Der Beginn einer neuen Ära

Die Jupiter-Saturn-Konjunktion im Wassermann vom Dezember 2020 markiert womöglich den Beginn eines neuen Zeitalters. Es wäre aber naiv, sich vorzustellen, dass die Erdenergie unsere Zeit präzise bis 20.12.2020 prägt und ab 21.12.2020 die Luftenergie Platz greifen würde. Selbstverständlich gibt es sehr lange Übergänge bei derart epochalen Wechseln.

neue ÄraKurz vor dem Jahreswechsel stehen wir am Beginn einer neuen Ära. Mit dem Wechsel von Jupiter und Saturn in den Wassermann und ihrer Konjunktion auf 0°29′ dieses Zeichens, bricht eine Zeitperiode an, die von der Energie der Luftzeichen geprägt sein wird. In chronologischer Abfolge ereignet sich am 14. Dezember zunächst eine totale Sonnenfinsternis auf 23°08′ Schütze, am 15. Dezember wird Chiron wieder direktläufig, am 17. Dezember tritt dann Saturn endgültig in den Wassermann ein, am 19. Dezember folgt ihm Jupiter und am 21. Dezember findet, am ohnehin astrologisch sehr bedeutsamen Tag der Wintersonnenwende, die Große Konjunktion von Jupiter und Saturn auf 0°29′ Wassermann statt.

Die Konjunktion dieser beiden Planeten ist die letzte große Langsamläufer-Konjunktion dieses Jahres und die erste und einzige, die nicht im Steinbock stattfindet, wie die Konjunktionen zuvor. Der Übergang von Erde (Materie, Kapital, Sicherheit) zu Luft (Information, Wissen, Netzwerke) wird noch einige Jahre dauern, aber die Jupiter-Saturn-Konjunktion im Wassermann stellt einen entscheidenden Wendepunkt dar.

Der Wechsel von Erde nach Luft

Die Konjunktion Jupiters und Saturns, ausgerechnet auf der Sollbruchstelle (=0° Wassermann) des Tierkreises, beendet den letzten Zyklus, der 2000 im Stier begann, und leitet eine neue 200-jährige Epoche von Jupiter-Saturn-Konjunktionen in Luftzeichen ein. Dazu kommt noch, dass der Tierkreisgrad 0° Wassermann das Planetenthema Uranus-Saturn beinhaltet, womit am 21. Dezember nahtlos das ganz große Thema des Jahres 2021, das Uranus-Saturn-Quadrat, in den Mittelpunkt rückt. Lähmung, Schwere und Langsamkeit, jene Energien, die 2020 im Vordergrund standen, treten von der Bühne ab und es macht sich eine unglaubliche Dynamik breit, die mitunter durchaus überschießend und explosiv sein könnte.

Der Jupiter-Saturn-Zyklus selbst dauert ziemlich genau 20 Jahre. Es gibt aber einen übergeordneten größeren Zyklus, demzufolge Jupiter-Saturn-Konjunktionen immer etwa 200 Jahre lang in Zeichen der gleichen Elementequalität stattfinden. Zwischen den Elemente-Wechseln gibt es Übergangsphasen, so fanden etwa die Jupiter-Saturn-Konjunktionen des 17. und 18. Jahrhunderts im Wesentlichen in Feuerzeichen statt, dann gab es 1802 eine erste Erdzeichen-Konjunktion auf 5°08′ Jungfrau. Ihr folgte 1821 eine weitere und nunmehr letzte Feuerzeichen-Konjunktion auf 24°39′ Widder. Danach fanden ab 1842 alle Konjunktionen nur noch in Erdzeichen statt, und zwar bis 1980/81. Damals gab es die erste, dreimalige, Luftzeichen-Konjunktion auf 5° bis 9° Waage. Ihr folgte eine weitere Erdzeichen-Konjunktion im Mai 2000 auf 22°43′ Stier.

