Die Löwe-Wassermann-Achse

Auf der Mondknotenachse haben wir es mit Polaritäten zu tun, die sich wechselseitig ergänzen. Auf der Löwe-Wassermann-Achse geht es um die Polarität von Freiheit und Selbstausdruck oder etwas klarer, um eine transpersonale, humanitäre Vision versus pure Egomanie.

Der April 2017 war nicht nur, was das Wetter angeht, äußerst wechselhaft, auch in astrologischer Hinsicht gab es laufend Richtungswechsel der Planeten. So wurde am 6. April Saturn rückläufig, am 9. April folgte Merkur, am 15. April wurde Venus wieder direktläufig und am 20. April wurde Pluto rückläufig.

Am 3. Mai wird Merkur wieder direktläufig und darüber hinaus wechselt auch die Mondknotenachse von Jungfrau/Fische nach Löwe/Wassermann. Je nachdem, ob wir den mittleren oder den wahren Mondknoten berechnen, tut sie das am 28.4. oder am 9.5.2017. Die Zwanghaftigkeit, mit der wir in den letzten 18 Monaten Chaos (Fischepol) in Ordnung (Jungfraupol) zu verwandeln suchten, wechselt jetzt in Richtung Befreiungs- und Unabhängigkeitsbestrebungen (Wassermann), die insbesondere narzisstische Männer herausfordern und zu noch großartigeren und geradezu hysterischen Gesten animieren.

Wer sich selbst verändert, ändert die Welt. Es gibt an dieser Welt nichts zu verbessern, aber sehr viel an sich selbst. (Thorwald Dethlefsen)

Zuletzt ging der aufsteigende Mondknoten von Mitte Oktober 1998 bis Anfang April 2000 durch das Löwe-Zeichen. Es war dies die Zeit der Lewinsky-Affäre und des Amtsenthebungsverfahrens gegen Bill Clinton. Vladimir Putin wurde in unmittelbarer Nähe der totalen Sonnenfinsternis (Saros 145) vom 11.8.1999 von Jelzin zum Ministerpräsidenten bestellt. Der Euro wurde am 1.1.1999 als Buchgeld in 11 Staaten der EU eingeführt.

Auf dem EDV-Sektor herrschte Unbehagen und mancherorts fast Panik wegen des sogenannten Jahr-2000-Fehlers und der Befürchtung, zum Jahreswechsel 1999/2000 könnten weltweit alle möglichen Computersysteme ausfallen. Insgesamt überwog aber eine Aufbruchsstimmung und die Hoffnung, das neue Jahrhundert würde in vielerlei Hinsicht Erwartungen übertreffen. Es war auch die Zeit als Mobiltelefone endgültig ihren Siegeszug um die Welt antraten, was insbesondere mit dem Wassermannpol dieser Mondknotenachsen-Stellung zu tun haben könnte.

Mit dem Durchbruch der digitalen Technik und der Vernetzung sämtlicher Computer waren Begriffe wie Vernetzung und Netzwerke auch im menschlichen Bewusstsein angekommen. Davor waren diese Ausdrücke viel zu abstrakt und für viele Menschen unbegreiflich. Die Ideale von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, die als Wassermann-Ideale schlechthin betrachtet werden können, wurden jetzt realer und sichtbarer.

Die Mondknotenachse

Die Mondknotenachse ist jene Gerade, die entsteht, wenn die Ebene der Ekliptik, auf welcher sich die Erde bewegt, die Ebene der Mondbahn schneidet. In der Astrologie unterscheidet man den nördlichen (oder aufsteigenden) und den südlichen (oder absteigenden) Mondknoten, die im Tierkreis exakt gegenüber liegen.

Die Mondknotenachse wandert in ungefähr 18 Jahren einmal im Uhrzeigersinn (also rückläufig) durch den gesamten Tierkreis. Astronomisch ist die Mondknotenachse wichtig, um Finsternisse vorherzusagen. Wann immer nämlich ein Neu- oder Vollmond im Bereich der Mondknotenachse (maximal 18° Abweichung) stattfindet, handelt es sich um eine Sonnen- oder Mondfinsternis. Dadurch kommt es in jedem Jahr mindestens zu zwei Sonnen- und zwei Mondfinsternissen, auch wenn diese nicht in jedem Land sichtbar sind.

