Zyklen und Zeitgeist

Die Mundanastrologie stellt den Versuch dar, die Bewegungen des kollektiven Unbewussten einzufangen. Dieser Begriff ist ein Terminus von C.G. Jung, der davon ausging, dass unser Ich nur einen kleinen Teil unseres Bewusstseins darstellt, darunter läge unser persönliches Unbewusstes und darunter das kollektive Unbewusste, das uns in gewisser Weise mit allen Menschen verbindet.

4 JahreszeitenAuch wenn wir mittlerweile in der Lage sind die Zeit mit hochpräzisen Atomuhren zu messen, schreitet diese doch eher in Zyklen fort als linear. "Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit: eine Zeit zum Gebären und eine Zeit zum Sterben", heißt es schon bei Kohelet (Koh, 3,1-2). Und kaum eine Bibelstelle könnte die zyklische Auffassung von Zeit, die Astrologen auch heute noch wichtig ist, besser widerspiegeln. Wir beobachten das Auf und Ab der Zeit, die Wellenbewegungen des Beginnens, Blühens und Vergehens anhand von Zyklen und sind deshalb manchmal in der Lage Zeittrends besser zu verstehen als andere.

In früheren Zeiten waren es Astrologen, die an Herrscherhäusern, sozusagen von Amts wegen, für die Zukunft zuständig waren. Der Astrologe sollte dem König günstige Momente für Kriege und andere Unternehmungen nennen. Derartige Prognosen waren zwar eher das Privileg der Oberschicht, aber die Menschen wollten immer schon wissen, was die Zukunft ihnen bringen wird. Das nahm ihnen ihre Angst und gab ihnen ein, wohl häufig illusorisches, Gefühl der Sicherheit.

Unsere westliche Welt ist heute, oberflächlich betrachtet, eine sehr rationale und säkulare. Wir glauben mehrheitlich nicht mehr an Schicksal oder das Eingreifen Gottes und sehr häufig auch nicht an einen übergeordneten Sinn. Der aufgeklärte Durchschnittsmensch Mitteleuropas glaubt an wissenschaftliche Gesetzmäßigkeiten und daran, dass das Leben rein zufällig entstanden ist und auch, dass nach unserem Tod nichts bleibt.

Verständlicherweise ist die Angst vor der Zukunft für die meisten Menschen dadurch noch größer geworden. Denn, wenn ich glauben kann, dass es ein Jenseits gibt, in dem mir meine guten Taten und all meine Mühsal abgegolten werden, kann ich mich wenigstens ab und zu mit diesem Gedanken trösten. Wenn ich aber davon ausgehe, dass alles reiner Zufall ist und ich im nächsten Moment tot sein kann, wird die Angst größer. Und ich muss dann auch in großer Hektik so viel Leben und Spaß wie möglich aus der kurzen Zeit, die mir zur Verfügung steht, rausholen. Was auch die Gehetztheit und das Wahnsinnstempo in dem viele heute leben, erklären mag.

Zukunftsforschung gestern und heute

Vielleicht gibt es deshalb heute sehr viel mehr Berufe, die sich professionell mit der Zukunft befassen als früher. Wir kennen Meteorologen, Wirtschaftsforscher, Trendforscher, Klimaforscher, Zukunftsforscher und nicht zuletzt, trotz oder vielleicht wegen aller Säkularisierung, eine riesige Zahl an Esoterikern (Pendler, Kartenleger, Hellseher, Energetiker, Kaffeesudleser und ja, auch Astrologen), die regen Zulauf finden. Und im Bereich der Populärkultur ist Science fiction seit Jahrzehnten aus den Buchhandlungen und Kinos nicht mehr wegzudenken.

Mit anderen Worten, die Formen der Beschäftigung mit der Zukunft mögen sich geändert haben, dass uns die Zukunft aber brennend interessiert, hat sich im Laufe der Jahrhunderte kein bisschen verändert. Allerdings entsteht durch die rein rational-wissenschaftliche Herangehensweise ein mathematisches und auch ein erkenntnistheoretisches Problem. Zum ersten neigen wir Menschen dazu, linear zu denken. D.h. wir beobachten eine bestimmte Entwicklung (z.B. Zuwanderung, Autoritarismus in der Politik, Klimaveränderung) und gehen davon aus, das würde sich linear so weiterentwickeln und in Zukunft noch schlimmer werden. Wir Menschen sind fast völlig unfähig, exponentiell, in Sprüngen und in chaotischen Entwicklungen zu denken, weshalb unsere Prognosen meistens falsch sind. Zum zweiten gab es schon immer das erkenntnistheoretische Problem, dass wir nicht denken können, was wir nie erlebt haben. Das heißt, die Zukunft könnte Ereignisse, Erfindungen, Entwicklungen für uns bereithalten, die weder wir selbst noch unsere Ahnen so jemals erlebt oder gemacht haben.

Ein zusätzliches Problem stellt die Tatsache dar, dass Erkenntnisse der modernen Physik noch immer nicht in alle Wissenschaftsdisziplinen vorgedrungen sind. Wir denken mehrheitlich immer noch in einem Uhrwerk-Universum eines Isaac Newton und gehen davon aus, dass wir die Zukunft zweifelsfrei voraussagen könnten, wenn wir nur alle Ausgangsbedingungen (-variablen) kennten. Diese Hypothese kann allerdings mit den Gesetzen der Quantenmechanik als widerlegt gelten, zumindest dann, wenn man, wie manche Physiker das tun, davon ausgeht, dass diese Gesetzmäßigkeiten nicht nur in der subatomaren Welt Gültigkeit haben. Moderne Physiker gehen heute davon aus, dass wir für zukünftige Entwicklungen immer nur Wahrscheinlichkeiten angeben können, aber nie mit Gewissheit sagen können, was sich ereignen wird. Am bekanntesten ist hier das sogenannte Heisenbergsche Unschärfetheorem, das postuliert, dass wir von einem subatomaren Teilchen entweder die Bewegungsrichtung oder die Geschwindigkeit messen können, aber niemals beides.