Dieser epochale Übergang wird von vielen Astrologen mit dem Ende des kapitalistischen Zeitalters und dem Beginn des Informations- und Wissenszeitalters in Verbindung gebracht. Es wäre aber naiv, sich vorzustellen, dass die Erdenergie unsere Zeit präzise bis 20.12.2020 prägt und ab 21.12.2020 die Luftenergie Platz greifen würde. Selbstverständlich gibt es sehr lange Übergänge bei derart epochalen Wechseln. Schon 1980/81 fand ja eine erste Luftzeichen-Konjunktion von Jupiter und Saturn statt. Es war die Zeit, in der erste Computer gebaut und verwendet wurden. In dieser Zeit wurde auch das Internet, oder jedenfalls ein Vorläufer davon, von Tim Bernes-Lee entwickelt. Davor gab es bereits das Arpanet, das zunächst Großrechner miteinander verband, um Rechenkapazitäten effizienter zu nutzen. Ab 1981 wurden dann mit IPv4, ICMP und TCP Standard-Protokolle spezifiziert, die bis heute die Grundlage der meisten Verbindungen im Internet sind (Quelle: Wikipedia).

Die Erfindung des Internets, wie wir es heute kennen, wird oft als ähnlich revolutionär betrachtet wie der Buchdruck. Bei geschickter Nutzung tragen wir heute das gesamte Wissen der Welt in unserer Hosentasche herum, können uns jederzeit mit allen Menschen dieser Erde verbinden, sofern sie über ein entsprechendes Endgerät verfügen und werden in vielen Berufen unabhängig von physischen Arbeitsplätzen. Die Corona-Krise 2020 wirkte hier wie ein Katalysator. War Home-Office vor 2020 zwar bekannt, so erlebte es aufgrund von Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverboten notgedrungen einen Boom und war in aller Munde. Selbst wenn die Pandemie vorbei sein wird, dürfte unser Verständnis von Arbeitsabläufen nie mehr das Gleiche sein. Auch Produktions- und Fertigungsabläufe werden neu bewertet werden und die Technik des 3D-Drucks, die ich für eine Entsprechung von Uranus in Stier halte, wird mit Jupiter und Saturn im Wassermann einen ungeahnten Durchbruch erleben.

Abb. 1. Zeitleiste des Erde-Luft-Epochenwechsels.

Ab 2000 erlebten wir noch einmal eine Erdperiode, da Jupiter und Saturn eine letzte Konjunktion im Stierzeichen (28. Mai 2000, 22°43′ Stier) bildeten. Mit der sogenannten Dotcom-Krise machte sich diese Konjunktion unmittelbar bemerkbar. Damals wurde auf junge Startups im Internet spekuliert und viele Unternehmen gingen Pleite. Die alte Wirtschaft, das Solide, Verlässliche, schon lange Bekannte (Stier) setzte sich noch einmal durch und der sogenannte Turbo-Kapitalismus feierte fröhliche Urständ. Diese Zeit dürfte nun endgültig vorbei sein, sodass wir die gesamte Zeitperiode von 1980 bis 2020, und noch einige Jahre darüber hinaus, als Übergangsphase von Erde nach Luft betrachten können. Das Luftzeitalter wird mit weiteren wichtigen Konstellationen (Eintritt Plutos in den Wassermann 2023/24, Eintritt von Uranus in die Zwillinge 2025/26 und Uranus-Pluto-Trigon 2026-2029) in den nächsten Jahren an Kraft gewinnen und sich gegen die alten Erdenergien immer mehr durchsetzen. Beginnend mit 2021 dürften wir ein immer stärker werdendes Zusammenbrechen alter Wirtschaftsstrukturen und Industrien erleben. Vernetzung, Wissensaustausch, Information und Flexibilität sind die Eckpfeiler der neuen Ära. Materie, Kapital und Besitz werden dagegen an Bedeutung verlieren.

Die totale Sonnenfinsternis vom 14. Dezember 2020

Neumondeklipse 14. Dezember 2020
Abb. 2. Neumondeklipse 14. Dezember 2020, 16:16 Uhr UT, ohne Häuser.

Am 14. Dezember 2020 findet zunächst eine totale Sonnenfinsternis auf 23°08‘ Schütze statt. Sie folgt einer Halbschatten-Mondfinsternis am 30. November 2020 in den Zwillingen. Im Mai 2020 hatte sich die Mondknotenachse in die Zeichen Zwillinge/Schütze bewegt und am 5. Juni hatte erstmals eine Halbschatten-Mondfinsternis auf dieser Achse, nämlich auf 15°34‘ Schütze stattgefunden. Die beiden nachfolgenden Finsternisse, die ringförmige Sonnenfinsternis vom 21. Juni und die Halbschatten-Mondfinsternis vom 5. Juli fanden dann noch einmal auf der Achse Krebs/Steinbock statt.