Über die Mondknoten wird in der Astrologie viel spekuliert. Insbesondere in der esoterischen und karmischen Astrologie werden dem aufsteigenden (Drachenkopf) und absteigenden (Drachenschwanz) Mondknoten zahlreiche zum Teil abenteuerliche Deutungen zugeschrieben. Da die Mondknoten Sonne und Mond miteinander verbinden, kommt ihnen sicherlich eine besondere Bedeutung zu – doch welche, darüber scheiden sich die Geister.

Für ein vertieftes Verständnis des aufsteigenden und des absteigenden Mondknoten empfiehlt es sich, beide als Achse zu deuten, da sie sich stets in gegenüberliegenden Tierkreiszeichen und Häusern befinden. Die Mondknotenachse braucht ca. 1 ½ Jahre, um durch zwei gegenüberliegende Tierkreiszeichen zu wandern. Aufgrund der relativ langen Dauer des Mondknotentransits durch ein Zeichen, ist für eine individuelle Deutung neben der Zeichen- auch die Häuserstellung der Mondknoten im Horoskop von Bedeutung.

Die meisten Astrologen gehen davon aus, dass wir im südlichen Mondknoten mit einer gewissen Zwanghaftigkeit handeln, während die Qualitäten des aufsteigenden Mondknotens allmählich erst von uns entwickelt werden müssen. Mundanastrologisch hätten wir es in den nächsten Monaten daher mit einem Befreiungszwang oder mit einer Fixiertheit auf Befreiung, Aufbrechen von Strukturen und Überwindung des Bestehenden (Wassermann) zu tun, während wir die Qualitäten des nördlichen Knotens, die echte Individualität, das Schwelgen in der eigenen Größe und die strahlende Herzlichkeit (Löwe) erst entwickeln müssen.

Wenn wir die Ereignisse des letzten Mondknotendurchgangs durch Löwe/Wassermann betrachten, können wir vielleicht auch mit einer gewissen Technik-, Globalisierungs- und Vernetzungsfixiertheit rechnen.

Die Finsternisse auf der Löwe-Wassermann-Achse

Relevant ist die Mondknotenachse vor allem auch für die Finsternisse in der Zeitperiode der nächsten 18 Monate (der nördliche Mondknoten wechselt im November 2018 nach Krebs). Wobei auf der Zeichenachse Löwe-Wassermann insgesamt drei Sonnenfinsternisse und 6 Mondfinsternisse stattfinden werden, nämlich:

  • eine Halbschatten-Mondfinsternis am 18.8.2016 auf 25°52‘ Wassermann
  • eine Halbschatten-Mondfinsternis am 11.2.2017 auf 22°28‘ Löwe
  • eine partielle Mondfinsternis am 7.8.2017 auf 15°26‘ Wassermann
  • eine totale Sonnenfinsternis am 21.8.2017 auf 28°53‘ Löwe (Saros 145)
  • eine totale Mondfinsternis am 31.1.2018 auf 11°37‘ Löwe
  • eine partielle Sonnenfinsternis am 15.2.2018 auf 27°07‘ Wassermann
  • eine totale Mondfinsternis am 27.7.2018 auf 4°45‘ Wassermann
  • eine partielle Sonnenfinsternis am 11.8.2018 auf 18°42‘ Löwe
  • eine totale Mondfinsternis am 21.1.2019 auf 0°51‘ Löwe
Totale Sonnenfinsternis, August 2017
Abb. 1. Sichtbarkeitsverlauf der Eklipse vom 21.8.2017.

Grün markiert sind hier jene Finsternisse, bei denen die Mondknotenachse noch nicht oder nicht mehr auf der Löwe-Wassermann-Achse transitiert. Hervorzuheben ist insbesondere die totale Sonnenfinsternis am 21.8.2017, die der gleichen Saros-Serie wie die 1999-er Finsternis angehört. Sie wird diesmal quer durch die gesamte USA (Bundesstaaten: Oregon, Idaho, Wyoming, Nebraska, Missouri, Illinois, Kentucky, Tennessee, North und South Carolina) sichtbar sein. Die maximale Verfinsterung wird im Süden von Illinois bzw. im äußersten Westen von Kentucky erreicht.