Diesen Shift von einem Uhrwerk-Universum zu einem Universum der Wahrscheinlichkeiten hat in gewisser Weise auch die Astrologie vollzogen, die heute nicht mehr davon ausgeht, dass wir die Zukunft konkret prognostizieren könnten. Psychologische Astrologen gehen heute vielmehr davon aus, dass wir gewissermaßen die Wetterlage der Zukunft beschreiben können, was sich aber konkret ereignen wird, wissen wir ebensowenig wie die besten Wissenschaftler (Egan, 2016).

Als Astrologen haben wir es in mancher Hinsicht etwas leichter, weil wir gelernt haben, in Zyklen und Analogien zu denken. Selbst wenn uns konkrete Prognosen unmöglich sind, können wir immerhin Stimmungen angeben und den Zeitgeist beschreiben, der beispielsweise mit den beginnenden 2020-er Jahren vorherrschen wird. Wir verstehen auch besser, warum bestimmte politische Entwicklungen so sind, wie sie eben gerade sind, weil wir geschulter darin sind, die Bedeutung und den Sinn bestimmter Entwicklungen zu überblicken.

Unterschiedliche Auffassungen von Zeit

Wir denken heute, dass wir sehr genau wüssten, was Zeit ist. Immerhin bestimmen hochpräzise Atomuhren unsere Zeit und geben so den Takt vor für Zug- und Flugverbindungen, sämtliche Mobiltelefone und Computer, für Arbeitszeiten sowie Schlaf- und Wachzeiten. Wenn wir uns aber fragen, wann beginnt eigentlich ein Tag, würden viele vermutlich antworten: um Mitternacht. Das war nicht immer so. In biblischen Zeiten begann ein Tag mit Sonnenaufgang, sodass die 6. Stunde etwa der Mittagsstunde entsprach.

In gewisser Weise haben wir es hier mit einer rational-wissenschaftlichen und einer intuitiv-gefühlsmäßigen Auffassung vom Tagesbeginn zu tun. Denn noch heute pflegen wir, wenn uns morgens die Sonne weckt, zu sagen: "Ein neuer Tag bricht an." Wir beziehen uns dabei auf das Erwachen und den Sonnenaufgang, aber nicht auf die Uhr.

Mit dem Kalender verhält es sich ähnlich. Wir haben uns international auf einen Jahresbeginn am 1. Jänner geeignet, wobei einige kulturelle und religiöse Traditionen davon abweichen. Der 1. Jänner liegt relativ nahe an der Wintersonnenwende, was wiederum rein rational Sinn macht, denn immerhin ist das die Zeit, in der die Sonne den tiefsten Punkt erreicht und die Tage wieder länger werden. Als Astrologen beginnt für uns das Jahr dennoch mit dem Eintritt der Sonne in den Widder, am 21. März eines Jahres. Es ist der gefühlte Jahresbeginn, weil die Tage jetzt länger werden als die Nächte und weil es auf der Nordhalbkugel wärmer wird und die Natur wieder zu sprießen und zu blühen beginnt.

Als Astrologen sind wir auf Anfänge geradezu versessen. Kennen wir den metaphorischen oder tatsächlichen Geburtsmoment, so berechnen wir darauf Horoskope und darauf aufbauend alle möglichen prognostischen Zusatzhoroskope (Transite, Solare, Sekundärprogressionen, etc.). Wenn wir den initialen Moment eines Menschen oder Ereignisses nicht kennen, bleiben uns wenige Möglichkeiten übrig. Wir können dann zwar immer noch Mittagsstände berechnen, allerdings stellen diese eine Schätzung dar und wir kennen dann weder Achsen noch Häuser, sodass unklar bleibt, in welchen Lebensbereichen welche Konstellationen zum Tragen kommen. Immerhin können wir die wichtigen kollektiven Zyklen bestimmen und damit zumindest eine Aussage treffen, welche Zeiten für bestimmte Institutionen, Personen und Länder von Bedeutung sein könnten.

Mundanastrologie und das kollektive Unbewusste

Die Mundanastrologie stellt den Versuch dar, die Bewegungen des kollektiven Unbewussten einzufangen. Dieser Begriff ist ein Terminus von C.G. Jung, der davon ausging, dass unser Ich nur einen kleinen Teil unseres Bewusstseins darstellt, darunter läge unser persönliches Unbewusstes und darunter das kollektive Unbewusste, das uns in gewisser Weise mit allen Menschen verbindet. Kollektive Prägungen finden wir im Radix übrigens hauptsächlich im 12. Haus.

