Chiron und absteigenden Mondknoten im Skorpion.

In der Geschichte der amerikanischen Präsidenten verteilen sich die Tierkreiszeichen übrigens recht gleichmäßig auf alle Zeichen, mit Ausnahme von Zwillingen und Jungfrauen. Hier gibt es jeweils nur zwei Präsidenten, bei den Zwillingen John F. Kennedy und George Bush, bei den Jungfrauen Lyndon B. Johnson und William H. Taft. Skorpion hingegen war das häufigste Zeichen mit bisher fünf Präsidenten, nämlich Theodore Roosevelt, John Adams, James K. Polk, Warren G. Harding und James A. Garfield (Quelle: Zodiac Sign of Each President). Ob das allerdings eine Aussage darüber zulässt, wer nächste/r Präsident/in werden wird, wage ich zu bezweifeln.

Literatur

Baigent, M., Campion, N. & Harvey, C. (1989). Mundan-Astrologie. Handbuch der Astrologie des Weltgeschehens. Edition Astrodata.

Bildnachweis

Die Bilder stammen von pixabay.com, die Astro-Grafiken wurden mit der Software Sarastro erstellt.

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