Lilith und Priapus

Bei allen Begierden muß man sich fragen: Was geschieht, wenn mein Begehren befriedigt ist, und was, wenn es nicht befriedigt wird? (Epikur von Samos)

Im folgenden Text beziehe ich mich, wo das nicht ausdrücklich anders angegeben ist, auf das Buch „Lilith und Priapus – die ‚Schalen‘ des Menschen“ von Dieter Koch und Bernhard Rindgen.

Immer wieder kommt es vor, dass ich von Klienten und Seminarteilnehmern höre: „Meine Lilith steht aber ganz woanders als in Ihrer Grafik!“ Und ich antworte dann regelmäßig, dass das gut möglich ist, denn es gibt viele Berechnungsmethoden für Lilith. Berücksichtigte ich nur jene drei Berechnungs-Varianten, die mit der Software Sarastro möglich sind, so stünde Lilith beispielsweise am 16.11.2017, 12:00 Uhr mittags, entweder auf: 0°48‘35‘‘ Steinbock, 5°03‘38‘‘ Steinbock  oder auch auf 21°27‘27‘‘ Schütze. Das sind Differenzen von 14 Grad! Es gilt also die Frage zu stellen, welche Lilith denn nun die richtige ist.

Was Lilith nicht ist

Priapus

Um diese Frage zu klären, müssen wir zunächst festhalten, was Lilith NICHT ist. Sie ist definitiv kein zweiter Erdmond und auch kein Himmelskörper. Zwar gibt es einen Asteroiden namens Lilith und gegen eine astrologische Arbeit mit diesem Asteroiden ist prinzipiell nichts einzuwenden. Eine Ephemeride für diesen Asteroiden ist beispielsweise bei astro.com zu finden. In der persönlichen Horoskopgrafik kann dieser Asteroid eingeblendet werden, indem „Erweiterte Grafikauswahl“ gewählt wird und ganz unten auf der Seite bei „Zusätzliche Asteroiden, Fixsterne und andere Objekte“ die Zahl „1181“ eingegeben wird. Letzteres ist der astronomische Objektname für Lilith, den Asteroiden. Am 19.11.2017 befand sich dieser Asteroid auf 24°22′ Zwillinge und war aus geozentrischer Perspektive rückläufig.

Moderne Astrologieprogramme beziehen sich jedoch nicht auf diesen Himmelskörper, wenn sie Lilith ins Horoskop einzeichnen, sondern sie beziehen sich je nach Lesart auf den zweiten Brennpunkt der Ellipse des Mondes um die Erde oder um den erdfernsten Punkt der Mondbahn. Rein mathematisch ist das unerheblich, weil sich beide Punkte auf einer Linie befinden und es im Horoskop nicht wichtig ist, wie weit ein Punkt oder Himmelskörper vom Beobachter auf der Erde entfernt ist. Wäre dem nicht so, hätte der Mond in der Astrologie eine herausragende Bedeutung, während Uranus, Neptun und Pluto de facto unwichtig wären.

Für die Deutung der Lilith hat sich jedoch die Lesart durchgesetzt, dass Lilith der erdfernste Punkt der Mondbahn ist. Für den erdnächsten Punkt der Mondbahn hat sich der Begriff Priapus etabliert, wenngleich nur sehr wenige Astrologen diesen Punkt tatsächlich ins Horoskop einzeichnen und interpretieren. Jene beiden Punkte, auf der die Entfernung des Mondes extrem ist (am nächsten oder am entferntesten) heißen Apsiden. Zusammen bilden sie die Apsidenachse, gebildet aus Perigäum und Apogäum (vgl. auch „Apsiden, Lexikon der Physik„). Und ähnlich der Mondknotenachse gibt es auch bei der Apsidenachse verschiedene Berechnungsmethoden. Bei den Mondknoten sind das der mittlere und der wahre Mondknoten.