Liz Greene meint, dass insbesondere die transpersonalen Planeten Uranus, Neptun und Pluto, womöglich auch Chiron, für die Bewegungen der kollektiven Psyche verantwortlich seien und dementsprechend auch die Zyklen der Transsaturnier untereinander maßgeblich den Zeitgeist beeinflussten. Wenn wir nur diese fünf Planeten Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Saturn paarweise zu Zyklen gruppieren, ergeben sich insgesamt 10 Zyklen, die ich im folgenden gemäß ihrer zeitlichen Dauer in absteigender Reihenfolge aufliste:

  • Pluto-Neptun (~ 492 Jahre)
  • Neptun-Uranus (~ 172 Jahre)
  • Pluto-Uranus (~ 127 Jahre)
  • Uranus-Saturn (~ 45 Jahre)
  • Neptun-Saturn (~ 36 Jahre)
  • Pluto-Saturn (~ 33 Jahre)
  • Saturn-Jupiter (~ 20 Jahre)
  • Uranus-Jupiter (~ 14 Jahre)
  • Neptun-Jupiter (~ 13 Jahre) und
  • Pluto-Jupiter (~ 12 Jahre)

Wenn wir oben von Zeit gesprochen haben, so könnten wir die unterschiedlichsten Zyklen auch als Zeiger einer Uhr auffassen, mit einem wesentlichen Unterschied. Bei einer herkömmlichen Analog-Uhr haben wir es mit drei Zeigern zu tun, einem Stunden-, einem Minuten- und einem Sekundenzeiger. In der Astrologie haben wir es jedoch bereits bei den fünf Langsamläufern mit 10 Zyklen zu tun, die ununterbrochen parallel laufen. Würden wir alle Zyklen von Mond, Sonne, Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Chiron, Uranus, Neptun und Pluto berücksichtigen, so ergäben sich insgesamt gemäß der Formel

n * (n-1) / 2

55 Zyklen, von denen der kleineste etwa 29 Tage (Sonne-Mond-Zyklus) und der längste 492 Jahre (Neptun-Pluto-Zyklus) dauern würde.

Übergeordnete "große" Zyklen

Darüber hinaus gibt es noch übergeordnete Zyklen, bei denen bestimmt wird, wann eine bestimmte Konjunktion wieder genau am gleichen Ort im Tierkreis eintreten wird, wie sie das bei einer bestimmten Konjunktion tat. Ein Beispiel möge das veranschaulichen: Nähmen wir die Neptun-Pluto-Konjunktion vom April 1892 und versuchten zu bestimmen, wann eine Konjunktion wieder in diesem Tierkreisbereich (7 bis 8° Zwillinge) stattfinden würde, so dauerte das etwa 25.000 Jahre. Derartige "große Zyklen" lassen sich auch für alle anderen Zyklen bestimmen.

Sehr bekannt ist beispielsweise der Meton-Zyklus, bei dem exakt alle 19 Jahre ein Neumond genau auf dem Tierkreisgrad stattfindet, wie 19 Jahre zuvor. Dieser Zyklus wird insbesondere für die Analyse von Finsternissen herangezogen. Bekannt ist auch der große Jupiter-Saturn-Zyklus. Die Zyklen von Jupiter und Saturn beginnen ziemlich genau alle 20 Jahre mit einer neuerlichen Konjunktion, sie tun dies jeweils für etwa 200 Jahre in Zeichen der gleichen Elementequalität und wiederholen sich in ihrer Abfolge demnach etwa alle 800 Jahre.

In der Mundanastrologie könnten diese großen Zyklen unter Umständen zur Analyse ganzer Zeitalter nützlich sein. In der Praxis erweist sich das allerdings fast immer als unmöglich, denn wer vermag schon zu bestimmen, was genau die prägenden und wichtigsten Strömungen der vergangenen 800 Jahre waren? Noch problematischer wird das, wenn Astrologen vom Fische- oder Wassermannzeitalter sprechen, weil niemand wissen kann, wann das Fischezeitalter begann. Den Beginn mit Christi Geburt anzunehmen ist jedenfalls eine grobe kulturelle Verzerrung. Baigent, Campion und Harvey führen in ihrem Buch "Mundanastrologie" 40 verschiedene Daten für den Beginn dieses Zeitalters an, die von 1762 bis zum Jahr 3000 reichen. Und selbstverständlich haben alle diese Astrologen, die ein derartiges Datum festlegten, ihre Entscheidung sehr gut begründet.

Wenn es soetwas wie ein Wassermann-Zeitalter überhaupt gibt, dann wüssten wir jetzt, dass es irgendwann zwischen 1762 und 3000 beginnt. Mit einer derart ungenauen Angabe können wir natürlich nichts anfangen. Und vielleicht sollten wir als Astrologen nicht gar so anmaßend sein, ganze Zeitalter begreifen zu wollen. Mir persönlich würde es schon reichen, wenn ich unsere Zeit ganz verstehen könnte.

Zyklenforschung

Wie man Zyklen berechnen kann und welche Art von Prognostik damit möglich ist, finden Sie in dem ausführlichen Artikel "Astrologische Zyklen und Prognose". An dieser Stelle interessieren mich mehr die Zyklen selbst und ihre Bedeutung für den Zeitgeist.

Warum erscheint uns die gegenwärtige Zeit von Konservativismus, Autoritarismus und eher rechtsnationalem Gedankengut geprägt? Welche Transite und Zyklen sind dafür verantwortlich und wann ändert sich das wieder? Welche Politiker werden zu welchen Zeiten groß und wann könnte ihre Zeit wieder ablaufen? Zuletzt noch, welche wirtschaftspolitischen Entwicklungen erwarten uns in den nächsten fünf bis zehn Jahren und für wen könnte das ein böses Erwachen geben?