Polaritäten

Auf der Mondknotenachse haben wir es mit Polaritäten zu tun, die sich wechselseitig ergänzen. Wie oben bereits erwähnt, ging es auf der Fische-Jungfrau-Achse um die Polarität Chaos und Ordnung oder auch Vision und Verwirklichung, auf der Wassermann-Löwe-Achse geht es um die Polarität von Freiheit und Selbstausdruck oder etwas klarer, um eine transpersonale, humanitäre Vision versus pure Egomanie. Der Löwe möchte in der eigenen Herrlichkeit schwelgen und seine Macht genießen, während der Wassermann die Gesellschaft verändern möchte, selbst dann, wenn er dabei selbst unter die Räder kommen sollte. Medizinastrologisch könnte es auch um eine intensive Gereiztheit und Nervosität (Wassermann) versus Herzkrankheit (Löwe) gehen. In der positivsten Entsprechung bringen große Visionäre mit zahlreichen Ideen diese mit einer zentrierten Herzlichkeit in die Welt.

Auch wenn das vordergründig so erscheint, handelt es sich hier nicht um Gegensätze, sondern um einander ergänzende Pole einer einzigen Achse. Sehr spirituell ausgedrückt, muss ich zuerst ein starkes Ich (Löwe) haben, um es anschließend transzendieren (Wassermann) zu können, im Hinblick auf höhere humanitäre Ziele. Ansonsten bin ich nämlich einfach nur verrückt, was dem nicht erlösten Zustand des Wassermanns entspräche. Wo immer wir uns nur für einen Pol entscheiden und den anderen radikal bekämpfen, ändert sich gar nichts. Denn wir bekämpfen im außen nur uns selbst, da immer beide Pole in uns angelegt sind.

Einige Beispiele mögen das verdeutlichen; nach dem Türkei-Referendum nahm ich in Österreich viele Stimmen wahr, die forderten, dass jene Türken, die für Erdogans Verfassungsreform gestimmt hatten, sofort abgeschoben werden sollten oder zumindest zur Rückkehr in die Türkei aufgefordert werden sollten. Wie einfach diese Lösung doch wäre! Leider sind die einfachsten Lösungen häufig die unbewusstesten. Einige Tage später wurde eine Umfrage veröffentlicht, wonach sich bereits 43% aller Österreicher nach einem starken Mann an der Spitze des Staates sehnten (Quelle: Die Presse). Psychologisch sieht es also ganz danach aus, als wären wir selbst so autoritär und führerfixiert, wie wir es den Türken vorwerfen!

Ein anderes Beispiel wären jene Astrologen, die immer so radikal die Vulgär-Astrologie der Zeitungshoroskope oder von Astro-TV-Sendungen bekämpfen. Je radikaler wir das tun, desto mehr sinkt unser eigener unseriöser Anteil in den Schatten. Wir übersehen dabei auch, dass es nicht besonders viel Nachfrage nach dieser von uns geforderten seriösen Astrologie gibt. Die meisten Klienten von Astrologen wollen ganz einfache, schnelle Lösungen. Und eher selten wollen sie etwas über ihre eigenen Schattenanteile oder über Selbstverantwortlichkeit hören. Die sogenannte seriöse und wissenschaftliche Astrologie ist vielleicht nur eine schöne Vorstellung, die die Masse der Menschen da draußen nicht die Bohne interessiert.

Ein drittes Beispiel wäre der Terroranschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund. Wie seltsam, dass die Medien so entsetzt waren über die "Niederträchtigkeit" eines Anschlags aus finanziellen Gründen. Offenbar hatte der Täter mit Aktien spekuliert und wollte sich durch die Bomben Kursgewinne sichern. Ich will hier niemandem etwas unterstellen, aber ist ein derartiges Motiv denn wirklich niederträchtiger als ein Anschlag aus rassistischen oder religiösen Gründen? Steht nicht unsere Welt genau da, wo sie steht, weil skrupellose Banker und Milliardäre zocken, was das Zeug hält und dabei ständig über sprichwörtliche oder tatsächliche Leichen gehen? Vernichtung von Existenzen wegen kurzfristiger Aktiengewinne ist doch in unserer Welt der traurige Normalfall und wenn jemand eine Bombe zündet, sind plötzlich alle schockiert. Ich wage an der Stelle zu behaupten, dass der islamistische Terror der letzten Jahre wesentlich weniger Opfer gefordert hat als die Machenschaften skrupelloser Banker. Praktischerweise sehen wir deren Opfer nur nicht, sie verhungern irgendwo in Afrika oder schinden sich für unsere moderne Technik in Indien oder Bangladesch zu Tode. Wenn wir vernichtete Existenzen dazu nähmen und nicht nur Tote zählten, könnten die Opfer der Highspeed-Trader leicht in die Millionen gehen.