Berechnungsvarianten der Apsiden

Nun ist diese Bahn des Mondes um die Erde nicht wirklich eine Ellipse, sondern der Mond bewegt sich mal kreisförmig, mal elliptisch, mal spiralig und mal epizyklisch um die Erde. Daraus ergeben sich auch die Schwierigkeiten der Berechnung einer exakten Lilith-Position.

Die mittlere Lilith

Erde-Mond-Distanz, mittlere Lilith

Abb. 1. Erde-Mond-Distanz, mittlere Lilith. Sarastro-Grafik.

Sehr viele Astrologen arbeiten heute mit der sogenannten mittleren Lilith, also mit dem mittleren Apogäum, das sich ähnlich dem mittleren Mondknoten fast regelmäßig mit einer Geschwindigkeit von etwa 0°6’41“ im Gegenuhrzeigersinn durch den Tierkreis bewegt. Für einen Umlauf benötigt dieses mittlere Apogäum etwa 8 Jahre und 310 Tage. Der Nachteil dieser Berechnungsmethode ist, dass der Mond, der tatsächlich am erdfernsten Punkt steht, von dieser mittleren Lilith bis zu 5 Grad entfernt sein kann. Dennoch ist diese Berechnungsmethode der Lilith die gebräuchlichste und vor Dieter Kochs neuen Ephemeriden vergleichsweise die genaueste.

Abbildung 1 zeigt die Schwankungen der Erde-Mond-Distanz in rot. Die Spitzen oben geben jeweils die Erdferne an, die um 405 000 km herum schwankt und im Extremfall 406 705 km betragen kann. Die violette Linie oben zeigt die mittlere Lilith, die von der tatsächlichen Mondferne sichtbar abweicht. Wollte man auch mit einem mittleren Perigäum arbeiten, das dann in exakter Opposition mit der mittleren Lilith stünde, so könnte der Fehler bis zu 25 Grad betragen! Könnte man beim Apogäum mit einem Fehler von etwa 5° noch halbwegs leben, so wäre ein Fehler von 25° beim Perigäum nicht mehr tolerierbar. Und dies dürfte mit ein Grund dafür sein, dass Astrologen das Perigäum respektive Priapus erst gar nicht ins Horoskop einzeichnen.

Bemerkung am Rande: Wie wir in der Grafik klar erkennen können, schwankt die Erde-Mond-Distanz nicht nur zwischen Perigäum und Apogäum, sondern auch das Perigäum selbst schwankt erheblich, erkennbar daran, dass im unteren Teil der Grafik die Distanz bei Erdnähe mal 356 000 km erreicht und mal bis zu 368 000 km. Grundsätzlich wird jeder Vollmond, der in Erdnähe stattfindet als Supermond bezeichnet. Der Astrologe Richard Nolle legte willkürlich eine Grenze fest, die bei 356 500 km liegt, um von einem echten Supermond zu sprechen. In diesem Fall gäbe es im gesamten 20. und 21. Jahrhundert nur vier solcher Supermonde (vgl. Wikipedia Supermond). Der letzte derartige Supermond fand übrigens am 14. November 2016 statt.

Die sogenannte wahre Lilith

Erde-Mond-Distanz, wahre Lilith

Abb. 2. Erde-Mond-Distanz, wahre oder oszillierende Lilith, Sarastro Grafik.

Es wurde also schon früh nach Alternativen zu dieser mittleren Lilith gesucht. Einen Versuch in diese Richtung
stellt die sogenannte „wahre“ Lilith dar, die, wie wir gleich sehen werden, wohl die falscheste aller möglichen Lilith-Berechnungen darstellt. Die Berechnung der wahren Lilith beruht nämlich auf der Annahme, die Mondbahn sei eine reine Ellipse. Typisch für diese Lilith ist, dass sie sehr großen Schwankungen unterworfen ist, weshalb sie in der Software Sarastro als „oszillierende“ Lilith bezeichnet wird.