All diese Dinge können wir mithilfe der Mundanastrologie vorhersagen, wenn auch nicht in der konkreten Form: "Am 22. April 2022 wird Firma XY Konkurs anmelden." So spezifische und konkrete Aussagen sind nicht möglich. Was jedoch möglich ist, ist die Voraussage, dass jede Art von hierarchischen Organisationen und Konzernen bis 2024 eine harte Zeit haben werden. Sie könnten aufgrund ihrer Starrheit, Langsamkeit und Bürokratie die Zeichen der Zeit übersehen und unerwartet zusammenbrechen oder redimensioniert werden.

Die Sehnsucht nach Strenge und Klarheit

Wir erleben gegenwärtig einen Durchgang von Pluto durch den Steinbock, der bis 2020 zusätzlich von Saturn begleitet wird. Die beiden Planeten bilden am 12.1.2020 einmalig eine Konjunktion auf 22°47‘ Steinbock. Innerhalb 5° Orbis dauert die Konjunktion aber von Februar 2019 bis November 2020. Wir erinnern uns an Plutos Durchgang durch den Schützen, der unter anderem begleitet war von sexuellen Mißbrauchsfällen in der katholischen Kirche (Pluto = Sexualität, Verstrickung, Tabus; Schütze = Weltanschauungen, Religionen, Lehre), sodass wir in der Rückschau feststellen können, dass der Ruf der katholischen Kirche nachhaltig und unwiderruflich beschädigt, vielleicht sogar zerstört wurde. Ähnliches geschieht jetzt im Steinbock mit großen hierarchischen Organisationen, Mega-Konzernen und Macht-Blöcken egal welcher Art.

Ein Beispiel möge das verdeutlichen. Die deutsche Autoindustrie galt jahrzehntelang als vorbildlich und als DER Wirtschaftsmotor schlechthin. Nun aber droht sie den Anschluss zu verlieren, weil sie sich viel zu lange weigerte, den Trend zur E-Mobilität zur Kenntnis oder allzu ernst zu nehmen. Die Firma Tesla schickt sich an, die deutschen Autobauer rechts zu überholen, um in einer Autometapher zu bleiben. Experten schätzen deshalb, dass in den nächsten Jahren in der Autoindustrie bis zu 600.000 Arbeitsplätze verloren gehen könnten. Ein Beispiel ähnlicher Art gab es in der jüngsten Vergangenheit schon in der Firma Kodak, die die Digitalfotografie nicht ernst nahm und den Anschluss verlor. Das hatte einerseits mit Fehleinschätzungen der Firmenleitung zu tun, andererseits aber auch damit, dass große Konzerne nicht besonders wendig sind und nicht so rasch auf neue Entwicklungen reagieren können. Kleine Firmen und sogenannte Startups tun sich hier leichter, weil sie Ideen sofort umsetzen können und nicht erst fünf oder mehr Hierarchieebenen und endlose Meetings durchlaufen müssen.

Auf der politischen Ebene scheinen sich Menschen heute vor allem Klarheit, Strenge und einfache Lösungen zu wünschen, was mit ein Grund sein dürfte, warum autoritäre Führer (auch wenn die meisten von ihnen demokratisch gewählt wurden) momentan sehr starken Zulauf haben. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht von irgendwelchen neuen Verboten die Rede ist, von Einschränkungen, Grenzen und Beschneidungen von Rechten. Aber die Zeit der traditionellen Politik, mit Parteien und starren Parteiprogrammen, geht allmählich zu Ende. Wir erleben schon heute, dass Kampagnen in den sozialen Medien bisweilen ein Einlenken der Politik binnen weniger Tage bewirken können. Vielleicht ist es auch der gefühlte Machtverlust, der Politiker unserer Tage so besonders autoritär auftreten lässt.

Wir werden bis 2023/24 (Eintritt Plutos in den Wassermann) noch sehr viele große Konzerne und Organisationen straucheln sehen, weil sie die notwendige Wendigkeit und Flexibilität eben nicht aufbringen. Und derartige megalithische Strukturen gibt es in unserer Welt viele. Auch in der Energiewirtschaft neigen wir immer noch dazu, alles zu zentralisieren und immer größere Einheiten zu bilden. Das könnte uns eines Tages in Form eines großflächigen Blackouts auf den Kopf fallen. Vordenker und Visionäre sagen schon lange, dass es klüger wäre 1000 sehr kleine Kraftwerke zu bauen als ein riesengroßes. Wir wären dann viel unabhängiger und ausfallsicherer, abgesehen davon, dass es auch ökonomisch unsinnig ist, Strom in der Nordsee zu erzeugen und ihn bis nach Bayern zu transportieren.

Die Zeit dieser megalithischen Blöcke wird sehr bald ablaufen. Die Zukunft gehört dann kleinen, wendigen, innovativen Firmen, die rasch und flexibel auf Bedürfnisse reagieren können. Ein neue Technologie, die immer mehr Verbreitung findet, wird dabei sehr hilfreich sein, nämlich der sogenannte 3D-Druck. Wir werden dann nicht mehr darauf angewiesen sein, technische Produkte quer über den gesamten Globus zu transportieren, sondern wir können alle Werkzeuge, Geräte und Materialien direkt vor Ort produzieren. Um die Welt werden dann nur noch die Baupläne reisen.