Große Bedeutsamkeit erlangt die Dezember-Finsternis vor allem dadurch, dass es eine totale Sonnenfinsternis ist. Außerdem ist es jene Finsternis, die dem Übergang von Jupiter und Saturn in den Wassermann unmittelbar vorausgeht. Drei Tage später wechselt Saturn und fünf Tage später Jupiter in den Wassermann. Zudem bildet die Finsternis zahlreiche Aspekte, eine Konjunktion mit Merkur, ein Trigon mit Mars und ein Quadrat mit Neptun. Der Dispositor der Finsternis, Jupiter, steht bereits in sehr genauer Konjunktion mit Saturn auf dem letzten Steinbock-Grad und bildet ein Sextil mit Venus in den letzten Graden Skorpion, das für Jupiter auf wenige Bogenminuten genau ist.

Am absteigenden Mondknoten dürfte die Finsternis mit bisherigen Weltbildern, Überzeugungen und Lehrmeinungen zu tun haben. Das Trigon zu Mars im Widder, das einige Tage nach der Finsternis genau wird, dürfte eine sehr große Dynamik und Aufbruchsstimmung bringen. Gleichzeitig könnte es, da die Finsternis auch im Quadrat mit Neptun stattfindet zu gravierenden Fehleinschätzungen um die Tage der Finsternis kommen. Mars wird kurz nach der Finsternis ein letztes Quadrat mit Pluto bilden. Im Januar quadriert er dann auch noch einmal Saturn (13.1.) und Jupiter (23.1.). Die Finsternis dürfte auch eine gute Gelegenheit sein, alte Weltbilder zu korrigieren.

Ein wichtiges Ereignis am 14. Dezember kennen wir schon, nämlich die Wahl des neuen US-Präsidenten durch das Electoral College. Für den scheidenden Präsidenten Donald Trump findet die Sonnenfinsternis genau auf seinem Mond statt und das wird noch bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass Trump selbst während einer totalen Mondfinsternis geboren wurde. Auch für Joe Biden sind die Aspekte während dieser Sonnenfinsternis nicht viel günstiger. Die Finsternis steht im Quadrat mit seinem MC und Neptun transitiert gerade sein IC. Allerdings ist die neptunische Energie in Bidens Radix ohnehin sehr stark. Immerhin hat er vier Planeten (Sonne, Merkur, Venus und Mars) im 12. Haus und sein Neptun steht im berufsrelevanten 10. Haus. Was die Anzahl der Wahlmänner angeht, sollte die Wahl Bidens eine klare Sache sein. Fraglich ist, welche verdeckten Machenschaften Trump und die Republikaner anstellen, um Trump doch noch an der Macht zu halten. Es dürfte wohl einem politischen Putsch gleichkommen, würde die Abstimmung im Electoral College anders ausfallen, als die Wahl vom 3. November. Bis hin zum Bürgerkrieg dürfte dann in den USA fast alles möglich sein. Aufgrund der aktuell laufenden Pluto-Rückkehr im Horoskop der USA von März 2020 bis Dezember 2024 (dreimalige Exaktheit Pluto-Pluto im Februar, Juli und Dezember 2022), dürfte dieses Land aber ohnehin nicht sobald zur Ruhe kommen.

Spannungsaspekte Dezember 2020 bis Februar 2021

Abb. 3. Wichtige Konstellationen von Dezember 2020 bis Februar 2021.

Die letzten Mars-Aspekte zu Pluto, Saturn und Jupiter dürften wahrscheinlich auch die letzten Höhepunkte der Corona-Pandemie darstellen. Wir konnten das ganze Jahr schon beobachten, dass eine Steigerung der Infektionszahlen häufig mit wichtigen Auslösungen von Jupiter, Saturn oder Pluto und insbesondere mit den Mars-Konjunktionen und -Quadraten auf diese Langsamläufer verbunden war. Wie ich in einem früheren Artikel (Wilder Ritt) beschrieben habe, bildete Mars aufgrund seiner Rückläufigkeit zwischen September und November 2020 mehrfache Quadrate zu Jupiter, Saturn und Pluto. Weitere Spannungsaspekte können Sie der nebenstehenden Übersicht entnehmen.

Insbesondere die Tage von Mitte bis Ende Januar 2021 dürften noch einmal sehr dynamisch sein. Möglicherweise erwarten wir auch eine neuerliche Zunahme der Corona-Infektionszahlen. Dies gilt im besonderen Maße für Österreich, da der Jupiter-Uranus-Zyklus im Österreich-Horoskop von besonderer Bedeutung ist und sich am 17. Januar ein Jupiter-Uranus-Quadrat konstelliert.