In Abbildung 2 sehen wir wieder die Schwankungen der Distanz von Erde und Mond zwischen 356 000 km und 406 000 km in rot. Im oberen Teil der Grafik ist die sogenannte wahre Lilith in violett eingezeichnet. Wir können deutlich erkennen, dass die Schwankungen dieser Lilithposition erheblich sind und auch, dass sie nur etwa einmal im Monat für wenige Tage tatsächlich dort liegt, wo sich der erdfernste Punkt des Mondes wirklich befindet, nämlich immer dort, wo die lila und die rote Linie sich berühren. Im November 2017 befindet sich die sogenannte wahre Lilith tatsächlich nur am 21.11. am Punkt der Mondferne.

Das ist offensichtlich sehr unbefriedigend und erinnert ein wenig an den Witz von der Uhr, die stehengeblieben ist und damit immerhin zwei Mal am Tag die exakte Zeit anzeigt. Mit der sogenannten wahren Lilith verhält es sich ähnlich.

Es sind noch einige weitere Berechnungsvarianten von Lilith in Umlauf, unter anderem eine sogenannte korrigierte Lilith, die beispielsweise in Joëlle de Gravelaines Buch zu finden ist (de Gravelaine, 1990). Diese Lilith weicht jedoch bisweilen bis zu 12 Grad vom tatsächlichen Apogäum ab, was daran liegen dürfte, dass der Erfinder dieser Ephemeriden sich von der Vorstellung leiten ließ, Apogäum und Perigäum müssten, ähnlich wie die Mondknotenachse, exakt in Opposition liegen. Astronomisch entspricht das aber nicht der Realität, weil das Perigäum sehr viel stärker schwankt als das Apogäum, wie aus den obigen Grafiken (rote Linien) ersichtlich ist.

Die interpolierte Lilith nach Dieter Koch

Um neue, realistischere Ephemeriden zu erhalten, muss man sich von dieser Vorstellung lösen und zwei getrennte Ephemeriden für Lilith und Priapus berechnen. Das kann durch ein Interpolationsverfahren aus den tatsächlichen Apsidendurchgängen des Mondes erreicht werden, was Dieter Koch mit seiner Rechenmethode erreicht hat. Seine Lilith-Position weicht vom tatsächlichen Apogäum im schlimmsten Fall nur mehr um wenige Bogenminuten ab, das Perigäum kann im ungünstigsten Fall eine Abweichung von einem halben Grad erreichen. Somit sind die in Dieter Kochs Buch aufgelisteten Ephemeriden die genausten, die derzeit verfügbar sind. Er räumt jedoch ein, dass es in Zukunft noch bessere Interpolationsmethoden geben könnte.

Erde-Mond-Distanz, interpolierte Lilith

Abb. 3. Erde-Mond-Distanz, interpolierte Lilith nach Dieter Koch, Sarastro Grafik.

In Abbildung 3 können wir erkennen, wie genau die interpolierte Lilith (in der Software Sarastro heißt diese „natürliche“ Lilith) dem tatsächlichen Verlauf des Apogäums folgt. Dieter Kochs Argumentation ist so überzeugend, dass ich in Zukunft nur noch die interpolierte Lilith verwenden werde, auch wenn manche Astrologen sich daran stören werden, dass der gegenüberliegende Punkt Priapus nicht in exakter Opposition zur Lilith steht. Genau genommen tut er das schon, aber nur einmal in drei Monaten, wie in Abbildung 4 erkennbar ist. Den Rest der Zeit weicht er bis zu 25 Grad von der opponierenden Lilith ab. Abb. 4 zeigt auch, dass die Schwankungen der interpolierten Lilith vergleichsweise minimal sind, während der gegenüberliegende Punkt Priapus relativ stark schwankt. Die Schnittpunkte der beiden Linien zeigen jene Tage an, an denen Lilith und Priapus tatsächlich in exakter Opposition standen. Es sind dies für 2017 der 19.2., der 2.6., der 16.9. und der 27.12.2017.

Lilith und Priapus, grafische Ephemeride für das Jahr 2017

Abb. 4. Lilith und Priapus, grafische Ephemeride für das Jahr 2017. Sarastro Grafik.