Spätestens mit der Jupiter-Saturn-Konjunktion von 2020 treten Information, Netzwerke und Dezentralisierung als Themen stark in den  Vordergrund und werden allmählich den Materialismus und Positivismus unserer Zeit ablösen. Plutos Steinbock-Durchgang könnte aber noch lange nach seinem Übertritt in den Wassermann nachwirken und den einen oder anderen Zusammenbruch erst gegen Ende der 2020-er Jahre bringen, während sich parallel bereits völlig neue Strukturen entwickeln und wir uns mehr und mehr in Richtung Informationszeitalter bewegen, das mit dem Übertritt von Uranus in die Zwillinge (2025/26) noch zusätzlich Schub erhalten wird.

Relevanz von Zyklen

Großbritannien
Abb. 1. Großbritannien, 1.1.1801, 0:00 Uhr, Westminster.

Bestimmte Zyklen sind wahrscheinlich dann besonders relevant für einen Menschen, eine Organisation oder ein Land, wenn dieser Zyklus bereits im Geburtsmoment einen Hauptaspekt bildet (Konjunktion, Quadrat, Trigon oder Opposition).

Selbstverständlich finden wir in jedem Radix immer alle Planeten und Zyklen, aber jene, die einen Hauptaspekt bilden, prägen wahrscheinlich den Horoskopeigner oder die Organisation ganz besonders. Mundanastrologen stellen seit langer Zeit fest, dass manche Länder und Organisationen auf bestimmte Mundankonstellationen stärker reagieren als auf andere.

Beispielsweise scheint Großbritannien auf den Saturn-Neptun-Zyklus stark zu reagieren. Betrachten wir das britische Horoskop, fällt sofort ins Auge, dass Saturn und Neptun dort im Quadrat stehen. Als 2016 die Brexit-Abstimmung stattfand, konstellierte sich am Himmel gerade wieder ein Saturn-Neptun-Quadrat. Das Land ging mit dieser Mundankonstellation, die sich auch im Landeshoroskop wiederfindet, erkennbar in Resonanz.

Vermutlich können wir immer dann mit wesentlichen Ereignissen im Leben eines Menschen, einer Organisation oder eines Landes rechnen, wenn sich Radix-Konstellationen mundan wiederholen. In gewisser Weise wiederholt sich hier eine Zeitqualität des Geburtsmoments und aktiviert dieses Thema erneut. Vermutlich lässt sich das sogar verallgemeinern in der Weise, dass zwei Planeten A und B, die im Radix einen Hauptaspekt bilden, immer dann wichtige Ereignisse im Leben von Menschen oder Organisationen auslösen, wenn A und B am Himmel erneut entweder den gleichen Aspekt oder einen anderen Hauptaspekt bilden. Es läge nahe zu vermuten, dass das umso mehr gilt, wenn der mundane Aspekt zusätzlich wichtige Aspekte mit Radixfaktoren, insbesondere mit den Achsen und der Sonne bildete.

Bei einem Individuum würden wir sagen, ein psychischer Komplex wird berührt und das Unbewusste des betreffenden Menschen setzt eine Dynamik in Gang, die meist nicht rational und auch nicht willentlich steuerbar ist.

Themen der einzelnen Zyklen

Übersichtstabelle der langen Zyklen
Abb. 2. Übersicht Langsamläuferzyklen.

In der nebenstehenden Tabelle sehen Sie einen Überblick über alle Langsamläufer-Zyklen, ihre zeitliche Dauer, die letzten Konjunktionen und die nächsten Konjunktionen. Insbesondere ab 2020 bewegen wir uns in eine Zeit mit zahlreichen neu beginnenen Zyklen (in der Tabelle deshalb gelb markiert). Erfahrungsgemäß sind Zeiten mit einer solchen Häufung von Konjunktionen Wendezeiten der Geschichte. Es steht dann viel Energie zur Verfügung und der Widder-Geist des Aufbruchs und neuer Impulse ist besonders deutlich spürbar.

Im Folgenden möchte ich einen kurzen Überblick über die Themen der einzelnen Zyklen geben, wobei ich mich bemüht habe, für all diese Zyklen Länder und Personen zu finden, für die dieser Zyklus relevant sein dürfte.

Die Horoskopdaten sind entweder dem Buch der Welthoroskope von Nicholas Campion oder der Astrodatabank entnommen. Wo sich dort keine Daten finden ließen, habe ich als Quelle Wikipedia benutzt. Diese Daten beziehen sich dann nur auf die Mittagsstände. Das betrifft beispielsweise sämtliche österreichische Politiker, von denen ausnahmslos keine Geburtszeit bekannt ist. Das Horoskop Thailands habe ich in Meridian 5/2018 besprochen. Auf die exakten Daten wies mich Kollegin Susanne Riedel Plenio von Loop! Astrologie + Zeitung hin. Die Geburtszeitquelle ist hier nachzulesen: Bangkokpost (daraus abzulesen sind folgende Daten: 6.4.2017, 15:11 Uhr (8:11 Uhr UT), Bangkok/Thailand).

Hinweis für LeserInnen, die selbst an astrologischer Forschung interessiert sind: Wenn Sie „[Vorname] [Nachname] astrodatabank“ in eine Suchmaschine eingeben, finden Sie die exakten Horoskopdaten von vielen tausenden bekannten Persönlichkeiten. Diese enthalten meist auch eine Angabe zum sogenannten Rodden-Rating. Angaben von AA, A oder B sind zuverlässig, ab C ist Vorsicht mit der Herkunft der Geburtszeitquelle geboten.