Saturn Ingress Wassermann

Nach seinem kurzen Ausflug in den Wassermann von 22. März bis 1. Juli 2020, stand Saturn seither wieder im Steinbock. Am 17. Dezember 2020, um 6:02 Uhr MET (5:02 Uhr UT), tritt er nun endgültig in den Wassermann ein und bleibt dort bis 7. März 2023. Der Mond begleitet Saturn und tritt 1 ½ Stunden später ebenfalls in den Wassermann ein. Thematisch geht es jetzt um strukturierte Veränderung, konkrete Wissenschaftlichkeit, tragfähige Netzwerke und realistische Möglichkeiten. Im Wassermann möchten humanistische Ziele konsequent umgesetzt werden. Das Erfinderische, Außergewöhnliche und Revolutionäre stehen im Vordergrund. Da und dort könnte vielleicht auch das Revolutionäre konkrete Form annehmen, wie wir das schon bei den weltweiten Antirassismus-Protesten nach dem Tod George Floyds gesehen haben.

Der Eintritt von Saturn in den Wassermann liefert thematisch einen Vorgeschmack auf das Uranus-Saturn-Quadrat von 2021, nicht nur, weil Saturn im Wassermann ohnehin das Planetenthema Saturn-Uranus beinhaltet, sondern auch, weil Saturn schon kurz vor seinem Eintritt in den Wassermann ein Quadrat mit Uranus begann. Bei einem Orbis von 5 Grad begann dieses Quadrat am 11. März 2020 und dauert bis 12. Dezember 2022. Exakt wird es dreimalig am 17. Februar, 14. Juni und 24. Dezember 2021, also erst im kommenden Jahr (vgl. Artikel Saturn in Wassermann).

Jupiter Ingress Wassermann

Wenige Tage später, am 19. Dezember 2020, 14:07 Uhr MEZ (13:07 Uhr UT), tritt auch Jupiter in den Wassermann ein und bleibt dort bis 29. Dezember 2021. Zwischen 13. Mai und 28. Juli 2021 steht er bereits kurze Zeit in den Fischen. Jupiter, der für Werte wie Weisheit, Erkenntnis, Sinnsuche, Großzügigkeit und Erlebnishunger steht, betritt jetzt eine Atmosphäre, die von Toleranz, Unvoreingenommenheit, Originalität und Exzentrizität geprägt ist. Es geht ihm darum, maximale Veränderung zu bewirken, Unterschiede auszugleichen sowie Individualität und Humanismus zu expandieren. Die Kombination aus jupiterhaften und uranischen Energien wäre so überwältigend und energisch, dass hier häufig auch das Kind mit dem Bade ausgeschüttet werden könnte. Allerdings dürfte diese Gefahr im kommenden Jahr nicht so groß sein, da ja auch Saturn gleichzeitig im Wassermann transitiert. Und Saturn wird uns immer wieder daran erinnern, dass maximale Freiheit immer nur mit maximaler Selbstverantwortlichkeit möglich ist.

Wir Menschen möchten so gern immer frei VON etwas sein. Freiheit wird hier gerne zum Schlagwort und Selbstzweck. Die Kehrseite ist, dass Freiheit oft auch eine Überforderung darstellen kann. Ich erlebe das insbesondere bei jungen Menschen, die in großem materiellem Wohlstand aufgewachsen sind, deren Eltern niemals Grenzen gesetzt haben und die ihre Kinder in ihrer Wahl niemals beeinflussen wollten. Daraus werden dann Mitte 20-jährige, die schon das dritte Studium oder die dritte Lehre abgebrochen haben und nicht die geringste Ahnung haben, was sie im Leben eigentlich machen möchten. In dieser Konstellation wird Freiheit oft auch zur Bürde.