Dieter Koch weist sogar darauf hin, dass auch die Mondknoten nicht in einer exakten Opposition stünden, wobei hier die Abweichung jedoch maximal 15 Bogenminuten betragen würde.

Lilith und Priapus in der Finsternis-Deutung

Für Finsternisdeutungen ist es sehr sinnvoll, Lilith und Priapus in die Horoskopgrafik einzuzeichnen, ganz einfach deshalb, weil sich anhand ihrer Stellung leicht erkennen lässt, ob es sich bei einer Sonnenfinsternis um eine totale oder eine ringförmige handelt.

Lilith, das Apogäum, ist ja der Punkt auf der Mondbahn, an dem der Mond der Erde fern ist. Daher erscheint er hier etwas kleiner. Findet jetzt ein Neumond statt, während gleichzeitig Sonne, Mond und Lilith in der Nähe des Mondknotens stehen, so handelt es sich um eine ringförmige Sonnenfinsternis. Befindet sich jedoch Priapus während eines Neumondes in der Nähe der Mondknotenachse, so handelt es sich um eine totale Sonnenfinsternis. Allerdings muss der Neumond dazu auch innerhalb eines Orbis von maximal 11°15′ von der Mondknotenachse entfernt sein. Außerhalb dieses Orbis kommt auch bei Mondnähe nur eine partielle Finsternis zustande (von Schierstedt, 1999).

Eine mögliche Deutung wäre hier, dass Lilith der Punkt ist, an dem wir unseren Gefühlen entfremdet sind. Ein Lilith-Mond ist zu klein, um sich mit dem männlichen Prinzip vollständig zu vereinigen. Eine solche Vereinigung ist nur bei priapischem Mond möglich. Das mag der Grund sein, warum uns eine totale Sonnenfinsternis sehr viel mehr beeindruckt als eine ringförmige.

Astrologisch erscheint es wenig sinnvoll, nur Lilith ins Horoskop einzuzeichnen, denn auch wenn Lilith und Priapus nicht exakt auf einer Achse liegen, sind sie doch Antipode wie auch die Mondknoten. Und keinem Astrologen würde es heute einfallen, nur den absteigenden Mondknoten (analog Apogäum bzw. Lilith) zu deuten, den aufsteigenden (analog Perigäum bzw. Priapus) aber komplett wegzulassen. Daher wäre mein Vorschlag, entweder Lilith und Priapus ins Horoskop einzuzeichnen und zu deuten oder diese Faktoren überhaupt wegzulassen.

Wie auch immer wir uns hier entscheiden, wichtig ist, dass Lilith und Priapus keine Himmelskörper sind! Es sind errechnete Punkte, die als sensitive Punkte wirksam sein mögen, ähnlich wie die Mondknoten, der Glückspunkt oder andere sensitive Punkte. Keinesfalls handelt es sich hier um Archetypen und schon allein deshalb kann Lilith keine Herrschaft über ein Tierkreiszeichen haben.

Astrologische Deutung von Lilith und Priapus

Zum mythologischen Hintergrund von Lilith habe ich andernorts schon ausführlich geschrieben (vgl. Artikel „Lilith kritisch betrachtet„). In Folge der Weglassung des zweiten Faktors Priapus wurden wahrscheinlich bisher viele Eigenschaften, die eigentlich zu Priapus gehören, in Lilith „hineingepackt“. Bernhard Rindgen (Koch & Rindgen, 2000) bezeichnet Priapus als schwarzen Mars und Lilith als schwarzen Mond, mythologisch schreibt er Priapus dem Lilith-Ischtar-Aspekt zu, während er Lilith dem Lilith-Lamaschtu-Aspekt zuschreibt. Soziologisch verbindet er Priapus mit dem Bordell und Lilith mit dem Kloster, dementsprechend in der Sexualität Priapus mit der Orgie und Lilith mit der Askese. Pharmakologisch wäre dann Priapus Viagra zuzuordnen und Lilith der Antibabypille.