Beispiel: Die Eingabe von „Elisabeth II astrodatabank“ in eine Suchmaschine liefert folgende Ergebnis-Seite: Elisabeth II.

grafische Ephemeride, 2015 bis 2015
Abb. 3. Grafische Ephemeride der Langsamläufer Jupiter bis Pluto, 2015 bis 2025.

Gegenwärtig befinden wir uns in einer Zeitperiode mit mehrheitlich abnehmenden Langsamläufer-Zyklen. Von den oben erwähnten zehn Zyklen sind gegenwärtig sieben abnehmend und nur drei zunehmend. Dies wird sich 2020 schon wieder ändern, wenn sowohl Jupiter und Pluto, als auch Saturn und Pluto und zuletzt Jupiter und Saturn Konjunktionen bilden werden und damit einen neuen Zyklus beginnen. An der grafischen Ephemeride sind die Konjunktionen in diesem Jahr deutlich zu erkennen.

Neptun-Pluto-Zyklus (492 Jahre)

Themen dieses Zyklus sind:

  • große Massenbewegungen (Sozialismus, Nationalsozialismus, Friedensbewegung)
  • Tiefenpsychologie
  • entgrenzte Macht
  • Massensehnsüchte
  • Schamanenarchetyp

Der letzte Zyklus begann 1891/92 auf 7-8° Zwillinge. Das aktuelle Sextil dauert von 1950 bis 2032 mit insgesamt 49 Exaktheiten, nämlich:

  • 15 x exakt zwischen 1/1950 und 10/1956 (Löwe-Pluto/Waage-Neptun)
  • 21 x exakt zwischen 10/1976 und 6/1986 (Waage-Pluto/Schütze-Neptun)
  • 13 x exakt zwischen 7/2026 und 2/2032 (Wassermann-Pluto/Widder-Neptun)

Der nächste Hauptaspekt ist das Quadrat, das zwischen 2061 und 2065 auf 23-28° Zwillinge (Neptun)/Fische (Pluto) stattfinden wird.

Betroffenes Land ist unter anderem die USA, in deren Gründungshoroskop die beiden Planeten ein Trigon bildeten. Adolf Hitler wurde mit einer Konjunktion der beiden Planeten geboren, die in seinem Radix im 8. Haus zu liegen kam.

Uranus-Neptun-Zyklus (172 Jahre)

Themen dieses Zyklus sind:

  • Loslösung von irdischen Fesseln (Informationszeitalter)
  • soziale Reformen
  • spirituelle Erneuerung
  • neue religiöse Bewegungen

Der aktuelle Zyklus begann 1993 auf 18-19° Steinbock, der nächste Hauptaspekt ist das Quadrat auf 2°49‘ Stier/Löwe. Es wird einmalig am 3.10.2039 stattfinden.

Betroffene Länder und Personen sind unter anderem Wladimir Putin (Quadrat), Alexander Van der Bellen (Trigon), Österreich II (Quadrat) und Deutschland (Konjunktion).

Uranus-Pluto-Zyklus (127 Jahre)

Themen dieses Zyklus sind:

  • etablierte Macht vs. Kräfte der Erneuerung
  • sexuelle Befreiung
  • alte Vorstellungen vs. frische Ideen
  • Befreiung aus alten Zwängen
  • Nähe-Distanz
  • Kampf gegen Fremdbestimmung
  • überbordende Bürokratie und dezentrale Verwaltung

Der letzte Hauptaspekt war das Quadrat, welches 2012 bis 2015 insgesamt sieben Exaktheiten bildete. Der nächste Aspekt wird das Trigon zwischen 2026 und 2028 sein, mit Zwillinge-Uranus und Wassermann-Pluto. Die Opposition und damit der Höhepunkt des Zyklus wird dann in den Jahren 2046 bis 2048 auf der Achse Jungfrau/Fische stattfinden.

Länder und Personen, die diesen Aspekt im Radix oder Gründungshoroskop aufweisen, sind unter anderem: Heinz-Christian Strache (weite Konjunktion), Bashar al-Assad (Konjunktion, inkl. Sonne!), Türkei (Trigon).

Saturn-Uranus-Zyklus (45 Jahre)

Themen dieses Zyklussind:

  • Tradition und Fortschritt
  • Vergangenheit und Zukunft
  • Rebellion gegen Autoritäten
  • neue Ordnungen
  • Konzentration und Dezentralisierung
  • Befreiung aus alten Strukturen
  • Konkretisierung einer Vision

Der aktuelle Zyklus begann 1988 mit einer Konjunktion, das Quadrat fand 1999 statt, die Opposition 2008/2009. Der nächste Hauptaspekt ist das abnehmende Quadrat 2021 und schließlich die neuerliche Konjunktion 2032.

Länder und Personen, die diesen Zyklus zum Thema haben sind: Österreich I (Opposition), Stephen Hawking (Konjunktion), Wladimir Putin (Quadrat), Königin Elisabeth II (Trigon), Xi Jinping (Quadrat) und Thailand (Trigon).

Saturn-Neptun-Zyklus (36 Jahre)

Themen dieses Zyklus sind:

  • Traum-Verwirklichung
  • "realer Sozialismus"
  • Wunsch und Wirklichkeit
  • die große Enttäuschung
  • das Platzen von Blasen
  • Meditation (konzentriertes Loslassen)
  • das Verschwinden von Grenzen

Das letzte Quadrat fand 2015/16 statt, 2019 befinden sich die beiden Planeten im abnehmenden Sextil mit folgenden Exaktheiten:

  • 31.1.2019 auf 14°55‘ Steinbock/Fische
  • 18.6.2019 auf 18°43‘ Steinbock/Fische
  • 9.11.2019 auf 16°01‘ Steinbock/Fische

Die nächste Konjunktion und damit der Beginn eines neuen Zyklus findet dann am 20.2.2026 auf 0°45‘ Widder statt.