Psychologisch können wir immer dort, wo sehr starke Ablehnung oder Zuneigung im Spiel ist, davon ausgehen, dass Projektionen und massiv Verdrängtes im Spiel sind. Die wütende und lautstarke Hasstirade gegen eine bestimmte Gruppe von Menschen (ganz egal welche das ist), ist immer eine Hasstirade gegen meinen eigenen verdrängten Schatten. Wie oft las ich etwa in den letzten Monaten in Boulevard-Zeitungen von vergewaltigenden "Flüchtlingshorden". Und dann stellt sich in einer Umfrage im Herbst 2016 heraus, dass ein Drittel (!) aller Österreicher eine Vergewaltigung unter bestimmten Umständen in Ordnung finden (Quelle: Vice). Wer sind da die wirklich die Unkultivierten und Zurückgebliebenen?

Diese Beispiele könnten wir beliebig fortsetzen. Wo immer wir im außen Schatten zu finden meinen, handelt es sich um unsere eigenen dunklen Anteile. Im Kriegsfall wussten das Könige, Führer, Diktatoren und Politiker aller Jahrtausende geschickt zu nutzen, um den Menschen wieder und wieder einzureden, dass der Schatten nur außen sei, das eigene Volk aber ausschließlich lichtvoll wäre. Wir die Kultivierten, dort die Barbaren, wir die Aufgeklärten, dort die fanatisch Religiösen, wir die Zivilisierten, dort die Primitiven, wir die Fleißigen, dort die Faulen, etc. Es sind jedoch immer beide Pole in uns und es geht nicht darum, sich für einen dieser Pole zu entscheiden, sondern es geht darum, aus der Polarität und den Bewertungen auszusteigen, sie zu transzendieren. Das ist allerdings nur unter Schmerzen möglich, weil es gilt, die eigene Dunkelheit und den eigenen Schatten anzusehen und nicht mehr nur außen zu sehen und zu bekämpfen. Oder wie C.G. Jung es ausdrückte: "Man wird nicht dadurch erleuchtet, dass man sich Lichtgestalten vorstellt, sondern durch Bewusstmachung der eigenen Dunkelheit."

Uranus-Jupiter-Opposition

Noch eine andere Polarität beschäftigt uns dieser Tage. Der Jupiter-Uranus-Zyklus erreicht 2016/2017 seinen Höhepunkt in einer dreimaligen Opposition (exakt am 26.12.2016, 3.3.2017 und 28.9.2017). Die beiden Langsamläufer begegnen sich auf der Achse Widder/Waage. Damit haben wir es hier mit der Polarität von spontaner, impulshafter Durchsetzung und diplomatisch-harmonischer Du-Begegnung zu tun. Auch hier können wir ohne weiteres nachvollziehen, dass der eine ohne den anderen Pol nicht existieren könnte. Wären wir nur diplomatisch und höflich, käme es nie zu einer echten Begegnung, Konfrontation und vielleicht, im Falle einer Paarbeziehung, zu leidenschaftlicher Sexualität. Wenn wir auf der anderen Seite auf jeden unserer Gesprächspartner sofort mit Waffen zugehen würden, hätten wir uns wohl schon längst alle ausgerottet. Es braucht auch hier beides: energische Annäherung und Taktgefühl, eigene Bedürfnisse und Rücksicht auf die Bedürfnisse der anderen.

EWG Vertrag von Rom
Abb. 2. EWG, Vertrag von Rom, 25.3.1957, 18:30 Uhr, Rom.

Auf der politischen Bühne haben wir es gerade mit einigen recht impulsiven Charakteren zu tun (Trump, Kim Jong-un, Erdogan und einige andere). Gleichzeitig erleben wir Strukturen wie etwa die EU, die vor lauter Diplomatie und Rücksichtnahme de facto handlungsunfähig geworden sind. Dabei wäre dieser Staatenbund gemäß Vertrag von Rom eigentlich im Widder geboren, aber eben mit einem Waage-Aszendenten und Sonne direkt am DC.