Mögliche Schattenseiten des Wassermanns

Übrigens warne ich davor, das Zeichen Wassermann allzu positiv zu sehen! Viele sprechen gerne vom verheißungsvollen, sagenumwobenen Wassermann-Zeitalter, von dem keiner weiß, ob es das überhaupt gibt, geschweige denn, wann es beginnt. Wassermann steht für Werte wie Freiheit, Veränderung, Erneuerung, Abwechslung, Revolution und Humanismus. Das klingt alles sehr positiv, nicht wahr? Was aber, wenn Erneuerung, Abwechslung und Revolution zum Selbstzweck werden? Was, wenn das Ideal der Freiheit und des Humanismus jede Individualität auslöscht? Im sogenannten Fische-Zeitalter haben wir Frauen und Heilkundige (Jungfrau) auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Psychologisch betrachtet sank hier der Gegenpol des Fische-Zeichens, die Jungfrau, ins Unbewusste und wurde tödlich bekämpft. Sollte das auch im sogenannten Wassermann-Zeitalter so sein, dann würden wir eine Auslöschung der Individualität, des spontanen Ausdrucks und der Kreativität (Entsprechungen des Löwe-Zeichens) erwarten können. Dem Kollektiv würde alles untergeordnet. Und dass dies nicht nur eine Befürchtung ist, zeigt das Sozialkredit-System, das in China bereits Wirklichkeit ist (Quelle: Wikipedia). Für Star Trek-Fans wäre das Kollektiv der Borg eine passende Metapher für derartige negative Entsprechungen des Wassermanns.

Die Jupiter-Saturn-Konjunktion

Abb. 4. Jupiter-Saturn-Konjunktion auf 0°29′ Wassermann, 21.12.2020, 18:20 Uhr UT.

Der Jupiter-Saturn-Zyklus wurde früher auch als „Königlicher Zyklus“ bezeichnet. Mit ihm brachte man Regentschaften von Königen und vor allem Regierungswechsel in Verbindung. Vor der Entdeckung von Uranus, Neptun und Pluto war er der langsamste aller Zyklen.

Die letzte Konjunktion Jupiters und Saturns fand im Jahr 2000 auf 23° Stier statt. Dieser Zyklus ist mit 21.12.2020 endgültig beendet. Der neu beginnende Zyklus auf 0°29′ Wassermann leitet, wie ich oben darzulegen versuchte, den endgültigen Wechsel von einer 200-jährigen Erdepoche in eine Luftepoche ein. Damit werden wir uns schon Ende dieses Jahres in einer völlig anderen Zeitqualität befinden. Vieles wird sich leichter, unbeschwerter und zukunftsorientierter anfühlen als heute. Von den Langsamläufern befinden sich dann nur mehr zwei Planeten in Erde (Pluto und Uranus), einer in Wasser (Neptun) und zwei in Luft (Jupiter und Saturn). Mit dem Übertritt Plutos in den Wassermann 2023/24 dürften wir dann endgültig in der neuen, luftzeichengeprägten Zeit ankommen.

Thematisch hat der Jupiter-Saturn Zyklus mit Wachstum und seinen Grenzen zu tun, mit unseren Ansprüchen auf Autonomie und mit kalkulierten Risiken. Es geht darum, uns realistische Ziele zu setzen. Wir loten den Rahmen unserer Möglichkeiten aus, empfinden gesteigerten Ehrgeiz und haben wieder mehr Ausdauer als sonst. Auf die Stellung von Jupiter und Saturn im Wassermann bezogen, expandieren wir in neuem Terrain, erproben neue Netzwerke und ermöglichen Fortschritt und Humanismus. Nicht mehr Verbote, Grenzen und Strukturen stehen im Vordergrund, sondern Möglichkeiten, Zukunftschancen und Veränderungspotenziale.

Zum Zeitpunkt der Konjunktion steht Dispositor Uranus im Stier und in gradgenauem Quinkunx (150-Grad-Aspekt) mit Venus im Schützen, womit wir die Bedeutung der neu beginnenden Ära erahnen können. Es geht um einen veränderten Blick auf Materie, um eine Neubewertung von Besitz und Geld und wahrscheinlich um einen ganz neuen Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten.

Jupiter-Saturn-Konjunktionen gehen häufig mit Herrschaftswechseln einher. Ein alter Herrscher stirbt oder tritt ab und ein neuer taucht auf. In den USA wird am 20. Januar 2021, wenn die Jupiter-Saturn-Konjunktion immer noch recht exakt ist, tatsächlich ein neuer Präsident ins Amt eingeführt. Übrigens gibt es eine astrologische Vermutung, wonach Präsidenten der USA, die während einer Jupiter-Saturn-Konjunktion angelobt werden, regelmäßig im Amt sterben. Inwieweit das zutrifft und Joe Biden möglicherweise nur kurze Zeit Präsident der USA sein könnte, werde ich in einem separaten Artikel untersuchen.