Priapos (lateinisch: Priapus) war ein Sohn von Aphrodite (Venus) und Dionysos. Aufgrund der Zauberkräfte Heras war er missgestaltet und Aphrodite verleugnete aus diesem Grund ihren Sohn und setzte ihn aus. Priapus war der Gott der Vegetation, galt als Beschützer der Schafe, Ziegen und Bienen, sorgte für das Wachstum des Weins und aller Pflanzen im Garten. Darstellungen von Priapus zeigen meist einen kleinwüchsigen Mann mit einem übergroßen Penis. Sein Haupt schmückt eine phrygische Mütze, die wir heute vielleicht als Zipfelmütze bezeichnen würden. Figuren des Priopus wurden häufig in Gärten aufgestellt, um die Fruchtbarkeit zu fördern, zugleich dienten sie auch als Vogelscheuchen (Weidner, 2013).

Die astronomische Mondferne könnten wir bei Lilith körperlich als kontrollierte, flache Atmung erleben, emotional als Gefühlsrückzug und Gefühlskontrolle, angespannte Muskulatur und Distanziertheit, als Wunsch nach Unabhängigkeit und Kontrolle. Wo Lilith steht, sind uns unsere Gefühle weniger zugänglich, haben wir emotional einen „blinden Fleck“.

Priapus könnten wir körperlich als wilde, unregelmäßige Atmung erleben, heiße, offene und gedehnte Muskulatur, psychologisch als starke, überwältigende Gefühle und leidenschaftliches Begehren. Hier sind wir eher distanzlos und übergriffig, impulshaft, triebhaft und von wilder, roher Natur. Wir werden von heißen, kochenden Gefühlen überwältigt und haben wilde Assoziationen.

Was die Forschung angeht, wäre es spannend zu überprüfen, an welchen Punkten der Mondbahn gehäuft Gewaltdelikte oder Suchtrückfälle auftreten. Die Vermutung läge nahe, dass das bei Erdnähe der Fall sein dürfte.

Horoskopbeispiel

Donald Trump, Priapus

Abb. 5. Donald Trump, 14.6.1946, 10:54 Uhr, New York.

Auch wenn mir bewusst ist, dass ein einziges Horoskopbeispiel wenig repräsentativ und aussagekräftig ist, mag er vielleicht besonders typisch sein, für die Gefühlsachse Lilith und Priapus, nämlich Donald Trump. Er ist auch insofern ein besonders gutes Beispiel, da er bei einer totalen Mondfinsternis geboren wurde.

Wie wir oben gesehen haben, handelte es sich im Falle eines Neumondes an dieser Stelle des Tierkreises um eine ringförmige Sonnenfinsternis, weil Lilith im Bereich des Mondknotens steht und sich der Mond daher in Erdferne befindet. Im Falle einer Mondfinsternis ist das unerheblich, weil der Erdschatten den Mond auch bei Erdferne innerhalb eines Orbis von 6° zum Mondknoten vollständig bedeckt.

Der Ort an dem Donald Trump einen blinden Fleck haben dürfte ist das 4. Haus, also sein Wesen, seine Gefühle, sein Inneres, seine inneren Bilder. Im Bereich der Öffentlichkeit ist er jedoch distanzlos, übergriffig, laut und ungehemmt (Priapus in 10). Kritisch anzumerken ist aber, dass wir dieses Verhalten auch mit anderen astrologischen Faktoren erklären könnten, etwa mit der Konstellation der Sonne-Mond-Opposition, die zusätzlich durch die Geburt während einer Mondfinsternis verstärkt wird oder auch mit Uranus-Sonne in 10 sowie Mars am Aszendenten.

Abschließend muss ich konstatieren, dass ich noch nicht weiß, ob diese beiden Faktoren wirklich eine wertvolle Zusatzinformation für die Interpretation von Horoskopen liefern, aber ich bin gewillt, das weiterhin zu untersuchen.