Länder und Personen, die diesen Aspekt aufweisen sind unter andrem Wladimir Putin (Konjunktion), Polen (Konjunktion), Papst Franziskus (Opposition), die New Yorker Börse (Opposition), Großbritannien (Quadrat), Türkei (Sextil), Assad (Trigon) und Ungarn (Konjunktion).

Da der Fall des Eisernen Vorhanges 1989 parallel mit einer Neptun-Saturn-Konjunktion (das Verschwinden von Grenzen) stattfand, weisen sehr viele osteuropäische Länder inklusive Russland diesen Aspekt auf, wobei das Gründungshoroskop des modernen Russlands allerdings umstritten ist. Am besten scheint noch das Horoskop vom 25.12.1991, 20:20 Uhr, Moskau zu funktionieren, d.h. auf aktuelle Ereignisse und Entwicklungen via Auslösungen zu reagieren.

Saturn-Pluto-Zyklus (33 Jahre)

Themen dieses Zyklus sind:

  • Fundament der Existenz
  • Halt und Sicherheit
  • Sanierungsmaßnahmen
  • Schulden und Schuldenabbau
  • Börsenkurse (Tiefpunkt bei Konjunktion)
  • fundamentaler Umbau
  • Macht der Vergangenheit
  • Vorstellungen und Fixierungen

Der aktueller Zyklus begann 1982 mit einer Konjunktion, hatte sein Quadrat 1993/94, seine Opposition 2001/02, sein abnehmendes Quadrat 2009/10 und nähert sich jetzt einer neuerlichen Konjunktion am 12.1.2020, wobei die Konjunktion innerhalb 5° Orbis von Februar 2019 bis November 2020 dauert.

Betroffene Länder und Personen sind: Israel (Konjunktion), Deutschland (Sextil), Terroranschläge vom 11.9.2001 (Opposition), Assad (Opposition).

Jupiter-Saturn-Zyklus (20 Jahre)

Themen dieses Zyklus sind:

  • Wachstum und seine Grenzen
  • das rechte Maß
  • realistische Ziele
  • die eigenen Grenzen kennen
  • im Rahmen der eigenen Möglichkeiten bleiben

Aktuell tritt der Zyklus schon in die balsamische Phase ein, d.h. das abnehmende Halbquadrat (45° Aspekt) wurde bereits Anfang September unterschritten. Die nächste Konjunktion findet am 21.12.2020 auf 0°29‘ Wassermann statt. Nach 200 Jahren endet damit eine Phase von Erdkonjunktionen, die nächsten 200 Jahre werden die Konjunktionen dieser Planeten in Luftzeichen stattfinden. Zwar gab es 1980 schon einmal eine Luftzeichenkonjunktion (9°30‘ Waage), 2000 folgte dann aber noch einmal eine letzte Konjunktion im Erdzeichen Stier (22°43‘ Stier). Diese sogenannte "große Mutation" hat wahrscheinlich mit dem Ende des Kapitalismus/Materialismus und dem Beginn des Informationszeitalters zu tun.

Betroffene Länder und Personen sind Polen (Opposition), Börsengründung New York (Opposition), Sigmund Freud (Quadrat), Elisabeth II (Quadrat), Barack Obama (Konjunktion).

Jupiter-Uranus-Zyklus (14 Jahre)

Themen dieses Zyklus sind:

  • Perspektivenwechsel
  • geistige Höhenflüge
  • unerwartetes Glück
  • Lust am Risiko
  • Aufbruchsstimmung
  • Vertrauen in die Zukunft
  • Verkünden einer Vision
  • Neuorientierung,

Der aktuelle Zyklus begann 2010/11 mit einer Konjunktion auf 27° Fische bis 0°18‘ Widder, hatte sein Quadrat 2013/14, seine Opposition 2016/2017 und bildet 2021 sein abnehmendes Quadrat auf 7° Stier/Wassermann. Der Zyklus endet mit einer neuerlichen Konjunktion 2024 auf 22° Stier.

Betroffene Länder und Personen sind Sebastian Kurz (Quadrat), H.C. Strache (Konjunktion), Österreich (Konjunktion), Italien (Trigon), Israel (Opposition), Papst Franziskus (Trigon), Donald Trump (Trigon), EU-Maastricht (Trigon).

Jupiter-Neptun-Zyklus (13 Jahre)

Themen dieses Zyklus sind:

  • grenzenloses Glücksversprechen
  • Flüchtlinge
  • Aufblähung des Irrationalen
  • Kontrolle vs. Vertrauen
  • Scheinwelten
  • Projektionen

Der aktuelle Zyklus begann mit einer Konjunktion 2009, hatte sein Quadrat 2012, seine Opposition 2015 und sein abnehmendes Trigon 2017/18. Der nächste Hauptaspekt wird das mehrmalig exakte Quadrat im Jahr 2019 (13.1., 16.6. und 21.9.2019) sein. Die nächste Konjunktion findet dann 2022 auf 24° Fische statt.

Betroffene Länder und Personen sind Österreich (Quadrat), Russland (Opposition), Börsengründung New York (Konjunktion), Norbert Hofer (Konjunktion), Republik Südafrika (Quadrat), Türkei (Quadrat).