Das Zeichen Wassermann, in dem die Konjunktion stattfindet, verbinden wir auch mit Unterbrechungen, Distanzierung, Revolution und Erneuerung. Nicht mehr das Bestehende steht jetzt im Fokus, sondern die Zukunft und das Neue. Zusammen mit dem, das ganze Jahr 2021 wirksamen, Saturn-Uranus-Quadrat dürften wir das Zerbröckeln und Zerfallen von zahlreichen alten Strukturen erleben. Jupiter und Saturn im Wassermann bringen uns zugleich Ideen und Chancen im Bereich Gesellschaft, Humanität und Netzwerken und zeigen uns auch Grenzen auf. Insbesondere der Januar 2021 dürfte uns eine Veränderungs-Wut bescheren, die von einer unglaublichen Wucht und Stärke sein wird. Für beinahe drei Wochen stehen dann Uranus und Mars im Zeichen Stier in Konjunktion und bilden ein Quadrat mit der Jupiter-Saturn-Konjunktion. Sonne und Merkur lösen die Konstellation zusätzlich aus und heizen sie an.

Das sabische Symbol für den ersten Grad Wassermann lautet: "Eine alte, aus Lehmziegeln gebaute Missionsstation in Kalifornien". Dieses Symbol steht für die Konkretisierung eines Ideals und es bedeutet zugleich die "Verewigung" eines Individuums innerhalb eines größeren Kollektivs und eines kulturellen Unterfangens (Rudhyar, 1993). Ein Gleichgewicht aus wahrer, freier und unabhängiger Individualität und idealistischem, zukunftsorientiertem Handeln für das Wohl der Gesellschaft wäre zugleich ein erstrebenswertes Ideal für diese kommende Zeit.

Wintersonnenwende

Abb. 5. Deklinationen von Sonne, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto, 1.9.2020 bis 31.8.2021.

Merkur und Sonne treten in diesem Jahr fast zeitgleich in den Steinbock ein. Merkur kurz nach Mitternacht mitteleuropäischer Zeit und die Sonne gegen 11 Uhr Vormittag. Diese Transite von Merkur, Sonne und später auch Venus, sorgen wahrscheinlich für ein Hochkommen alter Themen und bringen uns noch einmal in Erinnerung, was 2020 alles geschah. Jahreszeitlich hat die Sonne ihre südlichste Deklination erreicht und beginnt ab jetzt wieder aufzusteigen. Die Tage werden zunächst unmerklich, ab Ende Januar dann immer spürbarer wieder länger.

In Abbildung 5 habe ich auch die Deklinationen von Jupiter bis Pluto eingezeichnet. Hier können wir sehen, dass die Langsamläufer untereinander und mit der Sonne zahlreiche Deklinationsparallelelen bilden. Anfang Oktober lagen zunächst Jupiter und Pluto auf einer exakten Parallele. Ab Ende November bildeten sich dann Deklinationsparallelen zwischen Sonne und Saturn (25.11.), Sonne und Jupiter (28.11.) sowie Sonne und Pluto (6.12.). Jupiter und Saturn werden wenige Tage (25.12.) nach ihrer geozentrischen Konjunktion ebenfalls auf einer Deklinationsparallele liegen.

Im Januar, wenn die Sonne auf ihrer Deklination bereits wieder langsam aufsteigt, bildet sie noch einmal Deklinationsparallelen mit Pluto (6.1.2021), Saturn (22.1.) und Jupiter (26.1.). Danach lösen sich sämtliche, das Jahr 2020 prägende, Deklinationsparallelen auf. Gut möglich, dass auch diese Konstellationen etwas mit der Dynamik der Corona-Pandemie zu tun haben und wir daher ab Februar eine deutliche Entspannung der Lage und ein allmähliches Ende der Pandemie erwarten dürfen.

Weitere Artikel zum Thema

Saturn in Wassermann

Meridian 6/2020 mit Schwerpunkt Jupiter-Saturn-Aspekte

Literatur

Greene, Liz & Arroyo, Stephen (1994). Saturn und Jupiter. Neue Aspekte astrologischer Praxis. Kailash.

Rudhyar, Dane (1993). Astrologischer Tierkreis und Bewußtsein. Eine Interpretation der 360 Tierkreisgrade. Kailash.

Tarnas, Richard (1996). Uranus und Prometheus. Ein Versuch über die archetypische Bedeutung des Planeten Uranus. Astrodienst Verlag.

Bildnachweis

Die Bilder stammen von pixabay.com, die Astro-Grafiken wurden mit der Software Sarastro erstellt.

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