Persönliche Beratung

Astrologische Beratung Stefan HofbauerFalls Sie wissen möchten, worauf Lilith und Priapus in Ihrem Geburtshoroskop Hinweise liefern können und in welchen Lebensbereichen Sie diese Faktoren am ehesten erleben werden, können Sie wahrscheinlich von einer persönlichen Beratung profitieren! Eine astrologische Beratung ist in vielen Lebenssituationen hilfreich, insbesondere dann, wenn Sie sich in einer Phase der Neuorientierung befinden oder wenn Sie das Gefühl haben, mehr aus Ihrem Potenzial machen zu können. Für eine individuelle Beratung bereite ich mich ausgiebig vor und beantworte, so gut es mir möglich ist, alle Fragen Ihres konkreten Anliegens. Weitere Informationen zu Ablauf und Kosten einer Beratung finden Sie hier.

Bildnachweis

Die Bilder stammen von Pixabay und Wikimedia Commons die Astro-Grafiken wurden mit der Software Sarastro erstellt.

Literatur

de Gravelaine, Joelle (1990). Lilith: Der schwarze Mond. Die große Göttin im Horoskop. Edition Astrodata.

Koch, Dieter und Rindgen, Bernhard (2000). Lilith und Priapus – die „Schalen“ des Menschen. Mit Ephemeriden der neuen interpolierten Lilith und Priapus 1900 – 2010. Verlag der Häretischen Blätter.

von Schierstedt, Claudia (1999). Finsternisse astrologisch deuten. Chiron Verlag.

von Stuckrad, Kocku (2009). Lilith. Im Licht des schwarzen Mondes zur Kraft der Göttin. Aurum Verlag.

Traugott, Hannelore (2009). Lilith. Eros des Schwarzen Mondes. Edition Astrodata.

Weidner, Christopher, A. (2013). Die Enzyklopädie der Mythologie. Die geheimnisvolle Welt der antiken Griechen, Germanen und Kelten. tosa Verlag.

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare.

  1. […] *) Lilith und Priapus stehen etwa alle drei Monate in exakter Opposition und zwar immer dann, wenn die Sonne eine Konjunktion, eine Opposition oder ein Quadrat mit Lilith bildet (vgl. Artikel Lilith und Priapus). […]

  2. […] Am 25.12.2017 wechselt schließlich auch die Venus in das Zeichen Steinbock, Merkur folgt am 11. Jänner 2018. Am 26.12.2017 steht die Sonne in genauer Konjunktion mit Lilith und damit auch in exakter Opposition mit Priapus, was nur alle drei Monate der Fall ist, nämlich dann, wenn die Sonne in Konjunktion, Opposition oder im Quadrat mit Lilith steht. In der übrigen Zeit kann die Priapus-Position von der exakten Opposition mit Lilith bis zu 25 Grad abweichen (vgl. Artikel Lilith und Priapus). […]

  3. […] ungenau und weicht bis zu 5 Grad von der Position des tatsächlichen Apogäums ab (vgl. Artikel Lilith und Priapus), wie Dieter Koch bereits 1995 feststellte (Koch & Rindgen, 2000). Saturn und Lilith trafen […]

  4. […] Die langfristige Konjunktion mit Lilith (einmalig exakt am 26. April), die von Anfang April bis Mitte Oktober im Orbis von 5 Grad bleibt, dürfte sich vor allem auf Auseinandersetzungen zwischen Mann und Frau, Übergriffigkeiten und Machtfragen beziehen. Interessant scheinen diesbezüglich die Tage um den 31. Juli und den 27. Oktober zu sein. An diesen Tagen steht Mars in exakter Opposition mit Priapus, was die Emotionen möglicherweise besonders hochkochen lässt (vgl. Artikel Lilith und Priapus). […]