Jupiter-Pluto-Zyklus (12 Jahre)

Themen dieses Zyklus sind:

  • Glück und Schatten
  • Schattenseiten des Erfolgs
  • Kraft einer positiven Einstellung
  • Transformation von Lebensperspektiven
  • Macht der Bilder
  • glaubwürdige Konzepte

Der aktuelle Zyklus begann 2007, hatte sein Quadrat 2011, seine Opposition 2014, sein abnehmendes Quadrat 2016/17. Die nächste Konjunktion wird 2020 dreimalig auf 23°-25° Steinbock stattfinden (Exaktheiten: 5.4., 30.6. und 12.11.2020).

Betroffene Länder und Personen sind Börsengründung New York (Trigon), Firmengründung Microsoft (Opposition), Bill Gates (Konjunktion), Spanien (Opposition), Putin (Quadrat).

***

Selbstverständlich ist am Himmel fast immer irgendein Zyklus exakt, weshalb es schwer fällt, die einzelnen Energien und Einflüsse voneinander zu unterscheiden. Aus diesem Grund arbeite ich grundsätzlich nur mit Konjunktionen, Quadraten, Oppositionen und Trigonen mit einem relativ kleinen Orbis von maximal 3 Grad (im Radix bis zu 5 Grad).

Druckvorlage Individuelle Zyklen

Interessierten AstrologInnen, die selbst Nachforschungen über die zehn genannten Zyklen anstellen wollen, stelle ich hier eine Druckvorlage zur Verfügung, in der alle zehn Zyklen aufgeführt sind. In Spalte 2 und 3 können dort mit + und – die Zu- und Abnahme von Zyklen sowie die Zyklusphase eingetragen werden. Download: Druckvorlage Individuelle Zyklen

Sebastian Kurz, Langsamläufer
Abb. 4. Sebastian Kurz, Langsamläufer, 27.8.1986, Wien (ohne Häuser).

Ich erläutere das hier an einem Beispiel, nämlich Sebastian Kurz. Die Horoskopgrafik ist hier, da seine Geburtszeit unbekannt ist, ohne Häuser aufgeführt und zeigt nur die Langsamläufer. Wir können hier auf den ersten Blick erkennen, dass Jupiter und Uranus ein Quadrat bilden. Dieser Zyklus ist daher für Sebastian Kurz äußerst wichtig. Ein Jupiter-Uranus-Aspekt befindet sich auch im Österreich-Horoskop in Form einer Konjunktion.

Alle zehn Zyklen von Sebastian Kurz:

  • Neptun-Pluto: zunehmendes Sextil
  • Neptun-Uranus: abnehmend, vor Konjunktion
  • Uranus-Pluto: zunehmendes Halbquadrat
  • Uranus-Saturn: abnehmend, vor Konjunktion
  • Neptun-Saturn: abnehmend, vor Konjunktion
  • Saturn-Pluto: zunehmendes Halbsextil
  • Jupiter-Saturn: zunehmend, zwischen Quadrat und Trigon
  • Uranus-Jupiter: zunehmendes Quadrat
  • Neptun-Jupiter: zunehmend, demnächst Quadrat
  • Jupiter-Pluto: zunehmend, Trigon überschritten

Es sind in seinem Geburtsmoment also sieben Zyklen zunehmend und drei abnehmend. Von besonderer Relevanz ist wegen der Exaktheit der Jupiter-Uranus-Zyklus.

Für AnfängerInnen der Astrologie ist es manchmal sehr schwer zu erkennen, ob ein Zyklus zu- oder abnehmend ist, man muss dazu nämlich auch die Umlaufgeschwindigkeiten der Planeten kennen. Nehme ich beispielsweise Sebastian Kurz´ Uranus-Jupiter-Quadrat, so stelle ich zunächst fest, dass Jupiter der schnellere der beiden ist, er benötigt etwa 12 Jahre durch den Tierkreis. Uranus ist der langsamere, er benötigt ca. 84 Jahre durch den Tierkreis. Jupiter steht im Tierkreis vor Uranus, deshalb ist klar, dass der Zyklus zunehmend ist.

Literatur

Baigent, M., Campion, N. und Harvey, C. (1989). Mundan-Astrologie. Handbuch der Astrologie des Weltgeschehens. Edition Astrodata.

Bibel (1980). Einheitsübersetzung. Altes und Neues Testament. Herder.

Brady, Bernadette (2008). Star and Planet Combinations. The Wessex Astrologer.

Campion, Nicholas (1991). Das Buch der Welthoroskope. Alle wichtigen Daten und Quellen zu Ländern, Nationen und weltpolitischen Ereignissen. Edition Astrodata.

Egan, Douglas C. (2016). The Dance of Astrology. From Clockwork to Quantum, & Beyond.

Firgau, Bernhard (2007). Praxisbuch Mundanastrologie. Chiron Verlag.

Hofbauer, Stefan (2017). In Meridian 2/2017 (Schwerpunktthema Zyklen). Forschung zu Zyklen. Eine vorsichtige Annäherung an die Bewegungen der kollektiven Psyche. Download des Artikels.

Hofbauer, Stefan (2018). In Meridian 5/2018 (Mundan Review). Die Höhlen der Angst. Das Zeitgeschehen im Spiegel der Astrologie.

Bildnachweis

Die Bilder stammen von pixabay.com, die Astro-Grafiken wurden mit der Software Sarastro erstellt.

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