EU Vertrag von Maastricht
Abb. 3. EU, Vertrag von Maastricht, 7.2.1992, 18:30 Uhr, Maastricht.

Im Vertrag von Maastricht dagegen finden wir eine Wassermann-Sonne mit Löwe-AC. Letzteres EU-Horoskop wird übrigens von der Sonnenfinsternis am 21.8.2017 sehr stark betroffen. Diese findet innerhalb von einem halben Grad Orbis direkt am Aszendenten des Maastricht-Horoskops statt. Im Horoskop des Römer-Vertrags fällt die Sonnenfinsternis exakt auf Pluto in 11, während Uranus ein genaues Trigon auf diesen Pluto macht. Dazu fällt mir der jugendliche Slogan "wecken wir die Zombies mal auf" ein…

Der Sommer 2017 wird wohl endgültig zeigen, ob die EU in ihrer derzeitigen Form Bestand hat und wohin sie in Zukunft gehen wird. Sie wird dann zu einem selbstbewussten und entschlossenen Auftreten (Löwe-AC im Maastricht-Horoskop) finden müssen oder nolens volens ihren eigenen Zerfall einleiten. Persönlich glaube ich, dass die Nicht-Solidarität der EU Ostländer in der Flüchtlingsfrage viele EU-Bürger so massiv erschüttert und enttäuscht hat, dass sie mittlerweile nicht mehr an dieses Projekt glauben. Vielleicht erlebten sie es als "wenn es hart auf hart kommt, kann ich mich auf die EU ja doch nicht verlassen".

Den Durchschnittsbürger interessiert es dabei wenig, dass die Abläufe in den Gremien der EU sehr kompliziert sind, und dass gute Entscheidungen der Kommission und des Parlaments häufig vom Europäischen Rat wieder verhindert werden. Für sie ist das alles "die EU". Wiederum wird diese außen wahrgenommen, als Nicht-Ich, als ein böses, abstraktes, mich irgendwie einschränkendes Etwas, das es zu bekämpfen gilt.

Auf der anderen Seite gibt es immer noch viele Menschen, die an die europäische Idee und Vereinigung glauben. Sie folgen hier primär humanitären und idealistischen Zielen (Wassermann), gleichzeitig scheinen aber jene mehr zu werden, die an selbstherrliche und nationale Lösungen (Löwe) denken und die jedwede Gemeinschaft als Zwang empfinden.

Ganz generell können wir wahrscheinlich in der Zeit des Mondknotendurchganges durch Wassermann und Löwe viel darüber lernen, wie viel Eigenständigkeit und wie viel Gemeinschaft wir wirklich brauchen, um zufrieden zu sein. Die Botschaft des Nordknotens in Löwe könnte lauten: wenn ich ganz in meinem Herzen zentriert bin, in meiner Kreativität und Sonnenhaftigkeit, dann bin ich auch fähig, mich für höhere, humanitäre Ideale in der Gemeinschaft einzusetzen. Wo aber jemand selbst kein starkes Ich entwickeln konnte, wird er die Gemeinschaft eher als überwältigend und bedrohlich erleben. Für die Staaten der EU könnte das bedeuten, dass diejenigen mit den größten Minderwertigkeits- und Unterlegenheitsgefühlen besonders nationalistisch und isolationistisch agieren müssen, um diese fehlende innere Herzensstärke zu kompensieren.

Auf der ganz privaten Ebene ist es ja geradezu absurd, dass wir kollektive Trends (Wassermann) unbedingt mitmachen müssen, um wirklich "in" zu sein (Löwe). Wie können wir aber, wenn wir ständig Dinge tun, die alle tun, wahrhaft individuell sein? Das sind die Fragen, die wir uns jetzt stellen werden (müssen).

Literatur

Bachmann, Verena (2012). Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop. Edition Astrodata.

Dethlefsen, Thorwald (1980). Schicksal als Chance. Das Urwissen zur Vollkommenheit des Menschen. Goldmann.

Reinhart, Melanie (1999). Die Mondknoten. Das innere Gleichgewicht im Horoskop. Edition Astrodata.

Sasportas, Howard (2003). Die Mondknotenachse. Der Schlüssel zum Horoskop. Chiron Verlag.

Bildnachweis

Die Bilder stammen von pixabay.com, die Astro-Grafiken wurden mit der Software Sarastro erstellt.

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