  5. […] Anders als die Mondknotenachse wird die Apsidenachse in der Deutung von kaum einem Astrologen berücksichtigt. Als Apsidenachse wird die Achse der beiden Extrempunkte der Mondbahn um die Erde bezeichnet. Der eine Pol, der den erdnächsten Punkt des Mondes darstellt, ist Priapus, der andere Pol, der den erdfernsten Punkt des Mondes markiert, ist Lilith. Irritierend für viele Astrologen mag die Tatsache sein, dass wir mit der Kenntnis der Lilithposition (Erdferne) nicht automatisch die Priapusposition kennen und umgekehrt, da diese beiden Pole bis zu 25 Grad, also fast ein ganzes Tierkreiszeichen, voneinander abweichen können (mehr dazu im Artikel Lilith und Priapus). […]

  6. Pan und Syrinx
    Sehr geehrter Herr Hofbauer,
    ich wende mich zu spät und an den falschen Herrn – doch Sie plaudern so schön über Lilith, dass ich vermute, sie sind für meinen Gedankengang offen. Haben ihn vermutlich selbst schon geführt.
    Um das Ergebnis vorweg zu nehmen: Pan und Syrinx sind natürlich das richtige Bild.
    Priapus ist ein ungemein einfacher, sagen wir: Zweidimensionaler Gott, während Lilith ein Ausdeutungsspektrum aufweist, das an Komplexität kaum zu überbieten ist.
    Auch ist Priapus meines Wissens kein gewalttätiger oder übergriffiger Gott, grade anders herum wird sein wehrloses Standbild von Frauen genutzt, die sich nach Fruchtbarkeit sehnen.
    Pan ist da ein wenig überschwänglicher und bringt auch den Satz an Emotionen mit, den die Mondnähe in uns aufbrausen lassen soll. Und da empfinden wir ja etwas, da ergreift uns etwas Großes und Verzauberndes, verwirrend und von böckischer Natur.
    Diese Tiefe, diese Weite fehlt dem Priapus.
    Nun weiter: Drängt sich im wuchtigen Moment der Mondnähe mit Priapus ein kleiner, zweidimensionaler Nebengott ins Bild, der unserem Empfindungen keinen Raum gibt, so sehen wir in der Mondferne, da wir wenig spüren, keine Bedeutung und keine Wucht erfahren, eine ungemein wuchtige Frau mit Namen und komplexer Geschichte.
    Die Syrinx ist da viel besser geeignet: Die kennt keiner.
    Und genau so fühlen wir uns denn selbst an diesem psychischen Punkte: Wir kennen uns gar nicht.
    Sie lehnt es ab, sich auf den Gott der Lüste und Gelüste einzulassen, sie zieht es vor, in eine Pflanze verwandelt zu werden.
    Als diese kann sie sich allerdings des Gottes nicht mehr erwehren: Er schneidet sich aus dem Schilfrohr sein Instrument und bringt ihr die Flötentöne bei.
    Während sein Atem durch sie die Welt verzaubert, verführt und verwandelt, bleibt sie doch unveränderlich und tot, das Instrument nimmt emotional an der Musik nicht teil.
    Ein moderner Aspekt sei mir noch zu ergänzen gestattet: Dieser Zustand der Syrinx ist ja ein posttraumatischer. Die Vergewaltigung durch Pan hat stattgefunden, sie (ihr Bewusstsein) hat sich dem körperlichen Vollzug allerdings in die Gefühllosigkeit entzogen.
    Dementsprechend würde ich an den frühen Syrinxpunkten im Leben überwältigende Erlebnisse vermuten.
    So eindeutig auch Pan und Syrinx den Geschlechtern zugeordnet sind, so fällt es – zumindest mir! – doch leichter, das panhafte in Frauen und das syrinxische in Männern zu finden.
    Denn da setzt ja auch noch eine Frage an: Bleibe es bei Lilith, so müsste sich doch die Frau bei der Mondferne ganz Frau fühlen – und das tut sie nicht, wenn ich das so verstanden habe?

    Mir ist schon klar, dass ich mich beizeiten an Herrn Neroman hätte wenden sollen.
    Und doch: Alles ist im Wandel, wie es scheint – so vielleicht auch das eine oder andere zum Besseren?
    Jedenfalls sollte ich versuchen, dazu beizutragen. 😉
    Mit freundliche Grüßen, Martin Strautz